von Stephan Landgraf
Jubel beim FC Amberg, Enttäuschung beim SV Heimstetten: Denn der Mannschaft von Trainer Timo Rost gelang am Sonntagmachmittag durch das 0:0 beim SV Heimstetten und durch das 1:0 aus dem Hinspiel der Einzug in zweite Runde der Regionalliga-Relegation, in der es am Mittwoch um 18.30 Uhr am Schanzl gegen den VfR Garching geht. „Die Jungs haben sich das erarbeitet“, freute sich Sportlicher Leiter Bernd Scheibel nach dem Schlusspfiff noch etwas verhalten, wohlwissend, dass mit Garching der nächste Brocken auf die Gelb-Schwarzen wartet. „Wir sind in der Lage, auch dort zu bestehen“, gab sich Ambergs Trainer Timo Rost verständlicherweise vor der Partie optimistisch. Das taten die FC-Kicker, wobei sie es in der Schlussphase noch unnötig spannend werden ließen. Denn in der Verwertung der sich bietenden Möglichkeiten waren die Oberpfälzer etwas zu nachlässig. „Da müssen wir schneller für die Vorentscheidung sorgen“, bemängelte Scheibel dies auch, wobei er seiner Elf eine „kompakte und geschlossene Mannschaftsleistung“ attestierte.
Beim SV Heimstetten waren die angeschlagenen Michael Steppan, Simon Seferings und Malcom Olwa-Luta mit von der Partie, saßen aber zunächst nur auf der Bank. Der im Training umgeknickte Marco Seifert stand dem FC Amberg ebenfalls zur Verfügung, lediglich Alexander Jobst fehlte wegen seiner Schulterverletzung weiterhin. Rost setzte, was kaum verwunderte, auf die nahezu gleiche Anfangsformation wie am Mittwoch beim 1:0, wählte aber eine leicht defensivere Ausrichtung. Denn er ließ Stürmer Benny Werner am Anfang draußen und brachte für ihn Christian Knorr. SVH-Coach Vitomir Moskovic musste, wie erwähnt, Seferings und auch Daniel Schmitt ersetzen. Für sie begannen dieses Mal Maximilian Hintermaier und Maximilian Bauer.
Und es entwickelte sich vom Anpfiff weg eine Partie, wie sie Rost erwartet hatte, und die eine Kopie des Hinspiels war. Die gegen den Abstieg kämpfenden Gastgeber versuchten, Druck zu machen, fanden aber wie schon in der zweiten Halbzeit des Hinspiels keine Mittel, um die gut gestaffelte und engagiert zu Werke gehenden Amberger Mannschaft auszuhebeln. Nach rund einer Viertelstunde und nach Knorrs Versuch aus acht Metern, der jedoch übers Tor ging (13.), wurden die Vilsstädter schließlich mutiger und suchten den Weg nach vorne. So Sven Seitz, dessen Lupfer in den Strafraum auf Tobias Wiesner allerdings wegen Abseits zurückgepfiffen wurde (17.) – eine ganz knappe Entscheidung.
Ansonsten ließen beide Mannschaften vor allem beim finalen Pass im letzten Drittel noch die Präzision vermissen, so dass sich eine absolut ausgeglichene Begegnung entwickelte. FCA-Schlussmann Matthias Götz musste erstmals nach 29 Minuten eingreifen, als er eine Flanke von rechts sicher herunter pflückte – zuvor war er nahezu arbeitslos. Erst gegen Ende der ersten Hälfte gingen die Oberbayern notgedrungen etwas mehr Risiko: Zunächst klärte Andreas Graml gegen Danijel Majdancevic clever (34.), ehe FCA-Kapitän Michael Plänitz das Zuspiel von Christoph Schmitt per Hacke auf Majdancevic unterband (36.) und ein anschließender Freistoß von Schmitt aus 35 Metern weit neben dem Pfosten des Amberger Gehäuses vorbeisegelte (37.). Auf der Gegenseite versuchte es Wiesner (38.) an der Grundlinie, doch der Winkel war schon zu spitz, bevor Majdancevic bei einem Zuspiel von Sebastiano Nappo im Abseits stand (39.). Die beste Möglichkeit der Gastgeber dann kurz vor dem Halbzeitpfiff, als Schmitts Freistoß auf dem Kopf von Clemens Kubina landete (44.), der aber zu wenig Druck hinter den Ball brachte, so dass Götz keine Probleme hatte. Unterm Strich war Heimstetten im ersten Durchgang das Bemühen nicht abzusprechen. Allerdings fehlte die Durchschlagskraft, um den sehr gut eingestellten und zweikampfstarken FCA ernsthaft in Bedrängnis zu bringen, so dass es mit einem 0:0 in die Kabinen ging.
In unveränderten Aufstellungen gingen die Teams in den zweiten Durchgang. Und in dem erwischten die Gelb-Schwarzen einen Start nach Maß: Wiesner hatte sich über rechts durchgesetzt, scheiterte aber an SVH-Keeper Igor Pintar, der geschickt den Winkel verkürzt hatte (50.) – die beste Chance bis zu diesem Zeitpunkt. Danach verflachte das Match, das Meiste spielte sich im Mittelfeld ab. Erst ab der 60. Minute erhöhte Heimstetten nochmals die Schlagzahl, wobei sich so für den FC Amberg logischerweise die Räume für Konter ergaben. Bei einem dieser hatte der frisch eingewechselte Sebastian Hauck die Entscheidung auf dem Fuß: Nach einer Hereingabe von der rechten Seite stand er goldrichtig, allerdings klatschte sein Schuss an den linken Pfosten (68.). Den Nachschuss hob Kai Hempel aus kurzer Distanz über das Tor. Nur sechs Minuten später bediente Graml Hauck, der SVH-Torwart Pintar tunnelte. Aber in letzter Sekunde wurde das Leder noch von der Linie geschlagen. Auch Ambergs zweiter Joker, André Karzmarczyk, brachte es 60 Sekunden nach seiner Einwechslung nicht fertig, Pintar zu überwinden (85.). Und der FC wäre dafür fast noch bestraft worden, als Nappo aus 17 Metern draufhielt (90.) und Götz schon sein ganzes Können aufbieten musste, um zu klären und das 0:0 in trockene Tücher zu bringen. Damit steigt der SV Heimstetten in die Bayernliga ab, während der FC Amberg in der nächsten Runde am Mittwoch um 18.30 Uhr zu Hause auf den VfR Garching trifft, der am Sonntag nach dem 6:2 auch seine zweite Partie gegen den FC Pinpinsried mit 1:0 gewann. Das Rückspiel um den einzigen freien Regionalliga-Platz steigt dann am Samstag, 13. Juni, um 16 Uhr in Garching.
Spielbericht eingestellt am 14.06.2015 09:19 Uhr