Das neue Konstrukt aus Türkspor und Cagrispor Nürnberg eine Einheit zu machen, es zeigte sich in der Vorbereitung schon durchaus als vielversprechend. Die Truppe vom neuen Trainer Jasmin Halilic setzte im Vorfeld einige Ausrufezeichen, musste aber beim Saisonstart auf ihren Kapitän Necati Güler (Urlaub) verzichten. Alles andere als rund liefen die Tests für den 1. FC Kalchreuth, bei dem nicht nur die Ergebnisse eher durchwachsen waren, sondern auch das Verletzungspech zugeschlagen hatte. Nichtsdestotrotz durfte man von einer Partie zweier ambitionierter Bezirksligisten einiges erwarten.
Kalchreuths Keeper Lukas Mehlig blieb beim unglücklich abgefälschten Freistoß zum 0:1 nur das Nachsehen.
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Und was die zahlreichen neugierigen Beobachter auf dem A-Platz des VfL Nürnberg zu sehen bekamen, war aller Ehren wert. Der erste Abschluss kam von Ismail Yüce knapp über das Gäste-Tor. Da war die Partie keine Minute alt. Aber der FCK zeigte sich unbeeindruckt und war vor allem über Sebastian Lutz zu Beginn brandgefährlich. Den ersten satten Abschluss parierte Albayrak gut (6.), kurz darauf verfehlte Lutz nur knapp das Ziel. In der 19. Minute grätschte Viereckl gegen Köseoglu und erwischte dabei den Ball, der Pfiff war eine 50:50-Entscheidung, welche aber Folgen haben sollte. Denn Jasarevic schoss den Ball so an die Mauer, dass dieser abgefälscht im Netz landete - 1:0. Kurz darauf hatte Ramazan Yüce die große Chance zum 2:0, scheiterte aber an Lukas Mehlig im FCK-Tor und setzte den Nachschuss neben den Kasten. Für Aufregung sorgte dann Minute 31, als der pfeilschnelle Jasarevic sich im Laufduell gegen Viereckl robust, aber eigentlich nicht unfair durchsetzte, der Pfiff die Großchance aber zunichtemachte. Nichts zu reklamieren gab es indes zwei Zeigerumdrehungen später: Der junge Neuzugang aus Kroatien Stjepan Jagodin spielte nach außen zum kaum zu stoppenden Jasarevic, dessen Hereingabe mustergültig bei Ramazan Yüce landete, der aber aus drei Metern nur die Latte traf. Die letzten Minuten in einem sehr temporeichen und wirklich gutem Match gehörten dann wieder den Gästen. Rene Schmitt scheiterte an Albayrak, soll dabei aber auch im Abseits gestanden haben (40.). Schwarzenbrunner verzog aus der Distanz knapp (42.), während Nerreters Kopfball zu schwach war (45.). Kurz vor der Pause herrschte dann Aufregung im TSCS-Strafraum, als Schwarzenbrunner beim Schuss den Schlappen abbekam und ein Elfmeterpfiff vertretbar gewesen wäre. Stattdessen gab es Ecke, die Held wuchtig drüber köpfte.
Viel Tempo und packende Zweikämpfe - wie hier Ramazan Yüce gegen FCK-Kapitän Markus Giering - bekamen die Zuschauer in einem hochklassigen Match an der Salzbrunner Straße zu sehen.
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Der zweite Durchgang war erst vier Minuten alt, da demonstrierte der extrem lauf- und spielfreudige Ismail Yüce seine Klasse, als er sich von zwei Gegenspieler im Mittelfeld befreite und mit einem Zuckerpass Majid Salis Jara auf die Reise schickte. Der legte den Ball an Keeper Mehlig vorbei und jagte die Kugel zum 2:0 in die Maschen. Und dennoch: Kalchreuth steckte nicht auf, spielte weiter geduldig, doch vor dem Tor war es wahrlich nicht der Tag der Oliveira-Elf. Schmitt scheiterte an Albayrak (52.), Nerreter per Kopf nach einem Freistoß an der Latte (55.). Nach toller Vorarbeit von Giering köpfte auch Siefert daneben (57.), ehe die Vorentscheidung nahen sollte. Jasarevic setzte zu einem überragenden Solo an, schoss erst an den Pfosten und holte sich zugleich den Abpraller, um selbst zum 3:0 abzustauben (63.). Zu viel des Guten war dann sicherlich die Ampelkarte gegen den bereits verwarnten Ismail Yüce, dem der Unparteiische eine Schwalbe unterstellte, wenngleich der Spielmacher wohl eher außer Tritt gekommen war (69.). Vielleicht wäre für die Kalchreuther noch etwas gegangen, wenn Siefert nach Vorlage von Schwarzenbrunner den "Elfmeter" nicht über den Kasten gejagt hätte (71.), so aber spielten die Halilic-Schützlinge die Partie clever und sehr diszipliniert runter. Da auch ein drohendes Gewitter sich nicht so wirklich ausbreiten sollte, blieb der Sieg von TSCS ungefährdet, wenngleich vielleicht um ein Tor zu hoch.
Der FC Kalchreuth um Rene Schmitt (in rot) scheiterte zumeist am letzten Pass oder dem Abschluss und mussten sich mit 0:3 geschlagen geben.
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Spielbericht eingestellt am 28.07.2019 14:49 Uhr