"Eigentlich hab ich heute gar kein Gefühl. Mich stimmt aber eines positiv: Wir haben zum ersten Mal, bis auf eine Position, alle Mann an Board", schildert Abteilungsleiter Max Bittner die Situation beim TV. Coach Udo Sasse konnte wieder auf Stammkeeper Dominik Ort zurückgreifen. Außerdem waren Florian Söllmann, Nico Roas und Fabio Garcia zurück in der Startformation. Gerade in Neuzugang Fabio Garcia, immerhin von der Quelle aus Fürth gekommen, setzte Bittner ganz große Hoffnung, nicht ganz zu Unrecht wie sich herausstellen sollte. Total anders ist es um die Personaldecke beim Gast aus Neunkirchen bestellt. Elf Mann fehlen Coach Daniel Hofmann zur Zeit. Deswegen fanden sich Julius Dambier, Tobias Kreis und Sebastian Anderson in der ersten Elf wieder. Allerdings konnte man den letzten Platz durch den ersten Sieg seit zehn Spielen verlassen. Die Erlanger hingegen warteten seit sieben Spielen auf einen erneuten Dreier.
Fabio Garcia ist durch.
Stefan Stark
Der TV war von Anfang an wacher und schlug auch gleich zu. Hannes Decher setzte sich auf der linken Seite durch und fand in der Mitte Fabio Garcia. Der nahm den Ball volley und vollendete ins Eck (4.). Das ging zu einfach. Neunkirchen kam weiterhin weder in Zweikämpfe noch behielten sie den Ball länger in den eigenen Reihen. Sie kamen einfach nicht in die Partie. Die Heimelf brannte zwar kein Feuerwerk ab, aber war dennoch das gefährliche Team. TSV-Keeper Tobias Gottschalk musste gegen einen abgefälschten Schuss von Florian Söllmann erneut retten (9.). Die Hausherren hielten das Tempo weiterhin hoch und machten vor allem über die rechte Seite viel Druck. Bis zur 20. Minute verflachte die Partie allerdings. Der Gast blieb weiterhin auf der Suche nach einer Spielidee und legte jegliche Hoffnung in seinen Kapitän Manuel Menges. Dieser ackerte zwar bemüht, aber war oft allein auf weiter Flur. Der TV blieb weiterhin spielbestimmend und hatte es relativ einfach. Garcia durfte auf der linken Seite meterlang alleine unterwegs sein, bis schließlich der Torwart im Verbund mit einem Verteidiger die Situation klären konnte (33.). Anschließend flog Gottschalk komplett der Helm weg. Er tobte und wütete ob der lethargischen Leistung seiner Vorderleute. Wachgerüttelt wurden diese allerdings nur bedingt. Kurze Zeit später hatte der Schlussmann aber selbst Glück, als er sich bei einem Söllmann-Freistoß verschätzte und gerade noch die Finger ran bekam (35.). Nach vorne blieb weiterhin nur Menges gefährlich. Sein satter Schuss zog nur knapp am Winkel vorbei (40.) und einen Kopfball nach einer Ecke setzte der Angreifer auch nur Zentimeter neben das Gehäuse. So blieb es bei der verdienten Führung für die Hausherren.
Martin Kolb im Zweikampf mit Christopher Stöhr
Stefan Stark
Die Erlanger legten einen erneuten Blitzstart hin. Christoph Arnold wuselte sich durch und kam zu Fall, der Ball blieb aber frei, weil der Schiedsrichter den Vorteil erkannte. Garcia ebenso und schloss eiskalt ins rechte Eck ab (47.). Das machte natürliche alle Pläne der Gäste zunichte. Dem Spiel tat das nicht gut. Denn in der Folge entwickelte sich eine sehr zerfahrene Partie. Keine der beiden Mannschaften konnte längere Ballstafetten für sich verbuchen. Neunkirchen suchte weiterhin Menges, aber meist mit langen Bällen, die in der Innenverteidigung des TV verendeten. In der eigenen Verteidigung traf ein Spieler den Ball nicht richtig, so dass erst Gottschalk klären musste. Doch das Spielgerät hoppelte weiter zu Garcia. Doch mit vereinten Kräften konnte die brenzlige Situation aufgelöst werden (67.). Bezeichnend für das Niveau in dieser Zeit war, dass auch auf der Gegenseite einem Verteidiger das Leder durchrutschte. Menges zog sofort ab und zwang Dominik Ort zur ersten richtigen Parade (68.). Die Bälle kamen jetzt besser auf Menges. Die Sechser und die Innenverteidigung von Trainer Udo Sasse standen nun nicht mehr so massiv. Aber den nächsten Stockfehler nutzten seine Mannen dann wieder eiskalt. Arnold steckte sofort auf Söllmann durch, der dem Keeper im kurzen Eck keine Chance ließ (75.). Das war die Entscheidung. Der TSV ergab sich nun. Gottschalk musste noch zweimal retten, bevor er dann ein viertes Mal geschlagen war. Der überragende Garcia tanzte fünf Gegenspieler aus und traf satt zum Schlusspunkt (90.).
Der TV 48 gewann letztlich verdient dieses Kellerduell und beendete seine Sieglosserie. Für den Gast bleibt zu hoffen, dass diese Niederlage nicht der Beginn einer erneuten Serie ist. Aber auswärts ist momentan eh der Wurm drin. Dann müssen die Punkte eben daheim am Brandbach geholt werden.
Tobias Kreis blieb heute eher blass
Stefan Stark
Spielbericht eingestellt am 13.10.2018 20:34 Uhr