Die einen konnten, die anderen mussten gewinnen. Der Baiersdorfer SV war vor dem Spiel am Mittwochabend bereits zum Siegen verdammt. Heimtrainer Thomas Luckner schätzte richtig ein, dass eine geballte Offensivkraft auf seine Mannschaft zukommen würde. Immerhin traf SVM-Knipser Dominik Sperlein, der als geborener Dominik Schütz ehemals kurzzeitig das Trikot der Krenkicker trug, alleine schon 32 Mal ins gegenerische Tor. Die gesamte Baiersdorfer Mannschaft traf erst 28 Mal, erzielte also vier Tore weniger als der Top-Torjäger allein.
Ich war´s. Fabian Schwab köpfte einen Freistoß von Bruder Nicolas zum 1:0 ins Tor. Der Vorsprung in der vierten Minute hielt bis zum Schluss.
Uwe Kellner
Den ersten Rückschlag musste Memmelsdorf vor dem Spiel hinnehmen, als Thomas Kamm verletzt ausfiel und für ihn Tobias Weber in die Startelf rückte. Der zweite Rückschlag folgte kurz darauf, als Nicolas Schwab eine weite Freistoßflanke auf seinen Bruder Fabian schlug und dieser per Bogenlampe zum 1:0 einköpfte (4.). Fortan verlagerte sich das Spiel in die Baiersdorfer Hälfte, doch die Gäste erzwangen keine klaren Tormöglichkeiten. Die Baiersdorfer kämpften mit vollem Einsatz darum, dass kein Memmelsdorfer einen Fuß in den Sechzehner setzte. Im Gegenzug leitete Christian Kraus die einzige weitere Möglichkeit der Baiersdorfer per Konter über die rechte Seite ein. Er sah Michael Wegner auf der linken Seite, doch dieser schob den Ball am langen Pfosten vorbei. Defensiv kam Baiersdorf nicht gänzlich ohne Foulspiele aus. Der Druck der Gäste war einfach zu groß. Aus einem Freistoß aus 18 Metern resultierte die beste Möglichkeit des SVM. Dominik Sperlein trat an, traf aber nur die Oberkante des Querbalkens, so dass es mit einer knappen BSV-Führung in die Pause ging.
Philipp Hörnes (vo.) wird von Christoph Lehmann zu Fall gebracht. Die Hausherren kämpften im Abstiegskampf um jeden Meter.
Uwe Kellner
Nach der Pause wurde Baiersdorf mutiger und verließ im Gegensatz zum ersten Durchgang immer mal wieder die eigene Spielfeldhälfte. Memmelsdorfs Nicolas Müller verpasste in dieser Phase zweimal knapp eine Freistoßflanke. Der große Aufreger folgte nach einer guten Stunde. Toyin Ogunjimi war gerade erst eingewechselt worden, da kam er schon in einem Zweikampf mit Kenan Ramic zu spät, hatte seinen Gegenspieler wohl nicht gesehen, und die beiden prallten zusammen. Der Baiersdorfer musste verletzt ausgewechselt werden und auch für den Einwechselspieler endete die Partie frühzeitig, da er vom Schiedsrichter die Rote Karte sah (65.). Die Gäste waren nach diesem Platzverweis sehr erregt, da sie die Entscheidung als übertrieben ansahen. Von da an wurden alle weiteren Pfiffe des Referees dramatisiert und mit Reklamationen begleitet. Die nächste Rudelbildung ließ nicht lange auf sich warten. Dominik Sperlein setzte am Baiersdorfer Sechzehner zu einem Dribbling an, ehe Nicolas Schwab eingriff und den Stürmer zu Boden riss. Das brachte die Stimmung zum Überlaufen, denn der Schiedsrichter zückte Gelb und nicht wie von Gästeseite gefordert Rot. Effektiv wurde kaum noch Fußball gespielt. Der BSV verschleppte die Zeit nach allen Mitteln der Kunst und der SVM beschäftigte sich fast nur noch mit dem Unparteiischen. Baiersdorf ließ sich eine Viertelstunde vor Schluss unnötig auskontern und Dominik Sperlein lief allein auf Torwart Alexander Fieber zu, scheiterte aber am jungen Schlussmann. Dass es Freistoß für den BSV gab, weil der Stürmer den Torwart noch erwischte, war der nächste große Streitpunkt. Kurz darauf lag der Ball nach einer Ecke im Memmelsdorfer Tornetz, aber der Kopfball von Nicolas Schwab wurde aufgrund eines Offensivfouls zurückgepfiffen, die Reklamationen hielten sich in Grenzen. Danach hatte Michael Wegner den K.O. auf dem Fuß, als er von Fabian Schwab im Sechzehner bedient wurde, schob aber nochmal am Gehäuse vorbei. Trotzdem reichte es am Ende für den knappen und umkämpften Sieg der Hausherren.
Max Grabert (re.) geht in den Zweikampf mit Dominik Sperlein. Der BSV hielt den 32-Tore-Stürmer vom eigenen Kasten so gut es ging weg und behielt nach 90 Minuten knapp die Oberhand.
Uwe Kellner
Spielbericht eingestellt am 18.04.2019 09:51 Uhr