Die Situation vor dem Spiel: Abstiegskampf in der Landesliga Nordost! Nach sechs Spieltagen haben sich sowohl an Tabellenspitze, als auch im Tabellenkeller die entsprechenden Kandidaten herauskristallisiert. Drei Zähler hat das heimische Team von Bastian Renk auf seinem Konto, die noch aus dem Sieg im Derby beim VfL Frohnlach stammen – dem Schlusslicht. Ansonsten bekam der Bezirksliga-Meister meist den rauen Wind dieser Klasse zu spüren, was beim ASV Veitsbronn-Siegelsdorf zumindest in der Bilanz noch deutlicher zu sehen ist. Zwar steht das Team von Michael Green angesichts von 3:13-Treffern wesentlich kompakter als der TSV (7:21), doch Zählbares springt bekanntlich auch bei knappen Niederlagen nicht heraus. Die bisher einzige Punkteteilung gelang dabei gegen die SG Quelle Fürth – derzeit Tabellenzweiter.
Es ist Abstiegskampf, beide Teams stehen fast schon in der Pflicht, dreifach zu punkten und müssen heute alles auf eine Karte setzen. Beiden Teams kommt zumindest entgegen, dass der VfL Frohnlach bereits gestern gegen Selbitz das Nachsehen hatte und für keine Überraschung sorgen konnte.
Mit zunehmender Spieldauer konnte TSV-Spielertrainer Bastian Renk (li.) offensive Akzente setzen. In dieser Situation will er an Andreas Kallert (Nr. 4) vorbeiziehen.
Benny Hofmann
Die Partie war noch nicht richtig angepfiffen, da liefen die Hausherren bereits einem Rückstand hinterher. Julian Henke trieb den Ball am Fuß Richtung Strafraum, als Thomas Schilmeier von der rechten Außenbahn nach innen zog, die Kugel durch die Schnittstelle serviert bekam und im direkten Duell mit Patrick Jauch vollkommen cool blieb – 0:1 und absolut eiskalt! In der Folge hatte die Viererkette aufgrund fehlender Abstimmung noch mehrfach Redebedarf. Dimitrios Fotiadis hatte dabei die beste Möglichkeit, aber nach Flanke von Julian Baumann streifte sein Kopfball knapp über die Querlatte. Zuvor stand Bastian Renk nach Hereingabe von Emre Özdemir mit ähnlich viel Platz alleine im Strafraum, brachte seine Direktabnahme aber zu harmlos in die Arme von Fabio Gossler. Das bis dato schnelle Spiel auf gutem Niveau sowie mit Vorteilen der Gäste verflachte mit zunehmender Spieldauer – dafür rückte der Unparteiische hin und wieder in den Fokus. Unter anderem durch eine Gelbe Karte für Thomas Schilmeier, mit der eine schwierige Linie festlegte. Zwar war das Foulspiel des Gästeangreifers unnötig, aber ein Allerweltsfoul. Vor der Pause probierte der TSV Sonnefeld nochmal etwas und es war aus Sicht der Hausherren zu spüren, dass noch etwas gehen müsste. Immer wieder trieb Bastian Renk seine Truppe an, verschenkte aber ein ums andere Mal Standardsituationen aus aussichtsreichen Positionen leichtfertig – beispielsweise zentral vor der Strafraumgrenze. Lange Bälle sollten anschließend Trumpf sein, womit kaum noch sehenswerte oder ertragreiche Angriffe zustande kamen. Lediglich einen Konter musste Patrick Jauch noch im direkten Duell Dimitrios Fotiadis parieren.
Heikler Ballverlust von Emre Özdemir (li.) in der Vorwärtsbewegung nahe des eigenen Strafraums, aber Janni Tomic kann daraus kein entscheidendes Kapital schlagen.
Benny Hofmann
Nach dem Pausentee drückte das Team um Bastian Renk nochmal: Toni Graf fand per Pass in den Rückraum keinen Mitspieler und Sebastian Steiner – schneller als sein Verteidiger – scheiterte im direkten Duell an Fabio Gossler, der seinem Gegenüber derweil in nichts nachstand, was er nur wenig später bei einem straffen Schuss von Bastian Renk unter Beweis stellte. Weiter hielten die Hausherren ihre Drangphase aufrecht, ohne jedoch die letzte Konsequenz auszustrahlen. Nach langem Ball war nochmal Ludwig Scheler durch, zog aber bereits von der Strafraumgrenze zu ungenau ab. Zwischenzeitlich wurde es an der Seitenlinie aufgrund einer Meinungsverschiedenheit zweier Akteure beim Einwurf hitzig, doch die Situation beruhigte sich schnell wieder. Nur wenig später tauchte Bastian Renk rechts im Strafraum auf, aber Innenverteidiger Marco Gräß rettete in größter Not mit einem langen Bein. Während der gesamten zweiten Halbzeit hatte der TSV Sonnefeld bedeutend mehr vom Spiel, während der ASV Veitsbronn-Siegelsdorf stets über Konter gefährlich blieb – doch beide Sturmreihen ließen zu viele Hochkaräter aus. Sven Ulreich verpasste eine solche Aktion freistehend im direkten Duell mit Patrick Jauch und kurz darauf hätte auch Rick Bolz für das Team von Michael Green erhöhen können. Nachdem der ASV in einer Situation noch etwas Glück hatte, keinen Strafstoß gegen sich zu bekommen, erzielten die Hausherren doch noch den Ausgleich: Ludwig Scheler steckte am Strafraum durch und Bastian Renk ließ sich diese Chance nicht mehr entgehen – der gefühlt einzige Akteur im TSV-Trikot, dem heute noch ein Tor zuzutrauen war. In den letzten Sekunden spekulierten die Hausherren nochmal auf den wichtigen „Dreier“, konnten allerdings keine entsprechende Situation mehr erzwingen.
Die Schlussoffensive hielt sich in Grenzen: Sebastian Steiner (re.) wird von Tobias Meyer gestellt.
Benny Hofmann
So kaltschnäuzig sich die Gäste in den ersten fünf Minuten zeigten, so stärker haben sie anschließend nachgelassen, da sie mehrfach – speziell nach Kontern – das Ergebnis hätten in die Höhe schrauben können oder gar müssen. Der TSV hingegen probierte sich spielerisch, war jedoch im letzten Spielfelddrittel in jeglicher Hinsicht zu harmlos. Selbst wenn der letzte Pass einmal angekommen war, konnten direkte Duelle mit dem Keeper letztlich nur einmal gewonnen werden. Letztendlich geht die Punkteteilung über die gesamte Partie gesehen in Ordnung. Dieses Ergebnis hilft allerdings niemanden richtig – am ehesten noch dem TSV Sonnefeld, der zumindest die direkten Abstiegsplätze auf Distanz halten konnte.
Spielbericht eingestellt am 14.08.2017 01:47 Uhr