Dass die Partie richtungsweisend sein würde, war natürlich klar. Denn mit einem Sieg gegen den ASV Pegnitz hätte Weisendorf den Abstand zum Gegner ausbauen können. “Dann wären es 12 Punkte Vorsprung", sagte deswegen auch Trainer Armin Appelt. Der Gast aus Pegnitz hat zumindest leistungsmäßig in den letzten Wochen einen Aufwärtstrend verzeichnen können und wollte dies endlich in Punkte umsetzen. “Wir gewinnen heute”, war sich Gäste-Trainer Mellinghoff sicher, musste aber auf der Doppelsechs umbauen. “Im Prinzip haben wir eine Landesliga-Mannschaft heute auf dem Feld”, schiebt der Interimstrainer nach. “Aber in unserer momentanen Situation sagt das nichts aus.”
Tim Schmidt im Duell mit Lars Stachowski.
Sebastian Baumann
Die Partie ging von Beginn an auf das Pegnitzer Tor - den Treffer erzielten aber die Gäste. So sehr sich der ASV Weisendorf mühte, bis auf ein, zwei Flanken, die gefährlich hätten werden können, hatte Schlussmann Kohl geruhsame erste Minuten. Das lag auch am plötzlichen 0:1 der Gäste. Als ein paar Weisendorfer noch aufgrund eines Einwurfs reklamierten, kam der Ball schnell zu Stiefler, der trocken ins lange Eck traf. Weiter ging es in Richtung Gäste-Kasten, doch die Abschlüsse von Geyer und Tim Schmidt waren allesamt harmlos und kamen nicht einmal aufs Tor. Erst danach wurde es zweimal brenzlig. Erst traf Tim Schmidt aus der Drehung noch nicht, keine Minute später war der Kapitän der Hausherren alleine vor dem Keeper, umspielte diesen und schob überlegt ein.
Weisendorf machte weiter Druck und hatte Pech und Glück fast zugleich. Denn erst konterte die Heimelf über Tim Schmidt, der auf Tobias Geyer legte. Der Zehner der Heimelf schlenzte den Ball ans rechte Lattenkreuz. Im Gegenzug war es dann ein Pegnitzer, der ebenso das Gebälk erzittern ließ. Dennoch durfte der Gast kurz danach jubeln. Nach einem überlegten Querpass schob Yannik Podgur ins kurze Eck ein. Kurz darauf war es Florian Kretschmer, der sich durchtankte und den Ball ins Tor schob zur überraschend deutlichen Pausenführung.
Florian Kretschmer traf kurz vor der Halbzeit zum 1:3.
Sebastian Baumann
Die zweite Halbzeit war wie die erste. Pegnitz lauerte auf Konterchancen und Weisendorf machte zu wenig aus der optischen Überlegenheit. Der Gast hatte hingehen richtig gute Chancen. Zweimal war es Yannick Podgur, der alleine vor dem Weisendorfer Schlussmann auftauchte, aber immer zweiter Sieger blieb. Ralf Stiefler schlenzte zwischendurch den Ball nur knapp drüber und auch Felix Mellinghoff brachte einen schönen Kopfball nicht an Oyntzen im Weisendorfer Kasten vorbei. In der 62. Minute hatte aber auch der heimische ASV den Anschluss auf dem Schlappen. Aber gleich dreimal brachten die Hausherren den Ball aus kurzer Distanz nicht über die Linie. Als dann ein Pegnitzer in der 70. Minute mit dem Kopf auf der Linie klärte, haderten die Heimfans schon: “Wir haben auch kein Glück.” Doch knappe zwei Minuten später klingelte es dann doch. Aus dem Getümmel traf Christian Janousek zum umjubelten zweiten Treffer und machte die Partie noch einmal spannend. Dabei half aber auch der Referee mit, der ein klares Foul am Torwart übersehen hatte. Allerdings vermisste man bei der Heimelf irgendwie den letzten Willen die Partie endgültig zu drehen, sodass es nicht verwunderte, dass die Gäste doch noch einen Treffer erzielte. Mit dem vierten Tor nach einer schönen Einzelleistung von Florian Müller machte der Außenverteidiger den Deckel auf den verdienten Auswärtssieg, mit dem Pegnitz wieder an die Nichtabstiegsplätze heranrückt.
Manuel Wild zwingt Alexander Wölfel in die Knie.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 29.10.2017 17:21 Uhr