von Sandra Graf
Zur Kirchweih boten beide Teams den Zuschauern im Frankenwaldstadion gute und spannende Unterhaltung. Scheinbar waren die Gardinenpredigten während der Woche bei den Friesener Fußballern nicht auf taube Ohren gestoßen, denn in der Schlussphase der Begegnung drehten sie richtig auf. Es war das Spiel auf der berühmten Augenhöhe. Beide Mannschaften überzeugten im Offensivspiel, waren in der Defensive aber anfällig.
Mit einem mächtigen Schuss prüfte gleich zu Beginn der auffällige Thomas Schilmeier Torwart Sigi Kirschbauer. Anschließend hätten die Hausherren in Führung gehen müssen. Nach einer wunderbaren Ballstafette über Daniel Schütz und Marcel Lindner hob Kapitän Nils Firnschild das Spielgerät über das leere Tor und Keeper Fabio Gossler, ein Meister seines Fachs, musste sich bei einem prächtigen Distanzschuss von Andi Baier mächtig strecken, um seine Mannschaft vor einem Rückstand zu bewahren (14./15. Min.). Die Gäste, völlig unbeeindruckt, waren es, die dann munter aufspielten. Mit Fußabwehr klärte Schlussmann Kirschbauer einen fulminanten Schuss von Tobias Meyer aus spitzem Winkel (17. Min.). Minuten später stand der Friesener Hüter erneut im Blickpunkt des Geschehens, als er nach Unsicherheiten seiner Vorderleute einen Schuss des starken Julian Henke sicher parierte (23. Min.) Mit einem sehenswerten Seitfallzieher brachte nach einer knappen halben Stunde der agile Marius Mauder, von Tobias Meyer klug angespielt, seine Elf in Front (0:1, Mauder, 29. Min.). Das Spiel der Hausherren wirkte dann zerfahren, unkonzentriert und war von vielen unnötigen Fehlpässen geprägt. Offenkundig hatte Coach Armin Eck während der Pause die richtigen Worte gefunden, denn seine Jungs kamen wie umgewandelt aus der Kabine. Fein lupfte der spielfreudige Marcel Lindner zu Goalgetter Nils Firnschild, der sich diesmal mit einem gezirkelten Schlenzer ins Dreieck die Chance nicht entgehen ließ (1:1, Firnschild, 54. Min.). Die „Flößer“ übernahmen nun endlich das Kommando. Marcel Lindner und Andi Baier, der seine Kameraden immer wieder beherzt antrieb, hatten im Anschluss kein Glück und auf der anderen Seite fand bei einem Konter Yannik Stutz in Routinier Sigi Kirschbauer seinen Meister. Als sich die Partie fast dem Ende neigte, kamen die Auftritte des David Daumann. Nach einem Foul an Marcel Lindner scheiterte er beim fälligen Elfmeter am starken Fabio Gossler. Die Diskussionen der Zuschauer waren noch nicht verhallt, als der gleiche Akteur zwei Minuten später erneut, nachdem Hannes Nützel im Sechzehner zu Fall gebracht worden war, zum Strafstoß antrat. Daumann strotzte nur so vor Selbstvertrauen und verwandelte sicher zum umjubelten Führungstreffer (2:1, Daumann, 83. Min.). Listig überlobbte der in der Schlussphase wie entfesselt auftrumpfende Daumann zwei Minuten später Torwart Gossler und sorgte für die Entscheidung (3:1, Daumann, 85. Min.). Mit dem Abpfiff nutzten die sympathischen Gäste eine Unsicherheit der SV-Hintermannschaft zur Resultatsverbesserung (3:2, Henke, 90. Min.). Der souveräne Unparteiische Sebastian Cornely leitete die faire Begegnung gekonnt sicher.
Spielbericht eingestellt am 08.10.2017 15:45 Uhr