Der Zuschauerandrang war wie erwartet enorm beim Relegationsspiel zwischen dem FSV Stadeln und dem SV 73 Nürnberg Süd. Bis auf die Parkplatzsituation waren die Verantwortlichen des Heimteams perfekt auf die offiziell durchgegebenen 1500 Zuschauer vorbereitet. Der SV 73 Süd beherrschte, wie man es kennt, die Schlagzeilen der Amateurfußball-Sparten durch den Rauschmiss von Harald Gerstner in den vergangenen Tagen. Auch nach dem Spiel verlor Abteilungsleiter Dieter Rebel kein gutes Wort über den Ex-Coach. Vorher wurde jedoch Fußball gespielt und der FSV Stadeln konnte sich über den Zuspruch des größten Teils der Zuschauer sicher sein.
Auch die Abwehrreihe um Kapitän Sascha Amtmann stand gut, der hier gerade noch klären kann.
Uwe Kellner
Unverändert schickte das Trainerteam Pelz und Azadan den FSV Stadeln ins Rückspiel der Relegation. Neben anderen Änderungen in der Startformation blieben auf Seiten der Nürnberger das neue Trainerteam Möller und Vitzethum, die im Hinspiel von Ex-Trainer Gerstner noch beide ausgewechselt wurden, nur auf der Bank, um das Spiel von außen zu coachen. Beide Mannschaften boten in der Anfangsphase guten Fußball mit sauber und konsequent geführten Zweikämpfen. Torgefahr kam allerdings nur durch Standards auf, die auf beiden Seiten als Flanke scharf aufs Tor gezogen wurden, in der Hoffnung dass irgendjemand den Ball Richtung Tor abfälscht – ohne Erfolg. Auch in der Folge blieben Chancen eher Mangelware, da die Abwehrreihen auf beiden Seiten gute Arbeit leisteten. Trotzdem war es der SV 73 Süd, der durch Okcan Tekdemir die erste gute Chance vorzuweisen hatte. Aus spitzem Winkel konnte Torwart Oriwoll den Schuss parieren. Der auffälligste und beste Spieler auf Seiten der Süder war Ferdinand Ehrl, der jedoch sowohl in der 32. Minute als auch kurz vor dem Halbzeitpfiff mit zwei großen Chancen am Süder Relegations-Alptraum Oriwoll scheiterte. Wie wäre das Spiel verlaufen, wäre Süd mit 1:0 in Führung gegangen?
Wer gewinnt den Zweikampf? Keine der beiden Mannschaften zog zurück.
Uwe Kellner
Gleich nach der Halbzeit fiel die Führung für die aufopferungsvoll kämpfenden Stadelner. 18 Meter vor dem gegnerischen Tor zog Dennis Laschet einen Freistoß an der Mauer vorbei, dieser wurde geblockt, landete jedoch vor den Füßen von Jürgen Berber, der zum umjubelten 1:0 nur noch einschieben brauchte. Jürgen Berber kam in der ersten Halbzeit für den verletzten Gerhard Strobel ins Spiel und zeigte gleich mal, dass er ein würdiger Ersatz ist. Auch die zweite Spitze, Manuel Vigas, musste im Verlauf der zweiten Halbzeit verletzungsbedingt durch den Ex-Eltersdorfer Kuno Kessler ersetzt werden, der sich in seinem ersten Spiel für den FSV gewohnt kampf- und einsatzstark präsentierte. Der SV 1873 Süd benötigte nun zwei Tore, um in die Landesliga einzuziehen, war davon aber zu jedem Zeitpunkt der zweiten Halbzeit meilenweit entfernt. Stadeln zog sich nicht ganz zurück und attackierte die Süder bereits in der eigenen Hälfte, verhinderte so ein geregeltes Aufbauspiel und die Zuschauer waren sich durchweg einig, dass das Starensemble aus Nürnberg wohl nicht mehr ins Spiel zurückfinden wird. Nachdem die Süder am Ende noch alles nach vorne warfen, wurde ein sauber durchgeführter Konter durch Andreas Popescu erfolgreich zum 2:0 abgeschlossen und Jürgen Berber erzielte in der Nachspielzeit mit seinem zweiten Tor das 3:0 nach einem Eckball. Der krönende Abschluss für eine sympathische Mannschaft mit einer tollen Anhängerschaft.
Gleich nach dem Schlusspfiff startete natürlich die Aufstiegsfeier für den FSV Stadeln, der dem selbst ernannten Favoriten in beiden Relegationsspielen den Rang abgelaufen hat. Wie es beim SV 73 Nürnberg Süd weitergeht, erklärte Teammanager Dieter Rebel nach dem Spiel.
Spielbericht eingestellt am 27.05.2012 01:20 Uhr