von Heinz Rabe
Im Saisonendspurt kommt des SC 04 Schwabach richtig ins Rollen. Der 6:0-Heimsieg im Nachholspiel gegen Abstiegskandidat Uehlfeld war Ausdruck der Überlegenheit der Ostermeier- Schützlinge. Obwohl der Coach (inklusive Reservisten) insgesamt sieben A-Junioren aufbot, waren die Gastgeber 90 Minuten lang drückend überlegen. Zu erwarten war das nicht unbedingt. Denn nach Schwabach (3:1) hatte schließlich auch Uehlfeld (1:0) zuletzt Spitzenmannschaft Hersbruck geschlagen.
In Schwabach konnten die Gäste aus dem Kreis Frankenhöhe aber nicht mitspielen. Die Hausherren agierten wie ein Team mit Landesligaambitionen. Ob Spielverständnis, Tempo, Dynamik oder Laufbereitschaft: Der SC 04 machte mehr als einen Klassenunterschied deutlich. Mit dem 0:6 waren die Gäste, die nur in den letzten fünf Minuten zu zwei halben Tormöglichkeiten kamen, noch gut bedient. Hätten die Hausherren nur die Hälfte ihrer Großchancen genutzt, wäre es zweistellig geworden.
Eine Viertelstunde benötigten die Hausherren. Dann war der Motor warmgelaufen. Andre Distler brachte seine Farben nach 18 Minuten auf die Siegerstraße, als er im gegnerischen Strafraum zwei Gegenspieler abschüttelte und überlegt einschob.
Sechs Minuten später war das Match nach dem schönsten Angriff des Spiels schon entschieden. Distler schickte mit einem schönenen Pass Bergmann auf die Reise. Dieser nahm Förthner mit, dessen Flankenlauf schloss Hofer zum 2:0 ab. Der gleiche Spieler besorgte kurz vor der Pause auch den 3:0-Halbzeitstand, assistiert von einem Uehlfelder Abwehrspieler, der das Spielgerät unhaltbar abfälschte (44.).
Von einem Uehlfelder Aufbäumen war auch nach dem Wechsel nichts zu sehen. Im Gegenteil. Schwabach hatte nach spielerischer, kämpferischer und läuferischer Überlegenheit nun auch konditionell mehr zuzusetzen und setzte zu einem regelrechten Schützenfest an. Andre Distler überlief die behäbige Uehlfelder Abwehr und stellte auf 4:0 (50.). Beim 5:0 profitierte erneut Distler von einer tollen Vorarbeit des jungen Felix Probst (55.). Distler setzte elf Minuten später zu seinem vierten Tor des Tages und einem Hattrick an, doch Stefan Lausecker wollte, nachdem er gelegt worden war, den fälligen Elfmeter lieber selbst schießen. Das widerspricht den Gesetzen des Spiels, und so scheiterte Lausecker auch am Uehlfelder Schlussmann Winnerlein (66.). Der Ersatz-Ersatzkapitän, der die Binde von Ersatzspielführer Michael Bergmann übernommen hatte, durfte aber noch jubeln, als er eine Probst-Ecke zum Endstand einköpfte (70.).
Die Schwabacher Überlegenheit war umso erstaunlicher, als mit Theil und Dierks zwei zentrale Figuren im Schwabacher Spiel verletzungsbedingt fehlten und auch Dionbalic, Hofmann, Migliaccio, Räder und Röder aus den unterschiedlichsten Gründen nicht zur Verfügung standen. Als Claus Ostermeier den dreifachen Torschützen Distler und den leicht angeschlagenen Bergmann in den letzten Minuten schonte, war der 20-jährige Michael Förthner der älteste Feldspieler des SC 04 auf dem Platz.
Schwabach kann dank einer Siegesserie relativ locker dem Saison-Endspurt entgegensehen. Nach der erneuten Niederlage des 1. FC Hersbruck bei der SG Nürnberg/Fürth (3:5) kommt sogar wieder Platz zwei in Sichtweite. Fünf Punkte Rückstand auf Hersbruck bei einem weniger ausgetragenen Spiel scheinen für Schwabach in seiner derzeitigen Verfassung nicht unaufholbar, auch wenn diesen Aufstiegs-Relegationsplatz auch noch fast ein halbes Dutzend weitere Mannschaften im Visier haben.
Uehlfeld braucht dagegen bei sieben Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz (Heßdorf, 33 Punkte) und einem mehr ausgetragenen Spiel schon ein Wunder, um dem Abstieg in die Bezirksliga noch zu entgehen.
Spielbericht eingestellt am 09.05.2008 14:24 Uhr