Die gastgebenden Baiersdorfer müssen in die Relegation, das stand auch schon vor der Partie fest. "Wir sind zwar entspannt, dennoch werden wir dieses Spiel angehen, wie jedes andere.", kündigte BSV-Trainer Thomas Luckner, der heute Geburtstag hatte, an. "Der FC Eintracht muss sich hier die Punkte verdienen. Aber klar ist auch, dass er gut genug ist, dies auch zu schaffen!"
Bei seinem Gegenüber, Michael Hutzler, war so kurz vor dem Ziel und vor der entscheidenden Partie zwar die Anspannung zu spüren. Dennoch strahlten er und seine Spieler Selbstvertrauen und Zuversicht aus.
"Hiergeblieben!" ist hier das Motto von Fabian Schwab (li.), der
Bambergs stürmenden Co-Trainer Tobias Ulbricht nicht enteilen lassen will.
Markus Schütz
Obwohl der FC Eintracht Bamberg früh das erste Ausrufezeichen durch eine Doppelchance von Tobias Ulbricht und Tobias Linz setzte, die beide jeweils knapp scheiterten, kam der Tabellenführer nicht wie gewollt in die Partie. Das lag zum einen an so mancher Ungenauigkeit, die sich angesichts des Drucks einschlich, aber auch am Gegner. Der Baiersdorfer SV ging aggressiv in die Zweikämpfe und schaltete bei Ballgewinnen immer wieder schnell um. Bamberg war sichtlich um Kontrolle und Spielfluss bemüht, allerdings klappte es noch nicht, sich ein Plus bei den Spielanteilen zu holen. Was die größeren Torchancen betrifft, da gab es allerdings ein Plus. Das baute Lukas Schmittschmitt aus, der prima freigespielt wurde, aus halbrechter Position aber am langen Pfosten scheiterte. Rückschlag dann für die Gäste, Maximilian Vetter musste verletzt raus. Für ihn kam Philipp Pfeiffer, der seine Sache sehr gut machte. Das machte in der 19. Minute aber auch Baiersdorfs Keeper Alexander Fieber, der einen Ulbricht-Kopfball aus kurzer Distanz stark parierte. Nun wurden die Bamberger dominanter. Und gingen in der 26. Minute in Front. Marc Reischmann setzte sich auf rechts durch und brachte den Ball nach innen. Torjäger Maximilian Großmann war zur Stelle und spitzelte den Ball zur erlösenden Führung ins Netz. Der Treffer gab endgültig die notwendige Sicherheit. Der Ball lief besser durch die eigenen Reihen und auf der Gegenseite verhinderte der Gast, dass der in den Anfangsminuten auffällige Kenan Ramic nicht mehr so viele Bälle festmachen konnte. Insbesondere Robin Renner, Marc Reischmann und vor allem der starke Marco Schmitt setzten auch defensiv Akzente. Beinahe hätte dann Lukas Schmittschmitt nachgelegt, aber sein wuchtiger Abschluss aus etwa 22 Metern ging nur ans Aluminium. Glück hatten die Bamberger, als ein scharf an ihren Fünfer gezogener Freistoß von zwei Baiersdorfern knapp verpasst wurde. Ein Doppelschlag entschied dann die Partie eigentlich schon bis zur Pause. Zunächst drehte sich Gabriel Jessen in seinen Gegenspieler und wurde im Sechzehner gefoult! Maximilian Großmann übernahm die Verantwortung und erhöhte (39., 0:2). Aber damit nicht genug: Maximilian Großmann profitierte von einem zu kurzen Rückpass, erlief ihn, umkurvte den chancenlosen Keeper Alexander Fieber und schob den Ball zum 0:3 ins leere Tor!
Viel Luftverkehr auf engem Raum: Fabian Schwab (li.) duelliert sich in
der Luft mit den Bambergern Tobias Ulbricht und Maximilian Großmann.
Markus Schütz
In die Halbzeitpause sangen die Bamberger Fans ihre Mannschaft mit "Landesliga-Meister" und "Nie mehr Landesliga" in die Kabine... Klar war tatsächlich, dass das Spiel wohl durch wäre für die Gäste, wenn den Baiersdorfern nicht zeitnah ein Treffer gelingen würde. Aber die Bamberger machten offensiv weiter. Eine Großmann-Flanke verpasste am Fünfer Lukas Schmittschmitt nur um eine Haarlocke. Ansonsten ließ die Elf von Michael Hutzler den Ball gut laufen. Bei den Temperaturen und bei dem Spielstand schwand natürlich die Gegenwehr der Baiersdorfer und der Aufwand, in die Balleroberung zu investieren zunehmend. So ließen die Bamberger nichts mehr zu und kamen kaum mehr in Gefahr. Einzig der eingewechselte Marius Scheer kam nach einer Flanke zum Abschluss, aber er traf den Ball nicht voll. Bamberg musste nach vorne nicht mehr das große Risiko gehen und ging es auch nicht. Ein Schlenzer von Marco Schmitt und einen Abschluss von Maximilian Großmann - allerdings aus dem Abseits - gab es zwar noch. Aber in der letzten Viertelstunde fieberten die Bamberger auf dem Feld, auf der Bank und auf den Rängen bereits dem Schlusspfiff entgegen, um ihre Meisterschaft feiern zu können. Pünktlich pfiff Schiedsrichter Stefan Treiber dann auch die Partie ab und der Bamberger Jubel begann.
Der Ball liegt beim Zweikampf zwischen Lazar Bajic (li.) und dem
Bamberger Tobias Ulbricht auf der falschen Seite des Geschehens...
Markus Schütz
Die Bedingungen für die Bamberger waren klar: Gerade gegen einen Gegner, bei dem es in diesen 90 Minuten selbst um nichts mehr geht, muss von Anfang an der eigene Wille spürbar sein. Die Baiersdorfer begannen gut, hielten auf Augenhöhe dagegen und machten den Bambergern das Leben schwer. Den Gästen merkte man dagegen doch schon die Anspannung an, sie brauchten, bis sie zur gewohnten Ordnung in ihrem Spiel fanden. Das 1:0 war der Dosenöffner für den FCE, der immer stärker und sicherer wurde. Der Doppelschlag vor der Pause war die Vorentscheidung. Denn der deutliche Vorsprung bedeutete, dass die Baiersdorfer nun einen unglaublichen Aufwand hätten betreiben müssen, um überhaupt noch eine kleine Chance in diesem Spiel zu haben. Angesichts der Temperaturen und der anstehenden eigenen Relegation war das natürlich nicht mehr zu erwarten. Zumal der FC Eintracht Bamberg das dann routiniert und ballsicher zu Ende spielte.
Spielbericht eingestellt am 18.05.2019 21:20 Uhr