Schon alleine wegen der Tabellensituation hatte die Partie einige Brisanz. Denn beide Mannschaften benötigten dringend einen Sieg. Die bisher sieglose Heimelf hatte allerdings wie so oft viele fehlende Spieler. “Wir halten aber zusammen. Das sieht man auch daran, dass Niklas Stelzner, der zur Zeit beruflich in Frankfurt ist, zum Spiel hergefahren ist”, erklärte Trainer Stephan Schleiwies vor der Partie. “Wenn wir heute gewinnen, ich glaube, dann mache ich einen Diver”, schmunzelte der Trainer weiter und war guten Mutes, dass endlich der erste Saisonsieg klappen würde. Bei den Gästen fehlte aber auch fast eine komplette Mannschaft und zu allem Überfluss musste Kapitän Tim Lausen, der nach dem Ablauf seiner Sperre eigenlicht eingeplant war, wegen eine Erkältung passen. “Es geht auf alle Fälle nicht 0:0 aus”, das war sich Abteilungsleiter Marco Wirth vor der Partie sicher und sollte am Ende auch Recht behalten. Gegen das Schlusslicht hatte Trainer Florian Gräf sehr defensiv aufgestellt und spielte mit einer Dreierkette in der Co-Trainer Heiko Pfeifer den klassischen Libero gab.
Florian Gräf, der Spielertrainer der Gäste, war meist gut aufgehoben.
Sebastian Baumann
Die ersten Minuten machten deutlich was auf dem Spiel stand. Denn keine der beiden Mannschaften wollte einen Fehler machen. Die Gäste hatten dabei meist den Ball und spielten oftmals hinten rum, die Heimelf versuchte die Räume zu verdichten. Kein Wunder, dass Kirchehrenbach nach einem Konter die erste Chance hatte. Doch Andreas Bennings Schuss ging zu zentral auf den Adelsdorfer Keeper. Adelsdorf versuchte weiter gefährlich vors Tor zu kommen, doch bis auf einen harmlosen Gräf-Schuss passierte nicht viel. Kirchehrenbach wurde in der Folge mutiger und griff deutlich früher an. Das machte sich in der 19. Minute bezahlt als Niklas Stelzner schön freigespielt wurde und den Ball am herauslaufenden Keeper Eckert vorbei einlochte. Jetzt merkte man dem SC Adelsdorf die Verunsicherung an. Selbst dem erfahrenen Heiko Pfeifer, dem Libero spielte, unterliefen zwei Stockfehler. So war es kein Wunder, dass erneut Stelzner eine gute Gelegenheit nach einer Flanke von der rechten Seite hatte. Allerdings stand der Stürmer im Abseits. Zwar versuchte Adelsdorf es immer wieder und rannte an, aber meistens ohne richtiges Konzept, so dass die robust spielenden Kirchehrenbacher kaum Mühe hatten die Angriffe zu unterbinden und sogar fast einen zweiten Treffer erzielt hätten. Christian Dorsch setzte in der 45. Minute einen Ball nur um Zentimeter am Kasten vorbei.
Niklas Stelzner schiebt an Keeper Eckert zum 1:0 ein.
Sebastian Baumann
In der zweiten Halbzeit war es das gleiche Bild. Adelsdorf versuchte vors Tor zu kommen, aber hatte weiter Mühe konstruktive Angriffe spielen. So musste nach knapp zehn Minuten ein Fernschuss von Dominic Zecho als Chance herhalten. Allerdings schoß kurz danach auch Andreas Benning scharf. Der Ball zischte unter dem Raunen der Zuschauer aber knapp drüber. Wenn Adelsdorf dann einmal schnell und mit wenigen Stationen in die Spitze spielte, dann wurde es auch gleich gefährlich. Gräf spielte den Ball schön in den Lauf von Johannes Markus, der aber nicht abschloss, sondern ins Dribbling ging. Anschließend kam der Angreifer der Gäste zwar zweimal zu Fall, aber der souveräne Schiedsrichter wertete die Stochereien der Heimdefensive nicht als Foul. Keine drei Minuten später hätte es dann auf der Gegenseite klingeln können, aber Christian Dorsch setzte den Ball alleine vor dem Kasten knapp vorbei. Allerdings stand es dann zwei Zeigerumdrehungen doch 2:0 für die Heimelf. Dorsch schoß oder legte in die Mitte und Niklas Stelzner stocherte die Kugel in die Maschen. Adelsdorf antwortete mit wütenden Angriffen, aber lediglich nach Standards wurde es gefährlich. Eine Ecke segelte an Freund und Feind durch den Strafraum, dann versuchten es Gräf und Brenner jeweils mit Schüssen, die aber alle deutlich drüber gingen. SO kam es wie es kommen musste. Als die Adelsdorfer immer weiter aufmachten und auch noch Kapitän Brenner wegen zweimaligen Meckerns die Ampelkarte gesehen hatte, kassierte der Gast noch den dritten Treffer. Adelsdorf Keeper Eckert, der immer versuchte mitzuspielen stand zu weit vor seinem Kasten und wurde kurz vor dem Ende von Christian Dirsch überlupft - von der Mittellinie versteht sich. Spätestens nach dem erlösenden dritten Treffer war klar, dass Kirchehrenbach den ersten Saisonsieg feiern würde. Da machte es auch nichts, dass Trainer Schleiwies beim Wechseln vom Linienrichter ermahnt wurde, dass er einen Doppelwechsel anzumelden habe.“Ich bin ein bisschen nervös, weil wir heute das erste Mal gewinnen”, entgegnete der Übungsleiter dem Linienrichter trocken und durfte wenig später seinen ersten Bezirksligadreier einfahren. Einzig der versprochene Diver fand nach der Partie nicht statt. Stephan Schleiwies verzichtete seiner Gattin zuliebe auf der Kunststück.
Christian Dorsch ist Martin Schuller enteilt.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 07.10.2017 18:50 Uhr