Frohnlach musste im Vorfeld der vergangenen Saison einige schmerzhafte Spielerabgänge verkraften. Konsequenz daraus war schließlich der Abstieg aus der Bayernliga, sodass der VfL erstmals seit 2011 wieder in der Landesliga antreten muss. Als Saisonziel gab der Gästetrainer Oliver Müller den Klassenerhalt aus. Etwas selbstbewusster zeigte sich auf der anderen Seite der Heimcoach Rolf Vitzthum, der einen einstelligen Tabellenplatz anpeilte. Angesichts des fünften Tabellenplatzes am Ende der vergangenen Saison scheint diese Zielsetzung sicherlich erreichbar, zumal sich punktuell weiter verstärkt werden konnte. So bekleidete mit Tobias Weber einer der Neuen die Position vor der Viererkette in der 4-1-4-1-Formation der Memmelsdorfer. Im 4-2-3-1 der Gäste lagen die Hoffnungen in der Offensive auf dem Neuzugang Sayko Trawally, der als alleinige Spitze auflief. Der 18-Jährige kam vom Kronacher Kreisligisten TSV Weißenbrunn und brachte dabei die beeindruckende Quote von 22 Toren in 29 Begegnungen mit.
Der SVM-Stürmer Tobias Seifert versucht sein Glück mit einem Heber.
Christian Distler
Der Heimmannschaft aus Memmelsdorf war zu Beginn der Partie deutlich anzumerken, dass beim Saisonauftakt nur ein Sieg zählt. „Beim ersten Saisonspiel ist man natürlich hochmotiviert und so sind wir auch ins Spiel gegangen.“, stellte der Rechtsaußen Phillip Hörnes nach der Begegnung fest. Folgerichtig kam es bereits in der dritten Minute zur ersten Chance für den SVM, als Sowinski nach einem Zuspiel von Saal allein vor dem Tor auftauchte, dabei jedoch hauchdünn im Abseits war. Wenige Sekunden später verzog Seifert nur knapp. In Spielminute Acht bekam dieser auch gleich die Chance, es besser zu machen. Bei einer flachen Hereingabe von Philipp Hörnes traf er jedoch den Ball nicht richtig. Auch als Sowinski nach einem schönen Solo über die linke Seite auf Seifert querlegte, setzte dieser die Kugel knapp am Frohnlacher Gehäuse vorbei, sodass die Memmelsdorfer Anfangsoffensive erfolglos blieb. In den Folgeminuten spielte sich die Partie vor allem im Mittelfeld ab, Frohnlach versuchte ihren schnellen Angreifer Sayko Trawally ins Spiel zu bringen. Die Memmelsdorfer Defensive agierte jedoch sehr souverän und ließ dem VfL keine Räume. In der 17. Spielminute folgte stattdessen die angesichts der Chancenverteilung verdiente Führung für den SVM. Eine Ecke konnte zunächst zwar per Kopfball geklärt werden, Markus Saal machte die Aktion jedoch wieder scharf, indem er die Kugel zurück in den Sechzehner beförderte. Der dort einstartende Christopher Sowinski schaltete am schnellsten und grätschte das Leder aus kurzer Distanz über die Linie. Wenig später konnte der SVM beinahe erhöhen, als sich Tobias Seifert stark gegen zwei Gegenspieler durchsetzte und mit einem strammen Schuss abschloss. Zum wiederholten Male konnte jedoch der gut aufgelegte Gästetorwart Philipp Pfister das Privatduell für sich entscheiden. In dieser Phase des Spiels stand die Hintermannschaft des VfL alles andere als sicher. Über relativ simple Steilpässe konnte sich Memmelsdorf Tormöglichkeiten herausspielen. So auch in Minute 24, als Wernsdorfer nach schönen Zuspiel von Saal alleine vorm Tor der Gäste auftauchte. Beim Versuch, Keeper Pfister auszuspielen, ließ er sich die Kugel jedoch vom Fuß nehmen. Das rächte sich im weiteren Verlauf der zweiten Hälfte beinahe. In Minute 35 schafften es Knie und Hartmann zum ersten Mal, Trawally im Strafraum freizuspielen. Dieser setzte sich gegen Nikiforow durch und schob den Ball knapp am Memmelsdorfer Tor vorbei. „Durch unsere schlechte Chancenverwertung haben wir einen Gegner, der zwischenzeitlich komplett aus dem Spiel war, wieder aufgebaut und zurückgebracht.“, bemängelte SVM-Trainer Rolf Vitzthum nach der Begegnung berechtigterweise. In den letzten Minuten der ersten Hälfte kam es dennoch zu keinen nennenswerten Torgelegenheiten mehr, sodass es mit dem knappen 1:0 in die Pause ging.
Philipp Pfister zeigte eine hervorragende Leistung im Tor der Gäste.
Christian Distler
Die Gäste kamen deutlich verbessert aus der Kabine zurück. In Minute 48 kam der bei der Ecke aufgerückte Verteidiger Weinreich nach einer Flachhereingabe zum Schuss, verzog aber über das Tor. Wenig später prüfte Kevin Hartmann den Heimtorwart mit einem satten Schuss. Jürgen Jensch parierte jedoch sicher. Frohnlach spielte ihre Angriffe fast ausnahmslos über ihren trickreichen und wendigen Spielmacher Rene Knie, der fast überall auf dem Platz zu finden war und dabei äußerst intelligent agierte. „In der zweiten Halbzeit hatten wir deutlich mehr Ballbesitz und trotzdem muss man anerkennen, dass Memmelsdorf über die volle Distanz die größeren Torchancen hatte.“, gab der Gästetrainer Oliver Müller nach dem Spiel zu und bezog sich dabei auch auf ein nicht gegebenes Tor von Saal (55.) und eine weitere vergebene Großchance von Seifert (59.) nach einem schön vorgetragenen Konter. Die spielentscheidende Szene folgte in der 72. Minute. SVM-Verteidiger Koch erkämpfte sich die Kugel und schickte Seifert mit einem langen Pass in die Spitze. Dieser legte quer auf den mitgelaufenen Philipp Hörnes, der die Kugel mit einem satten Schuss an den Pfosten setzte. Den Abpraller verwandelte zur Freude der Memmelsdorfer der eingewechselte Deniz Yilmaz gegen den bereits geschlagenen Torwart. Anschließend merkte man den Gästen an, dass sie den Glauben an einen Punktgewinn verloren hatten. Kamm per Freistoß und Wernsdorfer nach einem weiteren Konter vergaben Chancen auf einen höheren Sieg. Auf der anderen Seite hatte ausschließlich Sayko Trawally per Kopf die Möglichkeit, zu verkürzen, verfehlte dabei jedoch das Tor aus kürzester Distanz (77.).
Michael Wernsdorfer taucht allein vor Torwart Pfister auf. Dieser setzt sich jedoch schlussendlich durch und kann die Chance vereiteln.
Christian Distler
Die Memmelsdorfer konnten mit ihrem Auftakt sehr zufrieden sein, da sie über die komplette Distanz das überlegene Team waren und sich somit einen verdienten Sieg erspielten. Der kommende Mittwoch wird Aufschluss darüber geben, ob mit dem SVM als Kandidat für einen der obersten Tabellenplätze zu rechnen ist. Da wartet nämlich mit dem ATSV Erlangen ein Gegner, der für viele zu den Topfavoriten zählt. „Da müssen wir noch einen draufpacken, wenn wir punkten wollen.“, stellte Philipp Hörnes im Hinblick auf die Partie fest. Der VfL Frohnlach hat ebenfalls am Mittwoch die Chance, es besser zu machen. Er empfängt vor einer wahrscheinlich lautstarken Kulisse den TSV Sonnefeld. Mit einem Sieg im Derby könnte man sich dabei Selbstbewusstsein holen, um die gesteckten Ziele in den kommenden Wochen anzugehen.
Spielbericht eingestellt am 16.07.2017 22:59 Uhr