von Markus Giering
Von Beginn an zeigten sich die Gäste aus Nürnberg griffiger, ohne jedoch in den Anfangsminuten für gefährliche Torraumszenen zu sorgen. So dauerte es bis zur zehnten Minute, ehe Maurizio Schneider im Tor der Heimelf gefordert war, als Giuseppe Viteritti den Ball scharf von links in den Strafraum der Hersbrucker beförderte. Angetrieben von Trainer Dinc pressten die Germanen hoch und stellten die Hersbrucker Hintermannschaft im Aufbauspiel immer wieder vor Probleme. Viele leichte Abspielfehler und wenige Ballbesitzphasen für die Heimelf waren die Folge. Den ersten Vorstoß der Heimelf sahen die Zuschauer in der 20. Minute, als Bongers Hirschmann in Szene zu setzen versuchte, doch Savvelidis im Tor der Gäste spielte aufmerksam mit und konnte den Ball im letzten Moment abfangen.
Nach 25 Minuten zeigten sich die Hersbrucker stabilisiert. Germania hatte zwar mehr Spielanteile, doch der Heimelf gelang es nun besser, das Pressing der Dinc-Elf auszuhalten und den Ball länger in den eigenen Reihen zu bewahren. Genau in diese Phase erlaubte sich Schneider im Tor der Hersbrucker seinen Schnitzer, denn nach einem Einwurf zu ihm zurück zögerte er zu lange, sodass ihm Alexander Beusch den Ball vom Fuß spitzeln konnte und zum 0:1 ins verwaiste Tor der Heimelf einschob (38.). Hersbruck wankte und nur wenige Zeigerumdrehungen später hätte Sezer Bantak den Tabellenführer beinahe abermals bestraft, doch sein abgefälschter Schuss landete am Aluminium. Als sich beide Mannschaften beinahe zum Halbzeitpfiff in der Kabine wähnten, wurde es aufregend am Hersbrucker Sportgelände. Nach einem Steckpass zwischen der Viererkette der Germanen hindurch hob der Schiedsrichterassistent die Fahne, Schiedsrichter Michael Plank ließ jedoch weiterlaufen. Kara nutzte die Schläfrigkeit der Hintermannschaft der Gäste und zwang mit seinem Distanzschuss Keeper Savvelidis zu einer Parade, deren Abpraller Bongers aus klarer Abseitsposition zum 1:1 verwertete - nun blieb die Fahne des Schiedsrichterassistenten allerdings unten. Als die Hersbrucker Mannschaft sich zum Anstoß bereits in der eigenen Hälfte eingefunden hatte, nahm das Schiedsrichter-Trio das Tor nach kurzer Beratung allerdings zurück. Eine Entscheidung, die aufgrund des Ablaufes für Unmut auf der Hersbrucker Bank sorgte, am Ende jedoch korrekt war. Doch damit war die erste Halbzeit mit ihrer langen Nachspielzeit noch nicht durch. Bongers versuchte von der rechten Seite in den Strafraum einzudringen und wurde von Innenverteidiger Pascal Tischler zu Fall gebracht. Eine knifflige Entscheidung an der Strafraumkante. Bongers verwandelte den folgenden Foulelfmeter souverän zum 1:1-Halbzeitstand.
Mit beruhigten Gemütern und stabiler kam Hersbruck aus der Pause. Das Spiel gestaltete sich nun ausgeglichen, doch im Stile einer Spitzenmannschaft gelang mit der ersten Offensivaktion in der 50. Minute der erneute Führungstreffer für die Dinc-Elf. Mit einem genialen Chipball setzte Caglar den einlaufenden Bantak in Szene, der eiskalt zum 1:2 verwandelte. Germania übernahm daraufhin im zweiten Abschnitt die Kontrolle, ohne zu glänzen. So dauerte es bis zur 68. Minute, ehe Hersbruck mit einer Dreifachchance die Möglichkeit auf den Ausgleich hatte, doch weder Bongers, noch seine Mitspieler Herrmann mit einem Lattenschuss und Dierig im Nachschuss konnten den Ball im Tor unterbringen. Bereits in der fünfminütigen Nachspielzeit der zweiten Hälfte wurde es noch einmal brenzlig, als die Hersbrucker Heimelf nach einem Zweikampf im Strafraum der Germanen einen zweiten Elfmeter forderten – die Pfeife des Unparteiischen blieb aber wohl zurecht stumm. Am Ende stand für die Mannschaft um Kapitän Ercin Cavus ein knapper, aber aufgrund der reiferen Spielanlage verdienter 2:1-Auswärtserfolg, der die Nürnberger vorübergehend auf Platz zwei der Bezirksliga Nord katapultiert. Hersbruck bleibt erstmal Tabellenführer, könnte den Platz an der Sonne aber bereits am morgigen Sonntag verlieren.
Spielbericht eingestellt am 17.09.2022 20:17 Uhr