Topspielzeit in Buch. Mit dem TSV Buch und der SG Quelle Fürth trafen zwei Schwergewichte der Landesliga Nordost aufeinander. Beide Teams mischten im Vorjahr lange um den Aufstieg mit und beendeten die Runde als Tabellennachbarn. Heimtrainer Thomas Adler erwartete eine Partie auf Augenhöhe, wenngleich er die Quelle in der Favoritenrolle sah. Denn mit Fabian Schreiner, Fabio Tech, Daniel Uttinger und Lukas Hofer fehlten dem Bucher Übungsleiter zahlreiche Leistungsträger. Lukas Hofer verletzte sich im ersten Spiel gegen den TSV Neudrosselfeld gar derart schwer am Knie, dass seine Mannschaftskameraden aus Solidarität ein extra angefertigtes Trikot trugen. Dieses zeigte auf der Vorderseite, anstelle eines Sponsors, ein Bild des 21-Jährigen. Auf der Gegenseite vertraute Quelle Trainer Patrick Frühwald exakt der Startelf, die in Neudrosselfeld mit 1:3 die Oberhand behielt. Verzichten mussten die Gäste weiterhin auf Kapitän Christopher Meier.
Udo Brehm (li.) und Philipp Meyer (re.) haben den Ball im Blick.
Matthias Hofmann
Vor guter Kulisse begannen beide Seiten abwartend, die erste Gelegenheit gehörte der Quelle. Frank Kirschner versuchte es mit dem Anpfiff aus der Ferne, schoss aber deutlich über die Latte (1.). Im weiteren Verlauf der ersten Halbzeit war der TSV um Kontrolle bemüht, Fürth stand kompakt und schaltete bei Ballgewinn blitzschnell um. Richtig gefährlich wurde es dann nach 14 Minuten. Udo Brehm, der nur Sekunden vorher einen Seitfallzieher etwas zu hoch angesetzt hatte, kam nach einem weiten Einwurf aus guter Position zum Abschluss, scheiterte allerdings an der vielbeinigen SG-Defensive (14.). Es folgte eine unspektakuläre Phase, in der sich die Mannschaften neutralisierten. Strafraumszenen waren spärlich gesät, defensiv brannte wenig an. Erst im Endspurt von Abschnitt Eins wurde es unterhaltsam. Christian Haag scheiterte nach schöner Kombination an Sven Gordzielik (36.), auf der Gegenseite hatte Philip Lang das 1:0 auf dem Schlappen. Eine viel zu kurze Fürther Klärung landete beim Bucher Angreifer, der gut postiert am Pfosten vorbei schoss (40.). Und weiter ging es mit TSV-Möglichkeiten. Der umtriebige Christian Fleischmann flankte von rechts auf Lang, der gut einlief, das Spielgerät allerdings nicht entscheidend in Richtung Tor lenken konnte (44.). Nachdem Vincent Piwernetz im Strafraum zu Fall kam und vergeblich einen Strafstoß forderte (45.), bildeten Abschlüsse von Phiip Lang und Udo Brehm die letzten Bucher Torannäherungen (45.). Fürth kam durch Dennis Reinholz ebenfalls zu einer Chance (45.).
Laufduell zwischen Christian Fleischmann (li.) und Nino Seiler (re.).
Matthias Hofmann
Nach dem Wechsel brauchte die Partie nicht lange, um auf Betriebstemperatur zu kommen. Keine Minute war gespielt, als Quelle Angreifer Richard Vidal im Bucher Strafraum zu Fall kam. Auch hier blieb die Pfeife des Schiedsrichters stumm. Es folgten Chancen im Minutentakt. Ein Angriff über rechts samt Pass in den Rückraum landete bei Marvin Schimm, der das Leder weit über die Latte zimmerte (49.). Im Gegenzug brannte es im Gästestrafraum lichterloh. Fleischmann brachte einen Einwurf in den Strafraum, Lang verlängerte in Richtung Tor. Erst kurz vor der Linie konnten die Gäste klären (54.). Sekunden später fand Christian Fleischmann den am zweiten Pfosten einlaufenden Udo Brehm, der volley nur das Außennetz traf (55.). Nun war wieder die Quelle am Zug. Christian Haag zog in Robben-Manier nach innen, scheiterte allerdings an Gordzielik (56.). Nach Philipp Meyers Schussversuch, der an einem Bucher Abwehrbein hängen blieb, folgten zehn ruhigere Minuten. Am Spielverlauf änderte sich indes auch im zweiten Durchgang wenig. Buch investierte läuferisch und spielerisch viel, betrieb hohen Aufwand und kämpfte wacker. Fürth hielt stark dagegen, stand kompakt und schaltete weiterhin blitzschnell um. Tore waren eigentlich nur eine Frage der Zeit, doch weiter blieben gute Chancen ungenutzt. Wie in der 68. Minute, als Frank Kirschner per Steilpass Christian Haag mustergültig in Szene setzte. Der Fürther Außenspieler lief allein auf Sven Gordzielik zu, scheiterte allerdings am TSV-Keeper (68.). Keine Zeigerumdrehung später landete ein Abschluss von Richard Vidal in den Armen des Bucher Schlussmannes, in dieser Phase war die Quelle dem 0:1 nah (69.). Doch es blieb torlos und daran sollte sich bis zum Abpfiff nichts ändern. Markus Pröll parierte gegen den eingewechselten Yilmaz bravourös (79.), auf der Gegenseite entschärfte Gordzielik auch einen Höhenberger Torschuss reaktionsschnell (81.). Als Sekunden vor dem Ende Dennis Reinholz per Volleyschuss und Marius Fleischmann nach Freistoß den berühmten „Lucky Punch“ verpassten, beendete Schiedsrichter Laumer die Partie.
Dennis Reinholz (re.) bedrängt Christian Fleischmann (li.).
Matthias Hofmann
Spielbericht eingestellt am 23.07.2017 19:52 Uhr