Dem Saisonstart sahen die Selbitzer mit gemischten Gefühlen entgegen. Nicht nur, dass David Wich (Bänderriss im Sprunggelenk und Haarriss im Mittelfuß), sowie Marcel Findeiß (Bänderriß im Knie) und Patrick Meister (Sprunggelenk) ersetzt werden mussten. Seit dem Mittwochstraining waren auch noch TW Pascal Meister (Knieprellung) und Niclas Hackenberg (Bänderdehnung im Sprunggelenk) auf der Verletztenliste. Für TW-Neuzugang Dominik Hegner lag dagegen noch keine Freigabe vor. Zudem schmerzte noch die 0:8-Pleite im Pokal gegen Hof, auch wenn man gegen Plauen etwas Wiedergutmachung betreiben konnte. Freilich waren auch die Gäste nicht sorgenfrei. Erst hatten sich Goller, Scholz und Schaller verletzt und dann erwischte es auch noch Tobias Zollnhofer im letzten Testspiel. Zudem waren die Selbitzer nach zwei FC-Niederlagen in der letzten Saison etwas der Angstgegner. Dennoch zeigte sich Christian Goller vom Trainerteam unbeeindruckt: "Wir wollen auf jeden Fall etwas mitnehmen - nach Möglichkeit ein Dreier."
Christian Pätz (li.) wird gerade nach gestoppt.
Hans-Jürgen Wunder
Nach bestandenem Härtetest konnte der angeschlagene Selbitzer Neuzugang Andre Sippl doch mitwirken und sollte das Offensivspiel der Gastgeber beleben. Doch davon war zunächst überhaupt nichts zu sehen. Zwei Flanken von Röthlingshöfer und Pohl ins Niemandland - das war es in der ersten halben stunde. Die Gäste agierten nach sehr passivem Beginn zwar etwas schwungvoller, rissen aber auch keine Bäume aus. So hätten beide Keeper problemlos Kurzarbeit anmelden können, denn vor den Kästen tat sich überhaupt nichts. Ein Sippl-Schuss strich deutlich über den Querbalken und auf der anderen Seite wurde Pfadenhauer rechtzeitig geblockt. Gleichzeitig gab es häufig wechselnden Ballbesitz und viele Zweikämpfe. Als dann Andre Sippl sehr hart genommen wurde und verletzt raus musste, hatte Lorenzhöfer eine Freistoßchance aus 22 Metern Mittelposition. Doch der Neuzugang vom FSV Bayreuth blieb mit seinem Flachschuss in der Mauer hängen. Auch Lichtenfels hatte seine gefährlichste Situation nach einem ruhenden Ball - hier war es deutlich gefährlicher doch Lukas Dietz setzte etwas zu hoch an. Der letzte Aufreger vor der Pause war dann, als Christian Pätz alleine in den FC-Strafraum stürmte. Aber bevor es gefährlich werden konnte, war schon wieder ein Verteidigerbein der Gäste zur Stelle.
Der Bann ist gebrochen: Der erste Lichtenfelser Treffer ist drin.
Hans-Jürgen Wunder
Es waren nur wenige Minuten nach Wiederanpfiff gespielt, da wurde klar, dass die Teams offensiver zu Werke gehen würden. Der einheimische Johannes Umlauf legte zwar viel Wucht in seinen 20-Meter-Schuss, traf aber genau die Mitte des Tores. Danach brannte es im SpVgg-Strafraum, als die Platzherren die Kugel nicht aus der Gefahrenzone bekamen und Lukas Dietz gerade noch geblockt werden konnte. Doch jetzt waren die Gäste am Drücker. Tobias Geldner nutzte den Platz im Mittelfeld, legte ein Solo über 20 Meter hin und bediente Maximilian Pfadenhauer auf der rechten Seite. Der hatte dann ein gutes Auge und viel Gefühl im Fuß und setzte Stürmerkollege Mariusz Jankowiak in Szene, der aus sieben Metern nur noch einschieben musste. Nach dem Rückstand verlor Selbitz kurzzeitig völlig den Faden. Erst vertändelte Trainersohn Nicolai Schödel das Leder und hatte Glück, dass Pfadenhauer das Leder aus Nahdistanz nicht richtig traf. Kurz darauf stand aber Lukas Dietz nach weiterer SpVgg-Verwirrung an der Sechzehnmeterlinie völlig frei und hatte keine Mühe, zum 2:0 für die Gäste einzuschiessen. Kurz darauf startete Lichtenfels dann einen blitzsauberen Konter, den Luca Ljevsic gekonnt abschloss. Doch nachdem Felix Strootmann fast im Gegenzug den Anschlusstreffer besorgte, blieb es spannend. Der eingewechselte Marcin Czarban hätte mit seinem Heber, der knapp vorbeistrich, die Partie sogar weiter anheizen können. Und auch Albert Pohl verfehlte nur um Zentimeter, als er alleine vor Keeper Hannes Köster stand und von diesem beim Torabschluss hart attackert wurde. Freilich versäumten die Korbstädter, den Sack endgültig zuzmachen. Am Ende war der Gästesieg aber nicht mehr gefährdet..
Auch dieser Pass von Christian Pätz (in blau) kam nicht an.
Hans-Jürgen Wunder
Obwohl sich Gästecoach über den Auswärtsdreier freute, stellte er seine Kicker auf harte Woche ein. "Die Liga ist deutlich stärker als im letzten Jahr. Umso wichtiger ist es, dass wir heute gewonnen haben." Die Selbitzer waren sicher nicht chancenlos. Doch in der entscheidenden Phase hat es an Stabilität gefehlt. Die mäöchte man so schnell wie möglich - auch mit den Rückkehrern - zurückgewinnen. Am liebsten schon am Dienstag beim Derby gegen Röslau.
Spielbericht eingestellt am 14.07.2018 21:04 Uhr