von Heinz Rabe/Roland Jainta
Die Sektdusche blieb aus, das wusste man bereits vor dem letzten Saisonspiel. Statt Sekt gab es nach dem Schlusspfiff aber einen Kasten Bier. Den haben sich die Kicker des SC 04 Schwabach auch redlich verdient. Trotz der finalen 2:3 (1:1)-Heimniederlage gegen den 1. FC Schnaittach. Eine Niederlage, die dann allerdings niemanden mehr interessierte. Die Freude war riesig, dass eine Kräfte zehrende Saison zu Ende ist.
Statt Platz vier in der Endabrechnung ist es eben „nur“ der sechste geworden für die Schützlinge von Claus Ostermeier und Andreas Sendner. Die Beiden wissen wohl auch am Besten, woran es gelegen hat, dass unterm Strich nicht mehr heraus gesprungen ist. Nachkarteln wollen wir denn auch an dieser Stelle nicht mehr.
Die Mannschaft ist stark, und wenn sie auf der einen oder anderen Position sinnvoll verstärkt wird, dann kann es sportlich eigentlich nur nach oben gehen. Welches Potenzial in der Schwabacher Elf steckt, das hat sie ja gegen Ende der Spielzeit mit sechs Siegen am Stück und dem überflüssigen 2:2-Unentschieden vor gut einer Woche in Roth ja bereits angedeutet. So weit hin zu den Besten in der Bezirksoberliga war es ja auch in der laufenden Saison nicht.
Das hat einmal mehr der engagierte Auftritt am Samstag gegen den 1. FC Schnaittach gezeigt. Gegen eine Mannschaft, die im Vorfeld dieser Runde als der Topfavorit Nummer eins gehandelt worden war. Weshalb, das hat die Elf von Ex-Clubprofi Thomas Brunner phasenweise in Schwabach andeuten können. Das Personal des 1. FC ist zwar ein wenig in die Jahre gekommen, doch Spieler wie Markus Haushahn, Özan Gündogan, Ahmet Koc oder Volkan Avci sprechen für Qualität. Letzterer ist übrigens in Schwabach leer ausgegangen und konnte mit seinen 20 Treffern den SC-04-Torschützen vom Dienst, Markus Theil (26 Tore), nicht mehr gefährlich werden, auch wenn dieser am Samstag ebenfalls nicht ins Schwarze traf.
Claus Ostermeier hatte von seiner Mannschaft — soweit die Kräfte hielten — noch einmal eine engagierte Leistung eingefordert. Und die nahm diese Aufforderung gleich von der ersten Minute zum Anlass, den Gegner unter Druck zu setzen. Aufmerksam in der Abwehr und aggressiv in der Offensive, zwangen die „Nullvierer“ vor nur 120 Zuschauern die Gäste zu Fehlern. Im Tennis dürfte man die Szene, die zum 1:0 führte, wohl am besten als „unforced error“ bezeichnen, denn Daniel Distler spielte das Leder ohne Not im Strafraum mit der Hand. Auch wenn die Gäste noch so lamentierten, ein Elfer war es allemal, und den verwandelte Michael Förthner souverän (12.).
Dass die Schwabacher in dieser Phase leichtfertig mit ihren durchaus attraktiven Tormöglichkeiten umgingen, sollte sich wenig später rächen. Inzwischen waren auch die Gäste aufgewacht und erspielten sich über die starken Gündogan und Avci ebenfalls gute Chancen. Das 1:1 durch Ahmet Koc nach Doppelpass schien zwar haltbar, verdient war dieser Treffer aber allemal (35.).
Zu Beginn der zweiten Hälfte hatten die Schwabacher wieder eine starke Phase. Doch wie schon beim Gastspiel in Roth ließen André Hofer, Markus Theil und André Distler die besten Gelegenheiten ungenutzt beziehungsweise wurden vor dem entscheidenden Torschuss abgeblockt. Wie es geht, zeigten die Schnaittacher nach knapp einer Stunde. Nach einem weiten Flügelwechsel auf links brachte Mirko Wahrta das Leder in die Mitte, wo Florim Lacaj mit dem ersten Ballkontakt nach seiner Einwechslung vollstreckte (58.). Schwabach mobilisierte noch einmal alle Kräfte, und Stefan Lausecker machte mit einer wahren Energieleistung im gegnerischen „Sechzehner“, als er das Leder bereits verloren hatte, in der 72. Minute den Ausgleich. Und selbst die Führung war in dem nun folgenden offenen Schlagabtausch möglich, doch Theil zielte nach Doppelpasse mit Bergmann frei vor Schlussmann Übler knapp am linken Pfosten vorbei. Die Quittung bekamen die Gastgeber dann in der 87. Minute durch Giovanni Marciano serviert, der nach einem missglückten Abwehrversuch („Kerze“ im 16er) freistehend volley zum 3:2 für Schnaittach traf.
Spielbericht eingestellt am 05.06.2008 12:48 Uhr