Mit “wir haben aber keinen Druck. Wenn wir nicht gewinnen, geht die Welt nicht unter”, schob der Trainer der Gäste, Normann Wagner, schon unter der Woche dem Gegner die Favoritenrolle zu und lobte die Quelle als sehr guten und vor allem gut organisierten Gegner. Fast mit seiner besten Mannschaft konnte der Brucker Trainer antreten, lediglich Mario Foth drehte einsame Runden aufgrund seiner Knieverletzung auf der Fürther Tartanbahn. Dabei setzte Normann Wagner praktisch auf die gleiche Elf, die in der Vorwoche in Röslau bestehen konnte. Lediglich Daniel Arapoglu sollte mit seiner Schnelligkeit in der Offensive Akzente setzen und kam neu in die Mannschaft. Bei der Heimelf waren auch alle Mann an Board und Trainer Patrick Frühwald praktisch die Qual der Wahl. Im Tor stand dabei im Gegensatz zur Vorwoche Dominik Ort, der schon im Hinspiel ein Garant für den Auswärtssieg der Quelle in Erlangen war. Und auch Sebastian Dörrich, der gegen Bayreuth noch einen Treffer erzielen konnte, fehlte. Dafür spielte Marvin Schimm.
Tom Jäckel gewann fast jedes Kopfballduell wie hier gegen Christopher Meier.
Sebastian Baumann
Die Partie begann gleich mit einem Paukenschlag. Denn bereits nach vier Minute legte sich Tim Jäckel den Ball zum Freistoß zurecht und zirkelte das Spielgerät gekonnt in den linken Winkel. Der Partie tat das frühe Tor aber nicht gut, denn nun stellte sich der Gast massiv hinten rein und wartete auf den Herbstmeister, der aber auch nicht gerade mit Ideen glänzte. Hoch und weit war deswegen oftmals die bevorzugte Spielweise. Die Quelle versuchte dabei Fabian Döllinge in Szene zu setzen, bei Bruck sollte Tom Jäckel die Kugel weiterleiten, was auch oft gelang. Die besseren Chancen hatte weiterhin der Gast. Erst setzte Jäckel nach einer schönen Kombination den Ball mit dem Kopf drüber, dann scheiterte Driesslein frei vor Keeper Ort. Bastian Lunz hatte dazu eine feine Vorarbeit gegeben. Die Quelle wollte vor allem Standards herausholen und damit zum Erfolg kommen, aber bis auf einen Standard in der 11. Minute, den Keeper Hofmann mit einer Hand klären konnte, waren diese Versuche meist ungefährlich, so dass der FSV kaum Mühe hatte mit den Bällen der Gäste. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff wurde es dann gefährlich. Beides Mal begünstigt durch einen Wackler eines Spielers. Erst ließ Axel Hofmann einen langen Ball fallen, konnte das Spielgerät aber unter sich begraben, weil Döllinger nicht mit dem abprallenden Ball gerechnet hatte. Dann spielte Christoph Meyer einen viel zu kurz geratenen Rückpass, den Oli Seybold erlaufen konnte und ins rechte untere Eck zur 0:2-Halbzeitführung verwandelte.
Oliver Seybold konnte am Ende zweimal jubeln und spielt hier den Ball vor Dennis Reinholz.
Sebastian Baumann
Die Quelle versuchte mit zwei frischen Leuten - Blank und Kirschner kamen - für neuen Schwung zu sorgen. Bei den Gästen nahm Trainer Wagner den blassen Arapoglu aus der Partie. Doch der Anfangsschwung der Heimelf verpuffte ziemlich schnell, so dass die Brucker erneut die erste Chance hatte. Nach einer schönen Kombination zog Tom Jäckel ab, aber deutlich vorbei. Danach sorgte vor allem der Schiedsrichter für Aufregung. Denn binnen zehn Minuten war die Quelle zwei Mann weniger. Erst war es Christian Haag, der den gegnerischen Keeper umräumte und den schon verwarnten erst einmal laufen ließ. Doch nach einiger Bedenkzeit gab es doch die Ampelkarte für den Offensivmann. Keine zehn Minuten später musste Kapitän Meier vom Feld, der den durchgebrochenen Bantak von den Beinen holte. Eine harte, aber korrekte Entscheidung des Referees. Die Gäste schien die doppelte Überzahl aber irgendwie einzulullen, denn auf einmal stand es nur noch 1:2m, weil Fabian Döllinger den Ball im Kasten unterbringen konnte. Vorausgegangen war eine schöne Flanke von der rechten Seite. Der FSV kam nun gar nicht mehr in die Gänge, selbst eine dreifache Überzahl nutzte da nichts mehr. Denn fünf Minuten nach dem Anschlusstreffer musste auch noch Nico Seiler mit der Ampelkarte vom Feld. Unablässig drängte die Quelle auf den Ausgleich und verursachte mit jedem langen Ball in den Strafraum ein heilloses Durcheinander bei den Gästen. Gut, dass wenigstens Keeper Axel Hofmann meistens den Überblick behielt und in der 83. Minute nach einer Ecke gegen den freistehenden Reinholz klären konnte. Und Bruck? Die versuchten den Ball ins Tor zu tragen und vertändelten so sehr gute Überzahlsituationen. Bestes Beispiel war ein Querpass von Raumer in der 79. Minute als der Einwechselspieler lieber abgezogen hätte. Es kam wie es kommen musste. In einer undurchsichtigen Situation im Strafraum wurde Frank Kirschner von den Beinen geholt und es gab den Elfmeter für die Quelle. Doch Teufelskerl Hofmann hielt den nicht gut getretenen Ball von Fabian Döllinger und damit den Sieg fest. Denn in der Nachspielzeit legte der Gast noch einen Treffer nach. Seybold traf nach Raumer-Flanke.
Zwei eingewechselte Spieler im Duell. Sezer Bantak spielt den Ball gleich ins Aus vor Frank Kirschner.
Sebastian Baumann
Spielbericht eingestellt am 29.10.2016 18:20 Uhr