"Mit einem Sieg hätten wir die Relegation sicher", sagte Buch-Trainer Thomas Adler vor der Partie, warnte zugleich aber vor der Stärke des Gegners, die schon bei der 0:2-Niederlage im Hinspiel, zugleich der bis dato einzigen Pleite der Bucher, deutlich wurde und betonte: "Wir sind der Außenseiter in diesem Spiel!" Für Feucht war es ein weiteres Endspiel, um den Rückstand zu den Aufstiegsplätzen weiter zu verkürzen.
Thomas Reichel unterschätzte diesen Ball und verfehlte das runde Leder.
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Fürs Taktieren blieb am Wegfeld keine Zeit. Unter den am Ende 620 Zuschauern mussten sich einige der zu spät Gekommenen die turbulenten Anfangsminuten schildern lassen. Nach nur zwei Minuten kam nach Balleroberung durch Mandelkow Feuchts Torjäger Szymon Pasko an den Ball, täuschte einmal kurz an und schon schlug der Ball rechts oben im Bucher Gehäuse ein. Die Bucher Antwort dauerte nur ganze fünf Minuten. Nachdem Schreiner gefoult worden war und in der Folge mit Turban weitermachen musste, hatte Uttinger den Freistoß mit links aufs Tor gezogen, Freund und Feind verpassten, so dass Sponsel nur abklatschen konnte und Christian Fleischmann mit aller Entschlossenheit den Ball ins Tor jagte. Feucht spielte im ersten Durchgang mit ordentlich Rückenwind, der aus dem Westen übers Knoblauchsland zog. So senkte sich Spielbühlers Eckball gefährlich nahe neben das Tor (14.). Feucht hatte mehr vom Spiel, aber Buch spielte seine Angriffe konsequent. In Minute 24 folgte ein Treffer zum Zunge schnalzen: Christian Fleischmann zündete den Turbo und schlug aus vollem Lauf eine perfekte Flanke über die Abwehr zu Niko Müller, der gekonnt per Volleyschuss zum 2:1 traf und die Heim-Fans in Extase versetzte. Ein Wirkungstreffer war das für Feucht aber keineswegs. Weitere zehn Minuten später flankte Wessner auf König, gegen dessen Kopfball Gordzielik eine Sensationsparade stellte und zur Ecke abwehrte. Diese brachte dann doch das 2:2, weil Spielbühler das nicht zum ersten Mal bewehrte Schema bediente und Eckert am kurzen Pfosten einköpfte. Eine weitere Ecke von Oltean rauschte gefährlich durch den Strafraum (38.), ehe wieder Buch am Zug war - natürlich wieder über Christian Fleischmann über rechts. Nikopoulos grätschte äußerst überflüssig und ungeschickt - Elfmeter (43.). Doch Schreiner spielten die Nerven einen Streich und er schoss über das Tor, so dass es beim 2:2 zur Pause blieb.
Niko Müller (Nr. 18) wurde für seinen tollen Treffer zur Bucher Führung bejubelt.
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Auch in den zweiten Durchgang startete Feucht furios. Einen Freistoß von Oltean köpfte König perfekt unter die Latte zum 2:3 (48.). In der Folge konnte die Partie das Niveau der ersten Hälfte nicht mehr erreichen. Buch, das schon nach einer halben Stunde auf dem am Knie verletzten Kapitän Reichel verzichten musste, mühte sich redlich um den erneuten Ausgleich. Doch Brehms Volleyschuss geriet zu zentral (54.) und fünf Minuten später wurde der Ersatz-Kapitän zurückgepfiffen, nachdem er auf Vorlage von Lang sich etwas zu robust beim Torabschluss eingesetzt hatte (59.). In der 64. Minute hatte dann Buchs Schindler Glück, dass er der umsichtige Referee Hofmann nach einer rustikalen Grätsche gegen Pasko an der Seitenlinie bei Gelb beließ. Keine Gnade gab es in der 78. Minute für Torschütze König, der sich eine dämliche Ampelkarte abholte: Nach dem verschossenen Elfmeter von Schreiner hatte er sich in der ersten Hälfte Gelb mit einer Provokation eingehandelt, nun im Vorbeigehen eine Rempler gegen Gordzielik erlaubt, was ihm die Zuschauerrolle in den letzten zwölf Minuten einbrachte. Doch viel gab es da nicht mehr zu bestaunen. Buch warf zwar alles nach vorne, fand aber keinen Weg durch die gute stehende Gäste-Defensive. Feucht verpasste es zwar, die Räume für Konter zu nutzen, kam aber mit dem 3:2 über die Zeit.
Stephan König sah in der Schlussphase die Gelb-Rote Karte.
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Was der Sieg des SC Feucht in der Endabrechnung bedeuten wird, dürfte sich vor allem am Sonntag zeigen, wenn der ATSV Erlangen nach Buch reist. Feucht hat am Freitag zunächst seine Hausaufgabe gegen Veitsbronn zu erledigen, ist in dieser Verfassung aber noch ein ganz heißer Kandidat für die Bayernliga. Dies gilt trotz der Niederlage freilich auch für den TSV Buch, der mit einem Erfolg gegen Erlangen den Spitzenrang ausbauen würde und zudem Feucht die Tür zu Rang zwei aufmacht.
Spielbericht eingestellt am 24.04.2018 21:21 Uhr