Seit dem 20. März hat der SV Schwaig kein Spiel mehr verloren! Die vier Siege und zwei Unentschieden brachten wichtige Zähler. Mitkonkurrent Post-SV hat bis auf das 0:2 am Sonntag gegen Stein ebenfalls sechs Partien lange davor nicht verloren. Zwei Kellerkinder auf dem Weg ins Parterre. Bis auf die fast schon abgeschlagenen Uttenreuther, sitzen noch einige Mannschaft fest im Abstiegsstrudel. Vor allem gegen Mitkonkurrenten muss man da punkten. Ein wichtiges Spiel also für beide Mannschaften. Nach dem 1:5 im Hinspiel rechnete wohl keiner wieder mit einem so deutlichen Ergebnis. Doch die Post präsentierte sich ungemein stark und bei Schwaig ging alles, was nur schief gehen kann, in die Hose.
Verbissene Zweikämpfe gab es nicht nur am Boden.
Christian Dotterweich
Schon in der allerersten Minute hatten die Gäste eine Großchance, als Winkler Kühnleins Quer-Pass aus wenigen Metern über die Latte jagte. Alarm im Strafraum! Als dann auf der anderen Seite Akin Achmet und Christoph Weber kurz darauf Richtung Tor schossen, waren die Abwehrreihen beider Teams einjustiert und genordet. Dass sich hier zwei abstiegsgefährdete Teams der Bezirksliga gegenüberstehen, war so nicht erkennbar. Taktisch gute Spielzüge und schöne Abschlüsse (vor allem in den ersten Minuten von Schwaig) ließen die Zuschauer auf einen guten Fußball-Abend hoffen. Doch die einheimischen Fans wurden nach einer Viertelstunde erstmal aus der Freude gerissen: Noch ein Foul monierend, kam von rechts die Flanke und Michael Perics Schuss wurde für Keeper Heiko Sass unhaltbar vom eigenen Spieler abgefälscht. Zu leichte Ballverluste ließen die Unsicherheit der Schwaiger im Folgenden erahnen. Und es kam noch bitterer! Eine butterweiche Flanke von Stefan Kühnlein köpfte Daniel Paulus ohne Bedrängnis sauber ein - 0:2 (18.). Und alles Übel nahm da erst seinen Lauf für die Heimmannschaft. Denn in der 23. Minute musste die einzige Spitze, Marco Ranft, mit einer Schulterverletzung raus. Auch wenn sich die Schwaiger schöne Möglichkeiten herausspielten, war Post doch die insgesamt überlegene Mannschaft. Vor allem in der Vorwärts-Bewegung wirkte der SVS, trotz eines Akin Achmet und Christoph Weber, zu behäbig. Apropos Weber: Für ihn hatte sich Posts Co-Trainer Christian Biechele (er vertrat den beruflich verhinderten Coach Markus Rauch) etwas besonderes ausgedacht: „Ich mag das zwar überhaupt nicht, aber den Christoph Weber haben wir ganz altmodisch in Manndeckung genommen.“ Diese Aufgabe oblag dem Nachwuchs-Mann Christoph Rupp, der seine Sache sehr ordentlich machte. Als in der 29. Minute das 0:3 fiel, schien der Bann gebrochen. Wieder ein abgefälschter Schuss: Dieses Mal ein Freistoß von Christian Arzberger. Um die Schwaiger Misere noch zu vervollkommnen, mussten auch noch Patrick Kern und Jens Zitting verletzt raus und ein Weber-Freistoß knallte an den Innenpfoten (44.).
Gewagt, aber geglückt. Schwaigs Keeper Heiko Saß spielt riskant den Ball weiter, während Michael Peric fast rangekommen wäre.
Christian Dotterweich
Drei Mal verletzungsbedingt bis zur Halbzeit gewechselt, hatte der Schwaiger Coach keine Chance mehr, mit frischem Blut einzugreifen. Tatenlos musste er zusehen, wie seine Mannschaft sich tapfer gegen die fast nicht mehr einzuholende Niederlage stemmte. Sie waren bemüht und steckten nicht auf; das muss man den Schwaigern absolut zu Gute halten. Denn die Gäste ließen die Zügel schleifen und überließen nun der Heimmannschaft das Mittelfeld und somit das Spiel. Doch die Hintermannschaft des Post-SV stand an diesem Abend zu sicher, als dass sie zu überwinden waren. Über die linke Seite starteten die Schwaiger Angriff um Angriff. So war es Michael Hierl, der in 55. Minute drüberschoss. So richtig wurde der junge Post-Keeper Roskoschek aber nie geprüft. Ein wenig verzweifelt wirkten die Fernschüsse, die der SV fortlaufend ansetzte. Viele nervöse Fehlpässe auf beiden Seiten senkten das ansehnliche Niveau der ersten Hälfte. Schwaig behielt die Ballhoheit, konnte aber den Post-Riegel nicht knacken – und es fehlte auch ein zündende Idee. Als Akin Achmet mit Gelb-Rot vom Platz flog (66.), fiel vier Minuten später aus einem Konter das 0:4, als Alexander Hitz quer auf den überragenden Paulus passte, der gekonnt einlochte (Heiko Saß war sogar noch dran). Nun hatten die Gäste natürlich viel Zeit und wechselten zwei Mal. Die Luft war raus. Aber Schwaig versuchte dennoch wenigstens den Anschlusstreffer zu erzielen. Post stellte sich einfach hinten rein – trotz Überzahl. Robert Larisch schoss zwar ein Abseits-Tor und Bastian Baumüllers Direktabnahme flog daneben, doch die wenigen Konter, die sich dem Gast boten, blieben wesentlich gefährlicher. Einen davon verwertete Andreas Raasch, der die Clas-Flanke in aller Ruhe abnahm (85.).
Spielbericht eingestellt am 05.05.2011 00:16 Uhr