Die Vorzeichen vor dem Derby im Feuchter Waldstadion ließen ein interessantes Match erwarten, traf doch der ungeschlagene Primus vom SC Feucht auf die seit fünf Partien unbesiegten Gäste vom ASV Vach.
Direkt in der Anfangsphase riskierte Niculae Oltean einiges mit dieser Grätsche im eigenen Sechzehner gegen Vachs spielenden Co-Trainer Rico Röder (in rot) - der mögliche Elfmeterpfiff blieb aus.
fussballn.de / Strauch
Die Feuchter hatten von Beginn an das erwartete Plus in puncto Ballbesitz, während Vach erst aber der Mittellinie angriff und die Räume geschickt zustellte. So gehörte der erste Warnschuss nach sechs Minuten Feuchts Wessner, doch ASV-Keeper Gerstner war aus acht Metern Entfernung auf dem Posten. Quasi im Gegenzug versuchte sich Civelek, der links neben das Tor zielte. In der 8. Minute setzte Oltean im eigenen Sechzehner zum Tackling gegen den dribbelnden Rico Röder an, der daraufhin zu Fall kam und der Elfmeterpfiff zum Entsetzen der Gäste ausblieb - eine äußerst knifflige Situation! In der Folge entwickelte sich eine Partie auf Augenhöhe und man sah Vach das Selbstvertrauen aus den letzten fünf Begegnungen ohne Pleite an, obwohl der Sportclub freilich die Spielkontrolle innehatte. So musste ein Klose-Freistoß von der rechten Seite für die erste zwingende Chance der Gastgeber herhalten, den König per Kopf an den Innenpfosten effektiv zum 1:0 verwerten konnte. So ging es mit einer knappen Führung der Hausherren in die Pause.
Cankut Civelek ( in rot, hier im Duell mit Feuchts Betsi Mbetssi) sorgte mit seinem sehenswerten 1:1-Ausgleich für ein über weite Strecken spannendes Derby.
fussballn.de / Strauch
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel legte der Torschütze auf Ruhrseitz quer, aber Gerstner hatte keine Mühe mit dem harmlosen Abschluss aus Minute 47. Zehn Zeigerumdrehungen danach probierten es Weber und Klose hintereinander vergeblich aus der Distanz gegen die gut gestaffelte Vach-Defensive um die aufmerksamen Psyrras, Takmak und Tischler, bevor der Moment von Gäste-Angreifer Civelek folgte. Der ASV-Flügelspieler profitierte von einem SC-Ballverlust im Spielaufbau, nahm aus 18 Metern Maß und versenkte die Pille sehenswert zum 1:1 im rechten oberen Eck (62.). Mit Beginn der Schlussviertelstunde leitete der eingewechselte Mengi einen Angriff selbst ein, spielte einen Doppelpass mit Weber und setzte das Leder von der Strafraumkante satt zur erneuten Heimführung in die Maschen. Im Anschluss drückten die Feuchter nochmal auf die Tube, aber sowohl Klose (knapp daneben) sowie Mengi, dessen Querpass Gerstner aus der Gefahrenzone tauchte, verpassten die Vorentscheidung. Sechs Minuten vor dem regulären Ende langte ASV-Kapitän Uttinger direkt an der Mittellinie zwischen den beiden Trainerbänken im Zweikampf gegen Klose ordentlich hin, was den Unparteiischen dazu bewegte, unter lautstarkem Protest des Feuchter Anhangs von der Haupttribüne direkt den Roten Karton zu zücken. Ob diese (harte) Entscheidung an einem "ruhigeren" Fleckchen des Spielfeldes nicht in einer anderen Kartenfarbe gemündet hätte, bleibt Spekulation. Die sich nun bietende Überzahl nutzte SC-Debütant Wisdom nach feinem Klose-Steckpass eiskalt gegen Gerstner zum 3:1-Endstand aus.
Am Ende jubelten die Feuchter verdient, während sich die Gäste aus Mannhof für einen durchaus couragierten Auftritt durchaus ein (punktloses) Lob verdienten.
fussballn.de / Strauch
Durch den eigenen Sieg und das torlose Remis des FSV Stadeln gegen Großscharzenlohe beträgt das Feuchter Polster an der Spitze nun vorübergehend fünf Zähler auf Rang zwei. Für den ASV Vach bleibt die Erkenntnis, dass die Fünf-Spiele-Serie nicht von ungefähr aufgestellt wurde. Um jedoch Zählbares beim Primus mitnehmen zu können, fehlte der letzte Punch im letzten Drittel des Spielfeldes.
Spielbericht eingestellt am 06.09.2019 22:39 Uhr