von svselbitz.de
In einem Spiel, welches selten gutes Landesliganiveau zu bieten hatte, dafür machten beider Mannschaften einfach zu viele Fehler, behielt am Ende die Heimelf jedoch verdientermaßen die Oberhand, und konnte zum Wiesenfest die ersten Saisonzähler einfahren.
Selbitz nahm gleich zu Beginn das Heft in die Hand und ließ zunächst Ball und Gegner laufen. Bereits nach 4 Minuten durften Zuschauer, sofern sie SV-Anhänger waren, das erste mal Jubeln. Narr fing einen gegnerischen Abschlag an der Mittellinie ab und passte per Direktabnahme in die Sonnefelder Schnittstelle. Zunächst konnte Gästekeeper Schorn, an der Strafraumline, noch per Fußabwehr gegen den heranstürmenden Pohl klären. Der abgewehrte Ball landete vor den Füßen von Gebhardt, der nicht lange fackelte und aus 25 Metern ins verwaiste Tor schoss. Die Hausherren setzten nach und 60 Sekunden später musste Schorn nach einer Czaban Flanke nachfassen, ehe der einschussbereite Walther verwerten konnte. Nach 10 Minuten setzte sich Röthlingshöfer sehenswert auf der halblinken Seite durch, bediente den lauernden Walther, dessen Abschluss gerade noch zur Ecke geklärt werden konnte. Ein solcher Eckball war auch Ausgangspunkt zum 2:0. Narr köpfte mit seiner ganzen Übersicht bei der Hereingabe gegen die Laufrichtung des Keepers ins lange Eck.
Plötzlich nahm Selbitz im Gefühl der sicheren Führung das Tempo aus der Partie und die Unkonzentriertheiten häuften sich bei der Schödel-Elf. Eine solche Tiefschlafphase nutzen die Gäste zum Anschlusstreffer aus heiterem Himmel. Ein Freistoß aus dem Halbfeld über die gesamte Selbitzer Hintermannschaft vollstreckte Routinier Demel, den in dieser Situation niemand auf der Rechnung hatte, per Direktabnahme unerreichbar für Schall. Man merkte der Heimelf nun förmlich die immer mehr aufkommende Nervosität an. In der 34. Minute ließ Scheler seinen Gegenspieler mit einer Körpertäuschung ins Leere laufen, sein Abschluss aus 20 Metern ging aber, zum Glück für die Heimelf, über die Querlatte. Quasi mit dem Pausenpfiff war es wieder Narr, der nach einem Eckstoß per Kopfballaufsetzer zur Stelle war, aber den Ball knapp drüber setzte.
Nach der Pause versuchte Selbitz wieder mehr Linie in seine Aktionen zu bringen. In der 57. und 58. Minute scheiterte Gebhardt noch jeweils denkbar knapp. Kurz darauf war es aber dann doch soweit. Nach einer Röthlingshöfer-Flanke fühlte sich in der Mitte niemand für den aufgerückten Lang zuständig, der platziert zum 3:1 einköpfte. Die Vorentscheidung leitete Pohl in der 64. Minute mit einem schnell ausgeführtem Einwurf auf den eingewechselten Sienon ein. Dieser schob das Spielgerät aus acht Metern freistehend zum 4:1 an Torwart Schorn vorbei ein. Keine zwei Zeigerumdrehungen später ließ sich die Selbitzer Hintermannschaft mit einem langen Diagonalball düpieren. Kunick wurde auf der rechten Seite nicht entscheidend angegriffen und konnte ins Zentrum auf den freistehend Graf passen, der keine Mühe hatte Schall zu überwinden. Zwischen der 72. und 83. Minute hätte der junge Sienon auf Selbitzer Seite noch berühmt werden können. Allein er hatte vier glasklare Einschussmöglichkeiten, scheiterte aber entweder am glänzend reagierenden Sonnefelder Keeper, oder an seinen eigenen Nerven.
In der 90. Minute setzte der ebenfalls eingewechselte, erst 17-jährige Kaschel auf Selbitzer Seite zu einem Solo an, machte eigentlich alles richtig, nur zielte er bei seinem Schlenzer aus 16 Metern etwas zu ungenau. Der Ball strich haarscharf am rechten Tordreieck vorbei. Der Schlussakkord blieb den niemals aufsteckenden Gästen vorbehalten, die in Torwart Schorn und Routinier Demel ihre stärksten Akteure hatten. Jakob zwang SV-Keeper Schall in der Nachspielzeit aus 16 Metern noch einmal zu einer Glanzparade.
Beide Trainer sprachen im Anschluss von einem verdienten Selbitzer Erfolg, lobten ihre jeweiligen Teams zwar für den nimmermüden Kampfgeist, wiesen aber auch auf die vielen Unzulänglichkeiten auf beiden Seiten hin.
Spielbericht eingestellt am 23.07.2018 21:03 Uhr