Während Mitterteich wieder auf Urlauber Daniel Hösl und den im Feucht-Spiel verletzten Manuel Dürbeck zurückgreifen konnte, mussten die Bayreuther einen nächsten personellen Rückschlag verkraften. Nach Florian Schuberth, Alexander Kossmann und Adrian Graf hat es jetzt auch noch Dominik Düngfelder erwischt: Eine in der Schlussminute der Memmelsdorf-Partie zugezogene Zerrung machte seinen Einsatz unmöglich. Auf der Bank der Prellmühler daher nur drei Mann, erstmals dabei mit Marcel Sohlfrank ein U19-Kicker, der am Ende auch erste Einsatzminuten sammeln durfte.
Marc Kellner enteilt Louis Lang.
Andreas Bär
Wie die Partie laufen könnte, sahen die 170 Zuschauer schon nach knapp einer Minute, als Marcel Walek einen ersten Hochkaräter für die Hausherren verzeichnete, aber knapp verpasste. Die taktisch gut verschiebenden Mitterteicher sahen sich anfangs noch etwas Widerstand der personell doch arg gebeutelten Gäste gegenüber. Die hatten aus Verlegenheit Friedrich Diaz-Hendel als einzigen Stürmer aufgeboten, nach nur zehn Minuten tauschte Trainer Jörg Pötzinger und beorderte Matthias Sesselmann - am Ende der Partie auf vier verschiedenen Positionen eingesetzt - an vorderste Front. Eine halbe Stunde lang dauerte es, bis die überlegenen Hausherren das auch in Zählbares ummünzen konnten. Ein Geschenk von Christopher Schwarzer nahmen sie dankend an. Manuel Dürbeck, nach seiner Verletzungspause direkt wieder in die Startelf gerutscht, scheiterte noch am überragend reagierenden Marco Petrovic, der omnipräsente SV-Kapitän Maurice Göhlert vollendete in (fast schon zu) stoischer Ruhe und schob das Leder neben den Pfosten. Als dann auch Matthias Sesselmann einen fatalen Bock im Aufbauspiel ablieferte und das Spielgerät dem Gegner servierte, war es passiert. Göhlert bediente Marcel Walek mustergültig. Er, nach langer Verletzungspause erfolgreich um den Anschluss kämpfend, belohnte sich für die Mühen der vergangenen Wochen und traf zielsicher. Tormöglichkeiten bis zur Pause für die Gäste? Fehlanzeige: Keeper Fabian Scharnagl hatte keinen einzigen Ball zu halten. Das Problem der Prellmühler: Nach dem zweiten Gegentor steckte auch der ein oder andere etablierte Akteur auf, das Selbstvertrauen koalierte mit dem offensiven Spielvermögen.
Manuel Dürbeck (grün) tackled Lorenz Röthlingshöfer.
Andreas Bär
Auch der Versuch von Jörg Pötzinger, nach dem Pausentee die Abwehrkette zu lockern und mit einer Dreierkette eine Überzahl im Mittelfeld zu provozieren, schlug fehl. Zu groß inzwischen das Selbstbewusstsein der Hausherren, die im Beamtenmodus agierten und auf den entscheidenden Fehler der Bayreuther lauerten. Und der kam. Maurice Göhlert, der SV-Kapitän avancierte zum überragenden Mann auf dem Feld, verpasste nach Stefan Horkys Freistoß noch knapp, wurde zur Ecke geblockt (56.). Besser machte es David Dobras. Der am langen Pfosten mutterseelend alleine gelassene Offensivmann musste nach feiner Vorlage von Matthias Männl, der sich im Zweikampf sauber durchsetzte und das Leder auf den zweiten Pfosten servierte, nur noch einschieben. Der schönste Angriff des Tages blieb unbelohnt. Einen sehenswerten Diagonalball von Stefan Horky verlängerte Daniel Cavelius per Kopf direkt und punktgenau auf Maurice Göhlert, der alleine vor Petrovic auftauchend über den Kasten visierte (77.). Vier Minuten später war es schließlich der auffällige Louis Lang, der aus der zweiten Reihe perfekt neben den Pfosten servierte und den Endstand markierte.
Manuel Dürbeck überspielt Christopher Schwarzer.
Andreas Bär
Während die Mitterteicher durch den Sieg acht Zähler Vorsprung auf den ersten Relegationsplatz haben, den eben der FSV Bayreuth inne hat, bekommen die Prellmühler allmählich ein Problem. Die Wahrscheinlichkeit mit derartig uninspirierten Auftritten Punkte zu sammeln, erscheint nicht sehr hoch. Und mit der SpVgg Erlangen und deren Namensvetter aus Bayreuth warten noch zwei Partien gegen direkte Konkurrenten, die man fast schon gewinnen muss, will man einigermaßen sorgenfrei in die Winterpause.
Spielbericht eingestellt am 04.11.2017 20:18 Uhr