Ein Sieg musste her für die „Spieli“, wollte sie ihren Platz als Tabellenschlusslicht in der Landesliga Nordost verlassen. Dazu wartete mit dem SV Memmelsdorf eine Mannschaft, die sich die gesamte Saison in der oberen Tabellenhälfte aufhält. Damit die Hausherren jedoch mit Sicherheit für die kommende Landesligasaison planen können, musste der desaströse Negativlauf von sieben Spielen ohne Sieg gestoppt werden. „Wenn wir heute wieder verlieren, können wir sogar noch in den Abstiegskampf rutschen.“, stellte der nachdenkliche Coach des SVM, Rolf Vitzthum, fest. Um das zu verhindern schickte er seine Elf im 4-1-4-1-System auf den Rasen. Auf der linken Abwehrseite feierte Simon Ruß sein Startelf-Comeback nach langer Verletzungspause. Bei den Gästen musste einmal mehr der Stammtorhüter Lukas Mehlig ersetzt werden, der an einer Schulterverletzung laboriert.
Dominik Schütz setzt sich im Zweikampf energisch durch.
Christian Distler
In den ersten Minuten war den Gästen anzumerken, dass sie sich viel vorgenommen hatten. Die Angreifer versuchten Memmelsdorf im Spielaufbau zu stören und zwangen sie dadurch zu Fehlern. Gleich mehrmals eroberte Erlangen die Bälle weit in der gegnerischen Hälfte und kam in aussichtsreiche Positionen. Dennoch kam dabei keine zwingende Torchance zustande. „Wir haben es nicht geschafft, bei unseren Möglichkeiten mal zum Torabschluss zu kommen. Wenn man nicht abschließt, kann man auch kein Tor machen.“, bemängelte der Gästecoach Bernd Fuchsbauer nach der Begegnung. Stattdessen kamen die Memmelsdorfer nun immer besser ins Spiel und starteten mehrere schöne Angriffe über den neuformierten linken Flügel mit Ruß und Hörnes. Auf diese Weise kam die erste Großchance des Spiels zustande, als Seifert von Hörnes bedient wurde, jedoch aus aussichtsreicher Position ein Luftloch schlug. Die SpVgg agierte im Anschluss hauptsächlich mit langen Bällen auf den großgewachsenen Yannick Diederichs. Dieser setzte seinen Körper zwar gekonnt ein, kam jedoch in keine aussichtsreiche Schussposition. In Minute 33 dann der erste Höhepunkt des Spiels. Als Hörnes über links in den Sechzehner eindrang und Colin Diederichs umspielte, wusste sich dieser nur mit einem Foul zu helfen und zerrte seinen Gegenspieler zu Boden. Den fälligen Strafstoß von Saal konnte Manicki jedoch mit einer schönen Parade entschärfen. Kurz vor der Pause besorgte Dominik Schütz dann doch die Halbzeitführung des SVM. Eine Kopfballabwehr der Erlanger Defensive fiel Schütz vor die Füße. Dieser legte sich die Kugel technisch anspruchsvoll in die freie Lücke der Hintermannschaft und jagte das Leder mit einem strammen Schuss ins lange Ecke.
Hörnes gegen Zollhöfer hieß es oft in diesem Spiel, meistens behielt der Memmelsdorfer Linksaußen die Oberhand.
Christian Distler
Nach dem Seitenwechsel nahm der SVM sofort das Heft in die Hand und trat dominant auf. „Auf unserer rechten Seite hatten wir große Probleme, den Gegner zu verteidigen. Da sind sie immer wieder durchgebrochen.“, stellte Fuchsbauer nach der Partie fest. Ebenso sah es sein Gegenüber Rolf Vitzthum: „Der Schlüssel zum Erfolg war heute die starke linke Seite mit Ruß und Hörnes.“ Folgerichtig konnte Hörnes eine dieser Situationen nutzen, als er in Minute 47 nach schönem Zuspiel von Wernsdorfer auf den eingelaufenen Seifert flankte, der direkt zum 2:0 vollstreckte. „Danach war das Spiel gelaufen“, so Fuchsbauer weiter. Im Anschluss daran schnürte die Heimmannschaft den Gegner regelrecht in der eigenen Hälfte ein und stellte den Gegner im Aufbauspiel konsequent zu. Ein Angriff nach dem anderen rollte aufs Tor der „Spieli“ zu. Lediglich die Unkonzentriertheit der Memmelsdorfer bei den letzten Zuspielen verhinderte eine frühe Vorentscheidung. Einen Versuch von Hörnes konnte Diederichs geradeso blocken (49.). Besser machte es Schwarm, als er eine Ecke von Weber mit dem Kopf zum 3:0 in die Maschen beförderte (65.). Wenig später konnte Manicki einen weiteren Versuch von Hörnes zur Ecke abwehren, woraufhin Schwarm beinahe sein Tor von wenigen Minuten zuvor kopierte, diesmal jedoch den Kasten verfehlte. Gegen Ende des Spiel wurde der SVM unkonzentrierter, wodurch die SpVgg zu Chancen kam. Karius per Fernschuss sowie der eingewechselte Müller per Kopf scheiterten jedoch mit ihren Versuchen.
Kay Zollhöfer mit einer beherzten Grätsche gegen Dominik Schütz.
Christian Distler
Aufgrund der starken zweiten Hälfte der Memmelsdorfer ging das Endergebnis absolut in Ordnung. Damit wäre die Kehrwende für den SVM geschafft und die gefährlichen Tabellenbereiche rücken in weite Ferne. Anders verhält das Ganze für die SpVgg Erlangen, die besonders in der Anfangsphase einige gute Ansätze zeigten, später jedoch einbrachen. Am Dienstag wartet mit dem VfL Frohnlach nun ein direkter Konkurrent, wodurch man durchaus von einem wegweisenden Spiel sprechen kann. Hier wird es im Vergleich zum heutigen Spiel vor allem wichtig sein, die Schwächen und der Hintermannschaft abzustellen und in der Offensive häufiger den Abschluss zu suchen.
Spielbericht eingestellt am 07.04.2018 23:37 Uhr