Zehn Punkte Vorsprung hatte der SV Buckenhofen als Aufsteiger aus der Kreisliga vor der SpVgg Erlangen, die die vergangene Saison in der Landesliga verbrachte. Die letztjährige Ligenzugehörigkeit spiele jedoch schon lange keine Rolle mehr, meinte SVB-Trainer Helmut Wolff. Weil es ein langes Jahr bis dato war, mussten beide Mannschaften am offiziell 21. Spieltag der Bezirksliga auf einige Spieler verzichten. Die Kader sind ausgedünnt, aber trotzdem konnten beide Teams noch konkurrenzfähige Fußballer auf den Platz schicken. „Im Hinspiel war die Spieli die bessere Mannschaft, aber wir haben nach zwei individuellen Fehlern mit 2:1 gewonnen. Meinetwegen kann das dieses Mal genauso laufen“, so Helmut Wolff vor der Partie.
Fabian Kupfer (li.) geht in den Zweikampf mit Johannes Winkelmann. Der Erlanger traf zur Führung der Gäste nach einem Eckball. Der erste Durchgang gehörte fast komplett der Spieli.
Uwe Kellner
SVB-Trainer Helmut Wolff konnte keine Top-Leistung seines Teams versprechen. Als Kreisligist hatten die Buckis weniger Pause als der Rest der Liga und einiges an Qualität musste er gesundheitlich angeschlagen auf der Bank lassen. Da kam es ihm wahrscheinlich ganz recht, dass die Gäste aus Erlangen mit viel Tempo und Schwung in die Partie gingen und seine Jungs dadurch mitrissen. Angefeuert durch bellende Rufe des Innenverteidigers Andreas Hartmann, schob die Spieli an und schaffte es immer wieder im Raum 25 bis 35 Meter vor dem gegnerischen Tor, den Ball zu erobern. Erst nach dieser Eroberung wurde es knifflig, denn die Defensive der Hausherren präsentierte sich gut in der Ordnung und lief viele Bälle leicht ab. Viel zu sehr setzten die Mittelfeldspieler des SVB auf ein Klein-Klein und kamen dadurch nicht in die Partie. Ihr Trainer bemängelte das schnell, aber erst durch eine Ansprache in der Halbzeitpause brachte er das aus den Köpfen. Die unbändige Laufarbeit der beiden Teams und die intensiven Zweikämpfe machten die Begegnung zu einer spannenden Angelegenheit, auch wenn richtige Torchancen ausblieben. Nach einem Eckball der Buckis köpfte Jonas Weber aufs Tor der Gäste, aber Torhüter Oliver Harnos klärte souverän. So war es letztlich ein Eckball auf der anderen Seite, der für Jubel sorgte. Buckenhofen hatte bereits kurz geklärt, da hämmerte Johannes Winkelmann den Ball volley zum 0:1 in die Maschen. Bei diesem Spielstand blieb es bis zum Halbzeitpfiff.
Verbissener Zweikampf. Innenverteidiger Andreas Hartmann (re.) versucht Jonas Weber zu stoppen. Dieser ließ sich bei seinen Offensivbemühungen im zweiten Durchgang jedoch kaum noch aufhalten.
Uwe Kellner
Die Erlanger begannen die zweite Hälfte erneut mit viel Engagement, aber Buckenhofen verstand es nun, Ballverluste zu vermeiden und das Spielgerät schneller auf die Außenbahnen zu verteilen, um die Dreierkette des Gegners an ihren Schwachstellen anzupacken. Als Jonas Weber im Laufduell mit Andreas Hartmann zum Abschluss kam, rettete Torwart Oliver Harnos. Langsam aber sicher drehte die Partie. Buckenhofen war nun mindestens gleichwertig. Die Torabschlüsse der Gäste blieben harmlos. Die linke Abwehrseite der Spieli wurde immer mehr zur Achillesferse. David Knauer kam genau hierüber durch, spielte den Ball scharf vors Tor, aber Dennis Zyder rettete von Jonas Weber. Kurz darauf schwächte sich Erlangen selbst. Andre Karius foulte seinen Gegenspieler klar gelbwürdig, sah die Verwarnung und ließ dummerweise noch eine Bemerkung gegen den Schiedsrichter folgen, so dass er per Ampelkarte vom Platz geschickt wurde. In Überzahl spielte Buckenhofen fortan Einbahnstraßenfußball Richtung Spieli-Gehäuse. Trotz großer Bemühungen der Hausherren, schien das Bollwerk der Gäste zu halten - bis zur 84. Minute. Über die rechte Angriffsseite tankte sich David Knauer durch, brachte den Ball scharf und flach vors Tor und dort fasste Jonas Weber die Hereingabe im Duell mit seinem Gegenspieler eiskalt zum 1:1 ab. Nur eine Minute darauf war es wieder die rechte Angriffsseite. Lucas Eisgrub spielte den Ball genauso wie sein Kollege vor die Kiste und im zweiten Anlauf schoss Felix Pfister das Leder zum 2:1 über die Linie. Für den letzten Treffer ließ sich Buckenhofen nun doppelt so viel Zeit, also zwei Minuten. Jonas Weber hatte sich in den Sechzehner gedribbelt, wurde von Marius Döhler zu Boden gerissen und es gab einen Elfmeter. Der Gefoulte trat an und traf zum 3:1. Die Partie war gedreht und die Gäste aus Erlangen bedient.
Am Ende jubelten die Hausherren. Buckenhofen drehte die Partie in Überzahlt und traf binnen kürzester Zeit drei Mal. Der Aufsteiger spielt eine überragende Runde in der Bezirksliga und steht weiterhin in der Führungsgruppe der Liga.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 25.11.2018 18:23 Uhr