Während die Gäste ohne Kowal, Uschold, Klier und Torjäger Schulik mit einer blutjungen anreisten, bot Neudrossenfeld quasi zwei Mannschaften auf. Gleich zehn Ersatzspieler nahmen auf der Auswechselbank Platz. Co-Trainer Sebastian Brand, der den erkrankten Werner Thomas vertrat, boten sich damit viele Optionen. Dort saßen auch die zuletzt verletzten Simon Ruß und Hannes Greef. Im Vergleich zum Friesen-Spiel nahmen die Hausherren aber nur eine Änderung: Florian Hoffmann stand für Daniel Hacker in der Anfangsformation. Den Gegner konnte Werner Thomas im Vorfeld aber nur schwer einschätzen: "Sie hatten einen großen Umbruch und bringen fast eine komplett neue Mannschaft an den Start." Gästecoach Adrian Milano vertraute nach dem 0:0 gegen Quelle Fürth aber immerhin erneut der selben Mannschaft.
Levin Pauli (grün) zieht gegen zwei Gästespieler das Tempo an.
Thomas Nietner
Bereits die Anfangsminuten gingen klar an die Heimelf: Neudrossenfeld übernahm mit dem Anpfiff die Kontrolle über das Spiel und ließ den Ball in den eigenen Reihen laufen. Dabei wählten die Grün-Weißen immer wieder den Diagonalball, um das Spiel zu verlagern. Weiter kamen die Hausherren zu jenem Zeitpunkt aber noch nicht. Torchancen konnten sich die Gastgber in der Anfangsviertelstunde dennoch nicht herausspielen. Die Gäste überließen Neudrossenfeld das Spiel, hatten aber dagegen die erste dicke Möglichkeit der Begegnung: Nach einem Neudrossenfelder Ballverlust ging es bei Kornburg schnell nach vorne. Noah Tiefel vergab jedoch aus aussichtsreicher Position. "Zu Beginn hätten wir das 1:0 machen können. Aber hätte, hätte Fahrradkette. Letztendlich haben wir es nicht geschafft, ein sicherers Passspiel aufzuziehen. Wir sind einfach nicht reingekommen und auch die Zweikämpfe waren null", war Gästecoach Adrian Milano aber deswegen keineswegs zufrieden mit dem Spiel seiner Elf. Die bekam nach 19. Spielminuten prompt die Quittung dafür, als Yannick Podgur am linken Flügel Fahrt auf und davon war und in der Mitte Louis Engelbrecht als dankbaren Abnehmer fand. Mit dem ersten guten Angriff gingen die Neudrossenfelder gleich in Führung. So hatte sich Sebastian Brand das vorgestellt: "In der Defensive waren wir stabil und konnten daraus ins Pressing gehen. Das hat gut funktioniert." Mit der Führung im Rücken wurden die Aktionen der Grün-Weißen prompt zielstrebiger. Aber Louis Engelbrecht fehlte die Übersicht und Levin Pauli die Präzession beim Torschuss. In jener Phase hätte die Gastgeber das zweite Tor nachlegen müssen. Die Nürnberger verloren hier zeitweise die Ordnung und die Übersicht. "Wir mussten früh umstellen, nachdem sich Konstantin Träge verletzt hat. Das hat uns nicht gerade in die Karten gespielt", wuchsen bei Adrian Milano auf der Trainerbank zu jenem Zeitpunkt die Sorgenfalten. Seine Elf konnte den knappen Rückstand aber in die Pause retten. "Bemängeln muss ich nur unsere Chancenverwertung. Da hätten wir eher nachlegen müssen. Aber wenn man so viele Chancen hat, dann spricht das auch für einen", war Sebastian Brand weitgehend zufrieden. Was fehlte, war das zweite Tor.
Florian Hoffmann (grün) schaltet sich in den Angriff ein. Das heißt für Daniel Roth, den Rückwärtsgang einzulegen.
Thomas Nietner
Das ließ aber auch in der zweiten Halbzeit erst einmal auf sich warten. Auch weil die Gastgeber, Kornburg erst einmal eine Verschnaufpause gönnten. "In der zweiten Halbzeit haben wir dagegen etwas die Grundordnung verloren. Da spielten aber auch die hohen Temperaturen mit rein", erklärte Sebastian Brand, warum seine Elf nicht nahtlos an den Auftritt der ersten 45 Spielminuten anknüpfen konnte. Dennoch hatte man zu keinem Zeitpunkt den Eindruck, dass Kornburg der Heimelf gefährlich werden könnte. Warum? "Nach vorne hat uns aber die Durchschlagskraft gefehlt und auch die gewissen Aggressivität", lieferte Adrian Milano die Begründung dafür. Kornburg fehlten die Mittel nach vorne, um die Neudrossenfelder Reserve in Verlegenheit zu bringen. Daran änderte auch die Auswechslung von Kapitän Steffen Taubenreuther nichts. Der Spielführer musste in der Halbzeitpause mit Verdacht auf Nasenbeinbruch in der Kabine bleiben. Nachdem Kornburg nun mutiger wurde, boten sich auf der anderen Seite mehr Räume für die Hausherren. Diese wusste allerdings erst der eingewechselte Hannes Greef zum 2:0 zu nutzen. Bis dahin ließen die Grün-Weißen die eine oder andere gute Möglichkeit liegen. Nachdem Bas Peeters den ehemaligen Saaser aber mustergültig bediente, war der Heimsieg unter Dach und Fach. Auf der Gegenseite blieb ein Schuss von Pascal Abele aus der zweiten Reihe die einzige gute Gelegenheit der Gäste. In der Schlussphase verpassten Bas Peeters und Yannick Podgur, das Ergebnis noch weiter in die Höhe zu schrauben.
Levin Pauli (grün) macht das Spiel im Mittelfeld schnell, wird aber von Alexander Arlt entscheidend gestört.
Thomas Nietner
"Ich muss der Elf ein Kompliment machen. Wir haben verdient gewonnen. Bester Spieler war für mich die gesamte Mannschaft", war Sebastian Brand von dem Auftritt seiner Elf angetan. Da gab es wenig daran auszusetzen, nachdem auch die Statistik klar für Neudrossenfeld sprach - lediglich die Chancenverwertung lässt Luft nach oben. Weitaus mehr Baustellen haben dagegen die Gäste noch zu bearbeiten, die nach 180 Spielminuten immer noch auf den ersten Torerfolg der Saison warten. "Wir nehmen das aber als Erfahrungswert für unsere junge Mannschaft mit", versuchte Adrian Milano, das Positive aus der Pleite zu ziehen. Am Samstag empfängt seine Elf den SV Mitterteich. Die Oberpfälzer warten ebenso noch auf dem ersten Saisonsieg. Die siegreichen Neudrossenfelder müssen dagegen bei Quelle Fürth ran.
Spielbericht eingestellt am 19.07.2018 00:36 Uhr