von Oliver Limmer
Das war Werbung für den Amateurfußball, was beide Teams am Samstag Nachmittag den 220 Zuschauern im altehrwürdigen Karl-Fleschutz-Stadion boten.
Dabei rang der 1. FC Lichtenfels, wie schon im vorherigen Heimspiel gegen Neudrossenfeld, erneut einem der „Top 4“ in der Nachspielzeit einen Zähler ab. Und das hochverdient...
Die Partie war von Beginn an temporeich, lauf- und zweikampfintensiv. Der SC 04 Schwabach hatte zwar mehr Spielanteile, spielte einen technisch versierten Ball, biss sich aber an der starken Lichtenfelser Defensive immer wieder die Zähne aus. Der FCL arbeitete in allen Mannschaftsteilen gut gegen Ball und Gegner und hatte nach 27 Minuten die Riesenmöglichkeit zur Führung, doch Pfadenhauer schob das Leder, fast vom Elfmeterpunkt aus, knapp links vorbei. Auf der Gegenseite musste Heimkeeper Kraus nur einmal wirklich eingreifen und ließ sich dabei von einem 18m-Strahl von Orel nicht überwinden. Unterm Strich gab es in der ersten Hälfte zwar wenig Torchancen, das Spiel war aber trotzdem nie langweilig.
Auch nach dem Wechsel nahm die Partie sofort wieder Fahrt auf. Zwei Minuten waren gespielt, als Orel plötzlich frei vor Kraus auftauchte, doch mit einer sensationellen Fußabwehr lenkte dieser das Spielgerät zur Ecke. Fünf Zeigerumdrehungen später quasi die gleiche Situation. Wieder hieß es „Orel gegen Kraus“, doch diesmal behielt der Schwabacher Angreifer die Nerven und schob zum Führungstreffer für die Gäste ein. Lichtenfels antwortete prompt, doch egal ob bei Freistößen von Zollnhofer und Graf, Schüssen von Ljevsic und Hellmuth oder einem Kopfball von Schardt – irgendein Körperteil brachten die „04er“ immer zwischen Ball und Tor. Und hatten ihrerseits auch das ein oder andere Mal die Gelegenheit, den Sack zuzumachen - Orel und Rohracker hatten das 0:2 auf dem Fuß, doch Kraus und der Pfosten etwas dagegen. Kurz darauf blieb dem Lichtenfelser Anhang der Torschrei im Halse stecken, als Adamaschek mit einer Glanzparade gegen den eingewechselten Schunke den Ausgleich verhinderte. So wogte das Spiel hin und her und den Korbstädtern lief etwas die Zeit davon. Kurz vor Ende der regulären Spielzeit kam dann noch mehr Hektik auf und nach einer unübersichtlichen Rudelbildung schickte Schiedsrichter Sellmer den Schwabacher Danner vorzeitig zum Duschen. Doch die Gäste schienen sich trotz Unterzahl auch über die vierminütige Nachspielzeit zu retten. Ein letzter Freistoß von Kraus aus der eigenen Hälfte flog in den Schwabacher Strafraum, landete letztlich bei Jankowiak und der Lichtenfelser Torjäger drosch die Kugel volley aus der Drehung zum vielumjubelten Ausgleich in die Maschen.
Der FCL verdiente sich diesen einen Zähler durch unermüdlichen Kampfgeist, große Leidenschaft und Moral bis zur sprichwörtlich letzten Sekunde. Der SC 04 Schwabach dagegen ließ erneut zwei wichtige Punkte im Ringen um einen Aufstiegsplatz liegen.
Spielbericht eingestellt am 07.04.2019 13:18 Uhr