Ein megaspannendes Finale hielt die BOL um den Abstieg bereit. Alle Augen waren nach Nürnberg und nach Lauf gerichtet, wo die beiden Endspiele stattfanden. Doch auch in Baiersdorf konnte eine Entscheidung fallen: Denn die Heßdorfer sind ebenfalls "dick" im Geschäft. So sah man bei der stattlichen Kulisse an der Regelsbacher Straße viele Zuschauer mit dem Handy am Ohr. 400 Fußballfans wollten sehen, wer sich in der BOL halten kann oder eventuell den Gang in die Bezirksliga antreten muss. Sie wurden nicht mit Fußball-Feinkost verwöhnt, aber mit einem am Ende verdienten Sieger und einem traurigen Verlierer.
Paul-Marian Manciu (vorne) war für die Defensive der Nürnberger meist nur schwer vom Ball zu trennen. Hier im Zweikampf mit Nürnbergs Friedrich Müller (hinten).
Christian Dotterweich
Ahmet Dönmez, Tobias Maus, Paul-Marian Manciu und Martin Tschinkel: Was die Hersbrucker in der Winterpause an Bord holten, war eine klare Kampfansage! Alle vier Akteure standen auf dem Platz und somit hatte der FCH nicht nur ein anderes Gesicht als in der Vorrunde, sondern auch ein anderes Auftreten. Dies bekamen die SG-Jungs von Beginn an zu spüren. Die Mannen um Harald Gerstner übernahmen sofort das Kommando. Schon nach wenigen Minuten erarbeiteten sie sich Torchancen. Es wurde schnell klar: Das wird ein hartes Stück Arbeit für die SG. Die Abwehrhünen Tobias Maus und Stefan Erhardt sowie die beiden flinken Flitzer Manciu und Izmire auf Herbrucker Seite standen oft im Mittelpunkt – und blieben meist Sieger. Heißt: Die SG bekam nur sehr wenig Gelegenheit Angriffe auf das Tor von Martin Tschinkel vorzutragen. Gegenüber wuselten die beiden Hersbrucker Stürmer immer wieder gefährlich in der SG-Vierer-Abwehrkette. Auch wenn die Torchancen noch nicht richtig gefährlich wurden, konnte man erahnen, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis die Gäste in Führung gehen. Die SG konnte dagegen nur sehr wenige Nadelstiche setzen. Erst als sich der Kapitän Björn Werner mit nach vorne stahl und über rechts scharf und gefährlich nach innen passte, mussten die Hersbrucker die Luft kurz anhalten. Doch in der Mitte kam Enes Meral zu spät. Da waren bereits 25 Minuten gespielt und die SG hatte ihre erste Torchance. Sechs Minuten später zeigten die Gäste, wie man es besser macht. Cengiz Izmire setzte sich auf links durch, passte von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr, wo Berkan Caglar überlegt aus 14 Metern einschob. Eine mehr als verdiente Führung, denn die Hersbrucker bestimmten das Spiel und von der Heimmannschaft kam viel zu wenig. Der FC konnte das 1:0 über die Zeit retten. Ein Vorsprung, der den Klassenerhalt bedeuten konnte, denn in Lauf stand es 2:0 für den SKL.
Kein Durchkommen gab es in diesem Fall für die Stürmer der SG Nürnberg/Fürth.
Christian Dotterweich
Die SG-Fans erhofften sich sicher ein Aufbäumen ihrer Mannschaft. Doch es sollte an diesem sonnigen Tag nichts werden. Die Gäste ließen weiter Ball und Gegner laufen. Ein ums andere Mal kamen sie wieder vor die Kiste von Andreas Hofmann. Doch mit zunehmender Spieldauer ließ die Überlegenheit der Hersbrucker nach. Mit der Einwechslung von Mario Knie kam nämlich Leben in das Angriffsspiel, das wiederum der eingewechselte Petrit Djonbalic unterbinden sollte. Doch die SG blieb einfach zu harmlos. Immerhin bekam aber Martin Tschinkel nun überhaupt etwas Arbeit. SG-Captain Björn Werner orientierte sich weiter nach vorne und das Angriffsspiel der Heimelf wurde durchaus gefälliger. In der 73. Minute hätte der gute Mario Knie den Ausgleich erzielen müssen, scheiterte aber am Hersbrucker Keeper. In einer Phase, in der die SG etwas mehr Sicherheit erlangte und mehr Ballbesitz hatte, fiel das vernichtende 0:2. Wieder Berkan Caglar, der nach einem Doppelpass mit Paul-Marian Manciu seine gute Leistung mit einem schönen Zuspiel krönte. Der Hersbrucker Stürmer hatte sogar die Muse zu einem Heber, den Andreas Hofmann fast noch rausfischen konnte, doch Schlitzohr Mancius gefühlvoller Lupfer fand sein Ziel doch im SG-Tor. Zwar konnte der ASV Vach in Lauf noch auf 1:2 verkürzen, doch mit dem 0:2 war das Schicksal der SG so gut wie besiegelt. Die Hersbrucker verwalteten routiniert das Zwei-Tore-Polster bis zum Schlusspfiff und nach 90 Minuten konnten sich die Gäste über den Klassenerhalt freuen, während die SG absteigen muss.
Die lange punktgleichen Mannschaften sorgten am Ende für klare Verhältnisse: Heßdorf verlor in Baiersdorf (0:2) und steigt als Tabellenletzter ab. Ihnen folgen muss die SG und der ASV Vach nach der 1:2-Niederlage in Lauf. Diese haben noch die Chance über die Relegation die Liga zu halten. Der FC Hersbruck, der ASV Neumarkt II (1:1 gegen Feucht) und TuS Feuchtwangen (3:0 gegen Buckenhofen) konnten ihre Schäflein ins Trockene bringen.
Spielbericht eingestellt am 29.05.2010 20:24 Uhr