Natürlich war die Heimelf der krasse Außenseiter in dem Spiel gegen den bisherigen Tabellenführer ATSV Erlangen. “Wir können nur verlieren in dem Spiel. Gegen die Spieli haben wir uns immer schon schwer getan”, gab sich Abteilungsleiter Jörg Markert unter der Woche bedeckt und warnte gleich vor dem Tabellenletzten und Neuling vom Waldsportpark. “Wir müssen natürlich gewinnen”, sagte auch Gästetrainer Skeraj vor der Partie, alleine schon, weil der TSV Buch am Vorabend vorgelegt hatte und mittlerweile mit drei Punkten die Partie anführt - bei einem Spiel weniger. “Für uns wäre ein Punkt wie ein Sieg”, sagte der Abteilungsleiter auf der Gegenseite, Holger Müller, der auf seinen Trainer verzichten musste. Denn Bernd Fuchsbauer war im lange geplanten Urlaub und wurde von den beiden Spielleitern und Urgesteinen der Weinrot-Schwarzen Thomas Legassa und Peter Grundl vertreten. “Es wäre vermessen, dass wir hier sagen, wir gewinnen”, sagte Thomas Legassa auch vor dem Spiel und musste mit Dominik Beier einen weiteren wichtigen Spieler ersetzen. Der Routinier hatte sich bei der Niederlage gegen Sonnefeld einen Mittelfußbruch zugezogen und fällt die restliche Saison aus.
Schiedsrichter Laumer ließ viel laufen. Dieses Halten von Dennis Zyder an Sebastian Glasner war kein Foul.
Sebastian Baumann
Die Partie begann mit einer Abtastphase, ehe die Gäste ernst machten. Denn spätestens nach einem Fehlpass der Gastgeber in der siebten Minute, als dann Ahmet Kulabas den Ball nur um Zentimeter am Pfosten vorbeisetzte, spielte der Tabellenzweite einen Angriff nach dem anderen auf das Tor von Christian Manicki, der in einigen Szenen Glück hatte, dass der ATSV immer wieder in der Box auf einmal den Ball nicht richtig anbrachte. Gegen einen schönen Angriff über Ruhrseitz war der Schlussmann dann aber machtlos. Der Außenbahnspieler der Gäste hatte einen herrlichen Doppelpass mit Sebastian Glasner gespielt und konnte danach locker vollenden. Die Spieli steckte aber nicht auf und hatte kurz danach durch Marco Müller eine gute Chance, die aber Michael Kraut klären konnte. Praktisch im Gegenzug fiel dann ein abgefälschter Ball von Klaus Faßold an die Latte. Danach verflachte die Partie zunehmend. Während der Tabellenletzte immerhin noch einen Schuss durch Marco Müller aufs Tor brachte, beschränkte sich der Gast auf Verwaltung des Ergebnisses. In der 35. Minute hatte dann aber Sebastian Glasner den zweiten Treffer am Kopf. Nachdem der ATSV nicht wirklich angegriffen wurde, platzierte der Sturmführer der Gäste den Ball im Winkel, hatte seine Rechnung aber ohne Christian Manicki gemacht, der den Ball aus dem Knick fischte.
Ahmet Kulabas marschiert nach vorne und Andreas Hartmann hängt fest.
Sebastian Baumann
Mit dem Wiederanpfiff hatte die Heimelf die große Chance auf den Ausgleich. Nach einem Freistoß von Johannes Winkelmann pennte die Defensive und Marco Müller konnte am langen Pfosten unbedrängt aufs Tor köpfen. Aber Michael Kraut zeigte seine Klasse und konnte retten. Die Hausherren wirkten danach deutlich besser in der Partie als in der ersten Hälfte und versuchten den Druck hochzuhalten. Kein Wunder, dass die Spieli erneut den Ausgleich auf dem Schlappen hatte. Nach einer Unordnung in der Defensive konnte Andreas Hartmann aus 20 Metern abziehen. Den Abpraller bekam der abseitsverdächtig stehende Marius Keller, schaffte es aber nicht, den Ball im Tor unterzubringen. Der ATSV reagierte. Shiqpran Skeraj brachte Labeat Ferizi, um dem Angriffsspiel seiner Mannschaft mehr Schwung zu verleihen. Doch wer gedacht hatte, dass der ATSV danach besser in die Spur kommen würde, der sah sich getäuscht. Immer wieder hatte der Gast Probleme mit den nun giftigen Gastgebern. Kein Wunder, dass die Heimelf erneut eine gute Chance hatte. In der 66. Minute versetzte Andreas Hartmann nach einem tollen Pass seinen Gegenspieler, um den nächsten Abwehrspieler anzuschießen. Der Abpraller landete bei Marco Müller, dessen Schuss zur Ecke geklärt wurde. Auch bei dem Standard hatten die Gäste Probleme, konnten am Ende aber klären. Aber es zeichnet eine Spitzenmannschaft aus, dass sie auch solche Phasen übersteht. Denn nach einer tollen Kombination mit Pass von Kulabas auf Ferizi erzielte der eingewechselte Stürmer den zweiten Treffer des ATSV und sorgte so für Beruhigung bei den Gästen. Sechs Minuten später stand es dann schon 0:3. Dieses Mal war es ein Konter des ATSV. Ferizi war auf und davon, legte auf Graine quer, der ins lange Eck einschlenzen konnte. Dabei blieb es auch am Ende in einem Spiel, in dem die Heimelf nicht so schlecht war wie der Tabellenstand und der Stadtrivale immer rechtzeitig seine Klasse aufblitzen ließ.
Gleich klingelt es. Tim Ruhrseitz (hinten Steffen Konrad) setzt zum Doppelpass an und trifft wenig später.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 18.04.2018 20:38 Uhr