Es war das Treffen der beiden "Mannschaften der Stunde" an diesem sonnigen Nachmittag in Mitterteich. Die Heimelf hatte zur großen Überraschung vieler Fußballkenner mit einer Siegesserie nach der Winterpause vorzeitig den Klassenerhalt eingefahren, obwohl mit Horky und Neuzugang Kießling zwei wichtige Spieler noch keine Partie im neuen Jahr bestritten hatten. Allerdings musste Coach Andreas Lang an seinem Geburtstag etwas umstellen und beorderte Michael Drechsler für den angeschlagenen Andre Keilwerth in die Innenverteidigung. Ebenfalls recht erfolgreich waren die Bucher in die Rückrunde gestartet und unterstrichen ihre Aufstiegsambitionen. Davon wollte aber Trainer Thomas Adler nichts wissen. "Den Druck haben die Mannschaften, die viel Geld investiert haben. Wir wollen heute nur guten Fußball spielen." Auch er stellte etwas um: Für Urlauber Philip Lang, der nur auf der Bank saß, durfte zunächst Niko Müller ran.
Daniel Cavelius (li.) hatte gegen Yannick Scholz einen schweren Stand.
Hans Wunder
Bereits nach wenigen Minuten zeigte sich, dass die Platzherren eine harte Nuss zu knacken hatten. Denn die Adler-Schützlinge attackierten früh, so dass Mitterteich Probleme hatte, überhaupt kontrolliert über die Mittellinie zu kommen. Dabei nutzten die körperlich robusten Gäste ihre Zweikampfstärke und eroberten sich auch in der gegnerischen Hälfte den einen oder anderen Ball. Torgefahr kam aber nur auf, als Udo Brehm aus 20 Metern etwas zu hoch ansetzte. Wenige Minuten später machte es der Stürmer dann besser. Nach einem Diagonalball von der rechten Seite nahm der Goalgetter die Kugel gekonnt mit und ließ Torwart Fabian Scharnagl mit seinem Flachschuss keine Chance. Auch danach kam von Mitterteich nichts. Mitunter machte man sich das Leben selbst schwer, als etwa Michael Drechsel sich auf der rechten Abwehrseite auf einen Zweikampf einließ und prompt die Kugel verlor. Kurz danach rettete Keeper Scharnagl nach einem Eckball mit einem starken Reflex und hielt seine Mannschaft im Spiel. Gegenüber Sven Gordzielik musste nur bei einem Cavelius-Freistoß eingreifen, hatte aber mit dem halbhohen Ball keine Probleme. Kurz vor der Pause dann noch die gute Chance für Christian Fleischmann, weiter zu erhöhen - doch der Mittelfeldmann traf die Kugel bei seinem Volleyschuss aus acht Metern nicht voll.
Michael Drechsler rutschte in die Anfangself.
Hans Wunder
Mitunter wirkten die Aktionen der Gastgeber im ersten Abschnitt etwas behäbig. Damit konnte man die zweikampfstarke und groß gewachsene TSV-Abwehr natürlich nicht überraschen. Doch nach dem Seitenwechsel agierte die Lang-Elf deutlich wacher und aggressiver. Jetzt setzte man sich - mit Windunterstützung - etwas in der Bucher Hälfte fest, ohne jedoch zunächst zu klaren Chancen zu kommen. Doch bei Ballverlusten ging die Post in die andere Richtung ab. Nach Fleischmann-Solo über die rechte Seite hatte Niko Müller die große Chance zur Vorentscheidung, verzog aber aus sieben Metern. Und auch Udo Brehm kam völlig verwaist zum Abschluss, schoss aber Fabian Scharnagl genau in die Arme. Dadurch wurde die Mittelfranken, die lange Zeit so souverän gewirkt hatten, hörbar nervös. "Wir sind doch stabil", rief Ergänzungsspieler Sanel Causevic seinen immer aufgeregteren Mitspielern aufmunternd zu. Doch beim Kopfball von Michael Drechsler, der knapp verfehlte, lag erstmals der Ausgleich in der Luft. Und kurz darauf stocherten Simon Hecht und Manuel Dürbeck im Fünfmeterraum recht engagiert, aber erfolglos. Nachdem die Heimelf auch aus den zahlreichen Standardsituationen kein Kapital schlagen konnte, kam für die letzten Minuten noch Andre Keilwerth für den Luftkampf - doch der frühere Selbitzer bekam keine Gelegenheit mehr, seine Kopfballstärke unter Beweis zu stellen.
Auf Augenhöhe: Daniel Stich (li.) und Thomas Reichel.
Hans Wunder
"Davon geht die Welt nicht unter. Ich bin stolz auf die Leistung, die meine Jungs abgeliefert hatten", zeigte sich Andreas Lang nach der ersten Niederlage nach langer Zeit wenig beeindruckt. Zumindest in der zweiten Hälfte hatte man einen großen Kampf geliefert. Doch der Gästesieg war verdient und mit den zwei Nachholspielen im Rücken winkt Buch sogar die Tabellenführung. "Ich wäre heute sogar mit einem Remis zufrieden gewesen. Aber natürlich will man jedes Spiel gewinnen ", räumte Thomas Adler nach dem Spiel ein.
Spielbericht eingestellt am 07.04.2018 20:19 Uhr