Die Ausgangslage vor dem Spitzenspiel war klar. “Wir wollen hier mindestens Unentschieden spielen, um Baki auf Distanz zu halten”, gab Trainer Volkan Can vor der Partie zu Protokoll. Dabei musste der Übungsleiter aber auf Florian Clausnitzer und Kapitän Stephan Schreiber verzichten, ansonsten konnte der ATSV fast aus dem Vollen schöpfen. Allerdings musste Moritz Fath nach dem warm machen passen und wurde von Labeat Ferizi ersetzt. “Er war schon am Donnerstag im Training angeschlagen”, begründet Reinhard Staab, der Abteilungsleiter, die kurzfristige Änderung. Überraschend stand auch Michael Kraut im Kasten, der zuletzt nicht spielen und trainieren konnte. Dafür musste Jonas Dirr auf der Bank Platz nehmen. Bei der Heimelf fehlten gleich eine Reihe an wichtigen Spieler, ein Grund, warum die letzten Leistungen eher wechselhaft waren. Vor allem der Ausfall der beiden Defensivstrategen Marco Galuska und Christoph Krappmann schmerzte doch gewaltig. Die Bayern wollten natürlich die Begegnung gewinnen, schon alleine, um den zweiten Tabellenplatz zu verteidigen. Allerdings waren für ein so wichtiges Spiel doch relativ wenig Zuschauer am Platz. Dies könnte aber auch am nassen Wetter gelegen haben.
Edisan Berisha erkämpft gleich den Ball gegen Ali Al Hassan.
Sebastian Baumann
Die Partie hatte kaum begonnen, da stand es schon 0:2. Zwar hatte Kammerzell mit einem tollen Freistoß die erste Gelegenheit, danach war es aber Ferdi List, der den ersten Treffer erzielte. Dabei profitierte der Regisseur der Gäste von eine Zuspiel von Abu-Zalam. Den zweiten Treffer erzielte der Vorlagengeber selbst, als er einen Gegenspieler umspielte und dann Richtung kurze Eck abfeuerte. Kurz vor Pannemann sprang die Kugel noch einmal auf und über den Fuß des verdutzten Keepers in den Kasten. Danach übernahm aber die Heimelf die Regie und hatte meist durch Standards gut Möglichkeiten. Kiymaz’ Freistöße waren dabei immer brandgefährlich, einmal zielte der Mittelfeldspieler genau auf das Tordreieck. Auch so war die Nummer 10 der Heimelf immer gefährlich und scheiterte kurz vor dem Anschlusstreffer - ein Freistoß was sonst - mit einem Seitfallzieher an zwei Spielern der Gäste, die auf der Linie standen. Zwischendurch reagierte erneut Kraut stark gegen Sekita, der frei zum Schuss kam. Kurz nach dem Anschlusstreffer war es Rainer Lehnemann, dessen Kopfball von Kraut aus dem bedrohte Eck gefischt werden konnte. Mitten in die Drangphase der Heimelf fiel dann der dritte Treffer des ATSV praktisch aus dem Nichts. Einen Freistoß nahm List auf, die Heimdefensive wähnte den Offensivmann im Abseits, und legte quer auf Burkel, der ohne Mühe ins leere Tor vollenden konnte. Zwar hatte BaKi danach erneut zwei gute Chancen, aber einmal semmelte Sekita drüber, das andere Mal war es Kiymaz, der den Ball nicht richtig traf.
Simon Exner bekämpft Cihan Kiymaz.
Sebastian Baumann
Die zweite Hälfte hatte kaum begonnen, da war es erneut der ATSV, der jubeln durfte. Dieses Mal spielte Schreiber einen perfekten Pass in die Schnittstelle auf Felix Burkel, der den Keeper umspielte und zum 1:4 einschob. Fünf Minuten später war dann endgültig die Luft aus der Partie. Denn da holte sich Alexander Kammerzell völlig unnötig im Mittelfeld eine gelbe Karte und musste deswegen auch mit der Ampelkarte vom Feld. Jetzt spielte der ATSV seine nominelle Überlegenheit aus, aber Torchancen waren Mangelware. Die Gäste ließen den Ball immer in den eigenen Reihen zirkulieren bis sich der eingewechselte Hakim Graine einmal auf der rechten Bahn durchsetzte und auf Burkel spielte, der den Ball über die Linie stocherte. Die Heimelf stärkte danach vor allem die Defensive und die Gäste wollten auch nicht mehr so Recht. Lediglich Schreiber mit einem Schuss sorgte für so etwas wie Torgefahr. Doppeltorschütze Felix Burkel hätte kurz vor dem Ende dann noch einen dritten Treffer erzielen können, aber nach einer Ferizi-Hereingabe wurde der Stürmer gerade noch geblockt.
Spielbericht eingestellt am 17.04.2016 18:25 Uhr