von Achim Hager
Die Endspielwochen haben in Oberkotzau begonnen. Mit dem ASV Zirndorf stellte sich ein unmittelbarer Verfolger in Oberkotzau vor. Oberkotzau brauchte dringend drei Punkte, um wieder Abstand auf die Relegationsplätze zu gewinnen. Und es lief zu Beginn ordentlich.
Nach einem Zuspiel von Schörner auf den wendigen Wunderlich, zog der in den Sechzehner und wurde gelegt. Elfmeter nach fünf Minuten und die Führung für die Saalestädter durch Torjäger Mölter. Oberkotzau gehörte die erste Viertelstunde dann. Nach zehn Minuten tankte sich Wohn gegen zwei Spieler durch, sein Abschluss ging links unten am Tor vorbei, das war die Riesenmöglichkeit zum zweiten Treffer. Es dauerte bis zur 22. Minute, dass die Nürnberger endlich einmal vor das Oberkotzauer Tor kamen. Reichenberger glänzte: er wehrte einen platzierten Winkelschuss von Schuster aus nächster Nähe mit Bravour zur Ecke ab. Göckings Freistoß aus 18 Metern nach 24 Minuten ging durch die Mauer, das scharf geschossene Leder landete jedoch genau in den Händen von Keeper Loesel. Das wars von der ersten Halbzeit, Oberkotzau ließ sich fortan einlullen und gab das Zepter aus der Hand, keine Chancen auf beiden Seiten.
Als Wunderlich sich in Halbzeit Zwei in den ersten Sekunden durchtankte und den Ball flach in den Strafraum passte, war Wohn zur Stelle. Sein Schuss verfehlte wie in der ersten Hälfte den Kasten knapp. Zirndorf spürte, dass hier mehr drin war, als nur Punkte abzuliefern. Als Diez in der 54. Minute zum Abschluss kam, parierte Reichenberger an den Innenpfosten, doch der Nachschuss schlug ein. Der Schock für Oberkotzau. Die Nervosität war bis auf die Ränge zu spüren. Mit viel Glück verteidigte die Atanasow-Truppe gegen anrennende Mittelfranken. Als in der 72. Minute Göcking wegen Reklamierens und anschließendem Ballwegschlagen Gelb und Gelb-Rot bekam, schlug der Ringelmann-Effekt zu. Dreiviertel aller ab der 70. Minute rotdezimierten Mannschaften gewinnen ein bis dahin unentschiedenes Spiel laut Statistik. Und so war es. Der sofort eingewechselte Schaal brachte einen Freistoß aufs Tor, der Ball wurde zunächst abgewehrt, doch der Turm in der Schlacht, Keilwerth, brachte den Ball zurück in die Gefahrenzone und dann passierte es. Kapitän Wohn nutzte seine dritte hundertprozentige Chance und markierte den vielumjubelten Endstand, der mit viel Einsatz und Kampf gehalten werden konnte. Zirndorfs Offizielle gratulierten zum verdienten Erfolg, der aufgrund der eindeutigeren Chancen und guten Standards in Ordnung ging. Enttäuscht äußerte sich der Präsident über das Einbrechen nach Oberkotzaus Roter Karte, wo man den Faden plötzlich selbst verloren hatte. Oberkotzaus Trainer Atanasow war erleichtert und kritisch zugleich. „20 Minuten haben wir Fußball gespielt, danach phasenweise Kreisklassenniveau angeboten, das ist zu wenig, wenn wir in dieser Liga ernsthaft langfristig bestehen wollen.“ Spielleiter Achim Hager resümierte: „Wir müssen nach vorne schauen und diese wichtigen Punkte dankend mitnehmen. In den klasse Spielen in Weiden, Bayreuth und Mitterteich, wo wir sechs Punkte verdient gehabt hätten, waren es magere zwei und wir haben geilen Fußball gespielt. Dann plötzlich legen wir zu Hause nicht selbstbewusst genug nach und brauchen enorme Kraft, um ein solches Spiel zu holen und zeigen dabei nicht ansatzweise unsere Auswärtsklasse. Die wollen wir am kommenden Samstag beim nächsten Endspiel in Vach wieder unter Beweis stellen!“ Schwer lastet dabei der Ausfall von Torjäger Philip Mölter, der mit Verdacht auf Muskelfaserriss wohl die Saison beenden muss.
Spielbericht eingestellt am 13.05.2013 21:23 Uhr