Reichlich Brisanz war in dem Spiel, schließlich konnte der SV Buckenhofen bei einem Sieg den Meistertitel in der Bezirksliga Nord einfahren. “Wir wollen uns das Ding heute holen”, sagte deswegen vor dem Spiel auch Teammanager André Knöller. Die Hausherren mussten dabei auf Top-Stürmer Jonas Weber verzichten, der angeschlagen auf der Bank saß. Die Gäste hingegen waren auch zum Siegen verdammt, um die Relegation noch vermeiden zu können. Trainer Daniel Michl musste allerdings auf ein paar wichtige Spieler verzichten und hätte nichts dagegen, den Hausherren die Meisterparty zu vermiesen und den Partycrasher zu spielen. “Wir hauen alles rein und wollen gewinnen”, sagte der erfahrene Trainer vor dem Spiel. Um den Engpass in der Innenverteidigung auszugleichen, spielte Stürmer Nico Elterlein den einen Part der Defensivzentrale. Sein Gegenüber Tobias Eisgrub schwor seine Mannschaft vor dem Spiel im Anheiz-Kreis noch einmal lautstark ein: “Genießt die 90 Minuten”.
Torschütze Julian Friedhelm verteidigt den Ball gegen Stefan Gruner.
Sebastian Baumann
Sehr abwartend begannen beide Mannschaften. Zwar hatte Buckenhofen Feldvorteile, wusste aber aus dieser optischen Überlegenheit nichts zu machen. Die Gäste warteten an der Mittellinie auf den Gegner und stellten immer wieder geschickt die Räume zu. Die erste Chance ließ deswegen auch eine knappe Viertelstunde auf sich warten, als Julian Friedhelm nach einer Kombination zu schwach abschloss. Kurz danach hatte Korff eine Schusschance, vergab aber ebenso. Hüttenbach lauerte auf Konter und hätte sich mit dem ersten richtigen Gegenangriff auch gleich belohnen müssen. Julian Schramm durfte die rechte Seite nach vorne marschieren und passte präzise in die Mitte. Ein Hüttenbacher ließ durch die Beine laufen und dahinter stand Matthias Gruner blank. Doch anstatt den Ball ins leere Tor zu schieben, setzte der Torjäger die Pille links daneben. Dies war für längere Zeit die einzig gute Gelegenheit auf beiden Seite, bis Buckenhofen einen Einwurf bekam. Eisgrub warf gewohnt weit in die Box, ein Mitspieler legte quer und am langen Pfosten konnte Julian Friedhelm den Ball in die Maschen schieben. Kurz vor der Pause hätte Tobias Lösel gleich zweimal ausbauen können, aber einmal vergab der Offensivmann, das andere Mal klärte der Keeper stark mit dem gestreckten Bein. Trotzdem ging der Tabellenführer mit einem Zwei-Tore-Vorsprung in die Pause. Im Anschluss an eine Ecke bekam Tobias Eisgrub den Ball und nagelte das Spielgerät ins linke untere Eck.
Resolut holt Felix Pfister Niklas Beyer von den Beinen.
Sebastian Baumann
Die zweite Hälfte begann ebenso verhalten wie die erste. Dieses Mal hatte Buckenhofen aber gleich zu Beginn zwei schöne Chancen. Bei der ersten bekam Felix Pfister den Ball und scheiterte abgefälscht am Außennetz, kurz danach tauchte Simon Kupfer alleine vor dem Kasten auf, lupfte aber zu tief, sodass der Schlussmann retten konnte. Das war es dann aber wieder für knappe 20 Minuten, weil beide Mannschaften sich meist im Mittelfeld beharkten und keine Torchancen kreierten. Erst als Jonas Weber eingewechselt wurde, wurde es gleich brandgefährlich. Nach einem weit geschlagenen Freistoß, schlich sich der Torjäger weg und köpfte aufs kurze Eck, aber Keeper Sanli war auf dem Posten. Wenig später war Ferdinand Riediger durch, verstolperte aber die Kugel. Den Versuch querzulegen vereitelte dann der Schlussmann. Erneut nach einem Standard wurde es wieder gefährlich, dieses Mal durfte Niklas Korff köpfen, zielte aber genau auf den Schlussmann. Die Gäste wollten zwar irgendwie den Anschlusstreffer erzielen, kamen aber nie wirklich durch und hatten Glück, dass Buckenhofen seine Konter schlampig ausspielte. Das war aber letztendlich egal, denn Buckenhofen spielte das Spiel so souverän runter, wie sich die Mannschaft die Meisterschaft in der Bezirksliga Nord verdient hat.
Vor Julian Schramm klärt Tobias Eisgrub.
Sebastian Baumann
In der kommenden Saison wird es wieder das Forchheimer Derby gegen Jahn Forchheim geben - ein Spiel auf das sich die Buckis schon jetzt freuen können. Und ob sie dann tatsächlich die Nummer 1 der Stadt sind, wie sie es im Jubelrausch schon skandiert haben, wird sich dann auch sportlichem Wege klären lassen. Die Meisterschaft des SVB ist absolut verdient und die Landesliga kann sich auf ein erfrischendes Team freuen. In Hüttenbach hingegen neigen sich die goldenen Jahre dem Ende entgegen. Symptomatisch war die vergebene Chance für die Saison der Simmelsdorfer, die sich nun in der Relegation retten müssen.
Spielbericht eingestellt am 15.05.2022 18:22 Uhr