von Wolfgang Achtziger Presseteam Kickers Selb
Das war es wohl mit den Kickers in der Landesliga! Nicht allein die erneute 0:2 Niederlage gegen eine ersatzgeschwächte, harmlose, aber bessere Mannschaft aus Herzogenaurach war ausschlaggebend für dieses Resümee. Bereits in der 2. Spielminute begann das Unheil seinen Lauf zu nehmen. Bei einer Flanke von der rechten Seite der Gäste, die quer durch den Strafraum ging und eigentlich keine Gefahr ausstrahlte, veränderte Abwehrspieler Mahsun Deniz die Richtung des Balles mit der Hand. Logische Folge Elfmeter für die Gäste. Nur am Rande bemerkt: Der Verursacher kam ohne persönliche Strafe aus, während vor drei Wochen sein Mannschaftskollege für das gleich Vergehen außerhalb des Strafraums zwei Spiele gesperrt wurde! Die Chance ließ sich Eric Stübing nicht nehmen, auch wenn TW Sascha Prell die Ecke ahnte. Damit waren schon wieder alle Vorhaben über den Haufen geschmissen, auch wenn die Kickers durch Yasin Vonzin und Eralp Calsikan nach guter Vorarbeit von dem charakterstarken Julian Rietsch zu guten Chancen auf den Ausgleich kamen. In der 12.min. verwehrte SR Fabian Zimmermann den Selbern einen klaren Handelfmeter, als ein Abwehrspieler des FC den Ellbogen zu Hilfe nahm. Aber wie schon so oft hat sich scheinbar alles gegen die Kickers gestellt. Die frühe Entscheidung in diesem an Höhenpunkten harmlosen Spiel in der 28.min.. Michael Thomann setzte sich über rechts durch. Der unermüdlich kämpfende Alexander Seidel rutsche weg und das Zuspiel fand den freistehenden Kevin Brütting, der unhaltbar ins Netz traf.
Die Kickers waren bedient und „zerfleischten“ sich am Gang in die Halbzeitpause mit gegenseitigen Vorwürfen selbst. Allen voran Spieler, die eigentlich Vorbilder für die jungen Akteure sein sollten. Die Haut der Spieler ist zum Zerreißen dünn und mancher Fan drehte sich schämend ab. Auch die Gästespieler machten dabei den Eindruck nicht zu wissen bei welchem Film sie hier mitspielen. So war es auch nicht verwunderlich, dass selbst das Einwechseln in der zweiten Hälfte von Spielertrainer Waldemar Schneider und Can Bafra keinen Umschwung brachte. Die Mittelfranken verwalteten ihren ersten Sieg nach sieben Spielen sehr geschickt, ließen hinten nichts mehr zu und kamen sogar durch Piero Gizzarelli zu einem Pfostenknaller und mit einer Glanztat vereitelte TW Prell in der 80.min. dass 0:3 bei einem Kopfball von Marco Amling. Vor dem Gehäuse des wenig geprüften FC-Keepers Benedikt Lösch tauchten lediglich der einsatzfreudige Fabian Bösel und der glücklose Yasin Vonzin nochmals gefährlich auf. Auch Maximilian Christl versuchte es nochmals allein, wurde aber an der 16er Kante entscheidend vom Ball getrennt. Nicht im Aufgebot bei den Selbern stand Christoph Kaschel. Erkrankt musste Nick Wazlawik passen und trotz Erkältung stellte sich Kerim Araci sechzig Minuten in den Dienst seiner Mannschaft.
Schwer vorstellbar ist für die enttäuschten 100 Kickers Anhänger das ihr Team in den beiden letzten Spielen der Vorrunde gegen direkte Konkurrenten im Abstiegskampf noch einen Sieg einfahren wird. Dazu müsste sich die Einstellung vor allem bei den vermeintlichen Leistungsträgern gewaltig ändern. Auch die ständigen Querelen rund um den Verein die überwiegend von außen eingetragen werden sind derzeit keineswegs förderlich für eine ruhige Arbeit auf und neben dem Platz.
Spielbericht eingestellt am 09.10.2022 13:54 Uhr