von Marco Galuska
Mit der Unterstützung von rund 50 mittelfränkischen Fans im Gäste-Block tasteten sich beide Seiten zunächst ab, ehe Brekner in der 8. Minute via Grätsche eine erste Schelhorn-Hereingabe für spielbestimmende Nullneuner verpasste. Mit Ablauf der Anfangsviertelstunde wurden die Ansbacher zwingender und so musste Memmingens Keeper einen abgefassten zweiten Ball von Weeger parieren, ehe SpVgg-Kapitän Dietrich sein Visier zu hoch eingestellt hatte. Die Hasselmeier-Schützlinge blieben am Drücker und fuhren einen blitzsauberen Angriff über die linke Seite, wo Manz die Flanke setzte und Landshuter in Mittelstürmerposition volley zur Ansbacher Führung einnetzen konnte (23.). Direkt nach Wiederanpfiff versuchte Memmingen mit der ersten eigenen Torchance zu antworten, Lutz schoss jedoch aus halbrechter Position am kurzen Eck flach vorbei, ehe Torschütze Landshuter nach nicht einmal einer halben Stunde auf der anderen Seite einen Tick über das Tor zielte und seinen zweiten Streich verpasste. Die beiden Memminger Ex-Profis Dominik Stroh-Engel und Manuel Konrad spielten - bedingt durch eine beeindruckend aufmerksame Nullneuner Defensive - keine Rolle. So ging es mit einer knappen, aber verdienten Führung für die Spielvereinigung - angetrieben von ihrem permanent anpeitschenden Trainer Christoph Hasselmeier ("Geht auf Tore!") und einem über links immer wieder als Zweikampfsieger hervorgehenden Riko Manz in die Kabinen zur Halbzeiterfrischung.
Stroh-Engel aus dem Nichts mit dem Ausgleich - Ansbach verzweifelt am Aluminium-Hattrick
Anders als in Durchgang eins ging es nach Wiederanpfiff direkt zur Sache, als die Gäste aus Mittelfranken einen sehenswerten Angriff über die linke Seite fuhren, Brekners Flanke Mitspieler Schelhorn am zweiten Pfosten fand, der grätschend an einem sensationellen Reflex von Heimschlussmann Werdich scheiterte. Auf der anderen Seite war es dann der bis dato blasse Stroh-Engel, der nach 51 Zeigerumdrehungen aus dem Nichts in Torjägermanier einen Memminger Aufsetzer aus dem Hinterhalt gekonnt per Kopf zum überraschenden 1:1-Ausgleich in die Maschen lenkte.
Doch die Nullneuner ließen sich nicht beirren und setzten vor dem gegnerischen Tor weiter Akzente. So ging Kapitän Dietrich voran und setzte seinen Kopfball nach einer Ansbacher Ecke per Aufsetzer an den Querbalken, ehe Schmidt im aufmerksamen Werdlich seinen Meister fand (55., 58.). Anstatt Memmingen wach zu küssen, schien der Ausgleichstreffer die Ansbacher, die gar noch einen Gang zulegten, anzustacheln. Jedoch stand den Gästen Mitte des zweiten Durchgangs zwei weitere Male das Aluminium im Weg, als zuerst Landshuter die Latte traf und wenige Augenblicke später auch Schelhorn nach Schmidt-Vorarbeit die Pille an den Innenpfosten knallte - unfassbares Pech für Ansbach, das binnen elf Minuten den "Alu-Hattrick" schlucken musste! Doch es ging noch weiter: Schmidt eroberte stark den Ball und legte ab auf Landshuter, dessen sicherer Torerfolg von einem Memminger Abwehrbein in letzter Sekunde verhindert wurde. Auch in der Schlussphase spielten die Ansbacher voll auf Sieg, doch Schelhorns Abschluss geriet zu zentral und auch Schmidt setzte die letzte Großchance des Spiels per Kopf neben den Memminger Kasten (90.). Auch wenn es das Ergebnis keineswegs widerspiegelt, über weite Strecken war tatsächlich ein Klassenunterschied zu Gunsten der weit angereisten Gäste zu verzeichnen. Am Freitag (18.30 Uhr) kann die SpVgg Ansbach jedenfalls mit breiter Brust ins Rückspiel zu Hause gehen.
Spielbericht eingestellt am 06.06.2023 23:08 Uhr