von fussball-feuchtwangen.de, Stefan Lassnig
Bei nasskaltem Fritz-Walter-Wetter und einer von beiden Seiten intensiv geführten Landeligapartie setzte der TuS Feuchtwangen seinen Aufwärtstrend fort und behielt die drei Punkte in der Kreuzgangstadt.
In einer launigen Anfangsphase mit Nickligkeiten auf beiden Seiten sahen die Zuschauer zwar keine Torraumszenen, doch Liebhaber taktischen Geplänkels dürften die ersten Minuten durchaus genossen haben. Die erste Chance des Spiels hatte Großschwarzenlohe, als sich Feuchtwangen am eigenen Strafraum einen haarsträubenden Abspielfehler leistete und Jannik Schneider die Kugel aus 20 Metern an den Querbalken nagelte (8.). Der gewohnt sichere Deeg hatte in dieser Situation seine Fingerspitzen noch im Spiel. Dieser Warnschuss schien die Kreuzgangstädter vorübergehend zu lähmen, denn der Gast gewann allmählich die Oberhand, wobei die Fehlpassquote des TuS zu hoch und der Spielaufbau zu statisch war. Folgerichtig gehörte der nächste Hochkaräter wieder den Gästen, doch Jannik Hettwer traf mit einem strammen Schuss aus zehn Metern nur den Pfosten (18.). Keine zwei Zeigerumdrehungen später machte es der gleiche Spieler jedoch besser und nickte eine punktgenaue Kunz-Flanke aus sieben Metern unhaltbar für Deeg ein, nachdem jener Kunz seinen Gegenspieler auf der Außenbahn mit drei herrlich eingedrehten Pirouetten vernascht hatte (20.). Die nächste Schrecksekunde für den TuS folgte in der 29. Spielminute: Niklas Schmidt tauchte frei vor Deeg auf und schob das Leder am TuS-Keeper vorbei. Fabian Häffner war jedoch mitgelaufen und konnte den Ball kurz vor dem Einschlag im TuS-Kasten klären. Im Gegenzug hätte Sven Fleischer für den zu diesem Zeitpunkt glücklichen Ausgleich sorgen können, als er nach genialem Seyler-Zuspiel frei vor Gästekeeper Bachner auftauchte, den Ball aber Zentimeter am Tor vorbei setzte (30). Diese Aktion weckte in den TuS-Akteuren neue Lebensgeister und bis zum Halbzeitpfiff des hervorragenden Unparteiischen Rosenberger (Stadtbergen) spielten beide Teams gefälligen Landesligafußball auf Augenhöhe. Nichtsdestotrotz bleibt zu konstatieren, dass dem Gegner – wie schon in Vach – in einer 20minütigen Schwächephase im ersten Durchgang zu viele Torabschlüsse ermöglicht wurden und es einer gehörigen Portion Glücks bedurfte, nicht schon früh auf die Verliererstraße zu geraten.
Es scheint allmählich zum Markenzeichen der Griebel-Elf zu werden, wie verwandelt aus der Kabine zu kommen, denn der TuS begann den zweiten Spielabschnitt hellwach und dominant. In der 58. Spielminute gelang der sich bis dahin abzeichnende Ausgleichstreffer, als sich Abwehr-Turm Jan Scholz bei einer Biegler-Ecke in den Regenhimmel schraubte und das Spielgerät am kurzen Pfosten unhaltbar für Keeper Bachner einnickte. Nach einer Stunde hatte die Heimmannschaft nochmals Fortuna auf ihrer Seite, als Kevin Riemel nach einem Freistoß aus kürzester Distanz am Deeg’schen Schienbein hängen blieb. Damit hatte der Gast nun aber sein Pulver verschossen und Feuchtwangen drängte mit Vehemenz auf den Führungstreffer – immer wieder angetrieben durch die im Zentrum operierenden, technisch versierten Predatsch, Basar und Seyler sowie Wirbelwind Fleischer. Den Lucky Punch setzte letzten Endes der unermüdlich kämpfende Steven Bartels, als er ein feines Seyler-Zuspiel aufnahm, von halbrechts auf Bachner zusteuerte und diesem mit einem humorlosen Schuss in die kurze Ecke überwand (83.). Dass die fünfminütige Nachspielzeit noch zu einer Zitterpartie wurde, lag vor allem daran, dass Daniel Seyler mit gelb-rot vom Platz musste (94.) und Jonathan Fischer einen 100%er liegen ließ (90.) und nicht schon frühzeitig den Deckel drauf machte. Fast von der Mittellinie steuerten er und Daniel Seyler bei einem Konter mutterseelenallein auf das Gästetor zu, wobei die Abwehrspieler die Verfolgung bereits aufgegeben hatten. Statt für den sicheren Querpass entschied sich der pfeilschnelle Youngster jedoch für den Torabschluss und setzte diesen knapp am Gehäuse vorbei. Mit zittrigen Knien, aber mit viel Geschick brachten die TuS-Jungs den knappen Vorsprung ins Ziel und verdienten sich diesen Dreier auf Grund einer vorbildlichen Moral im zweiten Durchgang.
Spielbericht eingestellt am 12.10.2019 11:57 Uhr