FSV Erlangen-Bruck 2 - SpVgg Jahn Forchheim, Bezirksoberliga Mittelfranken - Erwachsene, männlich - fussballn.de
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Bezirksoberliga Mittelfranken - 29. Spieltag - So. 17.05.2009 15:00 Uhr
2:0 (1:0)
Topspiel der Woche: Bayernliga-Reserve erzwingt Sieg
Viel Kampf und Krampf sagte der eine Trainer nach dem Spiel, während der andere ein gutes Spiel auf hohem Niveau gesehen hatte. Ein Widerspruch? Nein, denn das erste Endspiel um den Aufstieg in die Landesliga war vor allem eines: Unglaublich intensiv. Beide Mannschaften schenkten sich nichts und gaben alles in einer Partie, die zwar wenig spielerische Highlights bot, aber trotzdem die Zuschauer fesselte.
Aus Erlangen-Bruck berichtet Benjamin Kraus


Aufgebot und Noten

 
1
2,5
(3)
2
2,0
(3)
3
2,0
(3)
4
3,5
(3)
5
2,5
(3)
6
2,5
(3)
7
2,0
(3)
8
3,5
(3)
9
2,5
(3)
10
3,5
(3)
11
2,0
(3)
12
3,0
(3)
 
Lerotic (46.)
13
3,0
(3)
 
Röwe (46.)
14
3,5
(3)
 
Jovanovic (61.)
1
3,0
(3)
2
2,5
(3)
3
2,0
(3)
4
3,0
(3)
5
3,5
(3)
6
3,0
(3)
7
2,5
(3)
8
3,5
(3)
9
4,5
(3)
10
3,0
(3)
11
4,5
(3)
12
3,0
(3)
 
Skuza (60.)
 
Eichinger (68.)
14
-
(0)
 
Durchschnittsalter: 23,9
Durchschnittsalter: 25,7
Trainer: keine Angabe
Trainer: keine Angabe

Spielbericht

 
Zum ersten Endspiel um den Aufstieg in die Landesliga gastierte der Jahn aus Forchheim bei der Bayernligareserve des FSV Bruck. Die Ausgangssituation war nach dem Hersbrucker Sieg am Samstag für beide Teams klar: Wer verliert, ist raus aus dem Aufstiegsrennen – Bruck ziemlich sicher, der Jahn definitiv.
Seit sich das Bayernligateam aus Bruck souverän im Tabellenvorderfeld etabliert hat, haben sich die Zielsetzungen etwas verschoben beim derzeit ranghöchsten Fußballverein Erlangens: Mit der Zweiten Mannschaft möchte der FSV Bruck in der Endphase der Saison unbedingt der Sprung in die Landesliga schaffen. So standen mit Günther, Kandora, Dolan, Lerotic und Strobel fünf gestandene Bayernligaspieler in der Startformation des FSV. Viel Hilfe von oben, um die Chance zum Aufstieg in die Landesliga „mit aller Kraft“ zu nutzen und die „harte Nuss“ zu knacken, die Trainer Norman Wagner vor dem Spiel erwartete.
Während also bei den Gastgebern 22 Mann auf dem Spielberichtsbogen standen, fehlten mit Christoph Saffra und Christian Reidelmeier beim Jahn doch wichtige Leistungsträger verletzungsbedingt. Quantitativ und Qualitativ also eine klare Unterlegenheit – auf dem Papier. Angesichts der Aufstellung der Gäste bemerkte Jahn-Trainer Alexander Rambau vor dem Spiel: „Wir haben eigentlich keine Chance – aber wollen trotzdem versuchen, sie zu nutzen“

Letzte Szene des Spiels: Hakim Graine (li.) wieder alleine vor Keeper Raasch, kurz vor seinem Doppelpack. Der Schiedsrichter erkennt den Treffer aber zu Unrecht nicht an.
anpfiff.info

Keine Chance nutzen? Zwei Chancen vergeben!

Keine Chance? Schon nach zwei Minuten hatte Tobias Ulbricht eine glasklare: Von Skuza schön eingesetzt, lief der Jahn-Stürmer in den Rücken der Abwehr und alleine auf Brucks Keeper Christian Stiegler zu. Doch Ulbricht scheiterte im Eins-gegen-Eins, nicht zuletzt, weil Stiegler mit einem Reflex stark parierte. 18 Treffer hat Ulbricht in dieser Saison bereits gemacht – aber in den letzten fünf Spielen hat er nun nicht mehr getroffen. Vielleicht fehlte ihm in dieser Szene auch deshalb die letzte Überzeugung im Abschluss: Relativ träge lief er auf den Brucker Schlussmann zu, bevor er recht uninspiriert halbhoch abschloss (2.).
Nach diesem Hallo-Wach zu Beginn entwickelte sich ein intensiver Fight, in dem sich die 22 Akteure nichts schenkten. Beide Teams gingen voll in die Zweikämpfe und machten sofort die Räume des Gegners mit intensiver Laufarbeit zu. So blieben aufgrund der engen Räume spielerische Akzente nach vorne meist auf der Strecke. Vor allem der Jahn agierte sehr diszipliniert, verschob im 4-4-2-System, wobei alle 10 Feldspieler defensiv mitarbeiteten, immer wieder geschickt und zwang die Gastgeber damit in viele Zweikämpfe.
Bruck setzte dagegen ein 4-3-3, mit Felix Günther als Spielmacher, Strobel und Röwe über die Außenbahnen und Graine als zentralen Stoßstürmer. So wollte Norman Wagner den defensiven Block der Gäste knacken, was zunächst nur mäßig gelang. Graines (3./15.) und Planks (27.) ungefährliche, weil aus der Bedrängnis abgegebene Kopfbälle blieben zunächst die einzigen Aktionen vor den beiden Toren.
Dann jedoch machte ein Zuckerball von Günther den Unterschied aus: Nach einer schnellen Kurzpasskombination der Brucker behielt er die Übersicht und spielte direkt zwei Mannschaftskollegen am Sechzehner frei. Damian Kandora scheiterte zwar zunächst an Forchheims Keeper Raasch, der zu Boden ging und den Ball hoch in die Luft abwehrte. Den fiesen Drall des Balles schätzte Kandora dann jedoch schneller richtig ein und lief deshalb fix in die bessere Position für das entscheidende Kopfballduell gegen Verteidiger Dachwald vor dem leeren Kasten, das er mit tüchtigem Körpereinsatz gewann (30.).
Kurz vor der Pause lag der zweite Brucker Treffer in der Luft: Denn Felix Günthers 23-Meter-Freistoßschlenzer, nach einem Foul von Dachwald an Röwe, prallte in Wembley-Manier von der Torlatte auf den Boden und landete – ja wo? Von der Mittellinie aus sah es so aus, als wäre der Ball hinter der Linie aufgesprungen, zwei unabhängige Augenzeugen auf Höhe der Torlinie beurteilten die Szene widersprüchlich. Entscheidend ist die Meinung des Schiedsrichters und seines Assistenten – Peter Ohr auf der Außenlinie zeigte Weiterspielen an und Schiri Wenzlik vertraute ihm (43.). Gleich darauf versuchte Hakim Graine freistehend, per Karate-Strecksprung an eine Jovanovic-Flanke heranzukommen, anstatt den Ball per Kopf aufs Tor zu bringen. Wiederum hatte der quirlige Röwe den Spielzug schön eingeleitet (44.).
Aber auch der Jahn hätte vor dem Wechsel den Ausgleich markieren können: Skuza hatte der Brucker Defensive in der Spieleröffnung den Ball abluchsen können und umspielte den zu spät herausstürzenden Torwart Stiegler. Doch dann schaffte der Forchheimer „Zehner“ das Kunststück, den Ball am leeren Tor vorbeizuschlenzen (40.). Jahn-Trainer Rambau trat nach dieser Szene vor Wut in die Bande – was ihm Brucks Coach Wagner nur 20 Sekunden später nachtat, als Stürmer Graine beim Gegenzug seiner Ansicht nach regelwidrig vom Ball getrennt wurde.

Verstärkung aus der Bayernliga auf der Zehnerposition: der "Brucker" Felix Günther (li.) verliert dennoch hier den Ball gegen Außenverteidiger Swierczynski.
anpfiff.info

Bedingungsloser Fight ersetzte fehlende Spielkultur

Rambau und Wagner standen als Spieler stets für bedingungslosen Einsatz auf dem Platz. Damit haben sie ihre Mannschaften geprägt, denn auch im zweiten Durchgang ließen beide Teams nicht locker. Dennoch mussten alle Akteure bei sommerlichen Temperaturen dem hohen Tempo aus dem ersten Durchgang Tribut zollen, so dass das Spiel insgesamt zerfahrener und etwas schwächer wurde, weil die Fehler auf beiden Seitzen sich häuften.
Der Jahn versuchte zwar zu kommen, schaffte es jedoch nicht, weitere Torchancen zu generieren. Lediglich ein Freistoß des eingewechselten Ammon gefährdete den Brucker Kasten, segelte jedoch über das kurze Eck (78.). Ansonsten stand die Abwehr der Gastgeber sicher, einziges Manko blieb zunächst das etwas zu unpräzise Ausspielen der Konter.
So kassierten die aufgerückten Gäste erst nach einem abgewehrten Eckball kurz vor Schluss das zweite Gegentor. Hakim Graine kam in Rechtsaußenposition in Ballbesitz, düpierte seinen Gegenspieler, zog nach innen und ließ Torwart Raasch beim Abschluss keine Chance (85.). Kurz vor Schluss markierte Graine sogar noch das 3:0, wurde jedoch zurückgepfiffen: Schiri Wenzlik hatte entschieden, dass Forchheims Keeper Raasch, als er den Ball bei Graines Dribbling erwischte, bereits kontrolliert hatte (90.).
Der Jahn ist damit definitiv raus aus dem Aufstiegsrennen. Kämpferisch und hinsichtlich der Laufbereischaft überzeugte das Rambau-Team einmal mehr, verlor jedoch am Ende verdient gegen einen Gegner, der zwar nicht seine Topleistung abrufen konnte, aber letztendlich aufgrund der qualitativen Überlegenheit der 14 eingesetzten Einzelspieler, und der spielerischen Überlegenheit insgesamt, zu Recht gewann.
Bruck geht punktgleich mit Tabellenführer Hersbruck in den letzten Spieltag am kommenden Wochenende. Der FSV II muss zu den bereits abgestiegenen Weißenburgern. Sicherlich die leichtere Aufgabe, denn Tabellenführer Hersbruck muss bei den Heßdorfern antreten. Die rangieren momentan auf dem Relegationsplatz und brauchen deshalb dringend selbst die Punkte.
Spielbericht eingestellt am 17.05.2009 21:58 Uhr

Stimmen zum Spiel

Stimmen eingeben (Vereinsverwalter)
Normann Wagner (Trainer FSV Erlangen-Bruck II)
"Wie so oft bei einem Spitzenspiel: Das war heute mehr Kampf und Krampf als Fußball. Ich hätte mir von meiner Mannschaft mehr Ruhe erwünscht. Wenn man mal von der ersten Minute und der Großchance für den Jahn absieht, ist der Sieg aufgrund unserer spielerischen Überlegenheit schon verdient. Meine Aufgabe ist es nun, die Spannung bei allen Akteuren im Saisonfinale hochzuhalten, auch bei jenen, die gerade nicht zum Einsatz kommen."
Alexander Rambau (Trainer SpVgg Jahn Forchheim)
"Wir haben uns hier gut verkauft: Wenn wir in Führung gehen, wäre auch vom Ergebnis her mehr möglich gewesen. So hatten wir am Ende gegen eine starke Mannschaft das Nachsehen, in einem guten Spiel auf hohem Niveau. Man kann es Bruck nicht verübeln, dass sie momentan sieben Spieler der Ersten, darunter auch Stammspieler, einsetzen – auch wir würden das sicherlich machen, wenn wir die Möglichkeit dazu hätten. Aber diejenigen, die diese Bestimmungen festlegen, sollten sich mal grundsätzliche Gedanken darüber machen, ob diese Regeln in der momentanen Form wirklich gut sind. Für uns ist die Saison jetzt vorbei und wir können das nächste BOL-Jahr planen."
Tobias Dachwald (Gegenspieler von Hakim Graine im interessantesten Duell auf dem Platz)
"Das war heute ein Spiel auf hohem Niveau, mit hohem Tempo, vor einer großartigen Zuschauerkulisse. Wenn wir das 1:0 machen, was drin gewesen wäre, sieht das Ganze schon anders aus, weil es schwer ist, gegen uns zu spielen, wenn wir führen. Wir haben eigentlich ganz gut gespielt, aber Bruck hat heute schon eine wirklich gute Truppe auf dem Feld gehabt. Hakim Graine war überragend: Ich habe selten einen so schnellen Gegenspieler gehabt."

Spiel-Ticker

Erlangen-Br. 2
Jahn Forchheim
45
90

Spielinfos

Alter, Geschlecht: Erwachsene, männlich
Spieltag: Saison 2008/09 - 29. Spieltag
Datum: 17.05.2009 15:00 Uhr
Sportstätte:

Zuschauer

Zuschauerzahl: 480

Torschützen


Spielerstrafen

FSV Erlangen-Bruck 2
Plank / 6. GK
Röwe / 6. GK
SpVgg Jahn Forchheim
Dachwald / 2. GK
Eichinger / 2. GK
Martinez / 1. GRK
Staatz / 5. GK

Taktik


Spieler des Spiels

Hakim Graine
(FSV Erlangen-Bruck 2)
Körperlich gut, weil hoch aufgeschossen, dazu aber trotzdem trickreich, technisch versiert und unglaublich schnell: Hakim Graine bringt alles mit, was einen Klasse-Stürmer ausmacht. Über das gesamte Spiel zeigte er starke Ansätze, war ein ständiger Unruheherd im Brucker Sturmzentrum und krönte mit seinem spielentscheidenden Treffer, als er sowohl seinen Gegenspieler und den Torwart narrte, seine Leistung. Zur Bestnote fehlt ihm jedoch das, was sein Trainer stets an ihm kritisiert: Stellenweise agiert der junge Angreifer im Bewusstsein seiner Stärken zu verspielt und lässig und macht deshalb zu wenig aus seinen Möglichkeiten. Aber was nicht ist, kann ja noch werden…

Schiedsrichter

 
Torsten Wenzlik
(TSV Velden an der Pegnitz)
Der junge Schiedsrichter hatte eine schwierige Aufgabe: Zwei bis in die Haarspitzen motivierte Mannschaften in einem hektischen Spiel, das von der ersten Minute an fast ausschließlich von Zweikämpfen am Limit geprägt war. Torsten Wenzlik machte jedoch keinen spielentscheidenden Fehler und ließ sich zu keiner Zeit aus der Ruhe bringen. Gut die Entscheidung, Röwe und Staatz nach ihrer Rangelei vor den Trainerbänken mit Gelb zu verwarnen, anstatt mit Rot zu hantieren und damit noch mehr Öl ins Feuer zu gießen. Doch die Zweikämpfe im laufenden Spiel bewertete Wenzlik nicht immer korrekt – stellenweise ahndete er erst ein zweites Foul, das nur entstand, weil er zuvor ein erstes der anderen Mannschaft übersehen hatte. Bei seinem Assistenten Peter Ohr auf der Trainerbankseite war ein gutes Auge gefragt – eine Abseitsentscheidung in Durchgang eins gegen Bruck war sicherlich falsch, aber bei Felix Günthers Wembley-Freistoß müssen wir uns auf ihn verlassen bei der Frage, ob der Ball hinter der Linie war oder nicht – denn er stand mit Sicherheit am Besten.
Note: - (1)

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Ergebnisse des Spieltags


Liga-Tabelle

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
30
83:46
60
2
30
62:31
58
3
30
53:41
56
4
30
61:40
53
5
30
66:45
52
6
30
62:47
45
7
30
53:45
42
9
30
59:56
39
10
30
51:49
38
11
30
60:61
36
12
30
45:80
34
13
30
41:70
34
14
30
47:57
30
16
30
41:84
25
Bei Punktgleichheit: Entscheidungsspiel