Beide Trainer hatten vor dem Relegations-Endspiel fast ihre stärksten Mannen an Bord. Heimtrainer Markus Hässler hatte mit Maximilian Lang und erstmals auch Winterneuzugang Sebastian Schott zwei Mann auf dem Spielberichtsbogen stehen, die man so noch nicht erwartet hatte.
Marco Dimper kommt vor Julian Rietsch ans Leder.
Andreas Bär
Wer übermächtiges Taktieren oder Nervosität erwartet hatte, der wurde enttäuscht. Beide Seiten ließen von Beginn an ihre offensiven Qualitäten erahnen und bemühten sich erst gar nicht um irgendwelche Eventualitäten. Selbitz musste, Veitsbronn musste. Und beide wollten. Den besseren Start verzeichneten dabei die Hausherren, die im Mittelfeld sofort Zugriff zum Spiel fanden und erste Nadelstiche setzten. Die erste dicke Möglichkeit hatte aber Veitsbronn, als Kapitän Dimper und Eicher aussichtsreich abschlossen, der aufmerksame Thomas Mallik aber auf der Linie blockte (6.). Schon im Gegenzug das erste Ausrufezeichen der Hausherren, als Daniel Cavelius gefährlich auftauchte und Marco Gräß nur mit Mühe klären konnte. Zwei Minuten später noch einmal das gleiche Bild: Dieses Mal entschärfte Gräß Cavelius' Schuss auf der Linie. Munter ging es hin und her, ein Spitzenspiel auf offensiv sehr hohem Niveau. ASV-Spielertrainer Dietmar Kusnyarik, in der Umschaltbewegung immer wieder ein Unruheherd der Extraklasse, setzte einen Kopfball knapp drüber (19.). Auf der Gegenseite durfte Selbitz jubeln. Einen scharf zum Tor hin getretenen Elbl-Freistoß verlängerte der sich abduckende Manndecker Andre Keilwerth nicht nur in Richtung Tor, sondern gleich noch in die Maschen (24.) - Selbitz war uneinholbar Zweiter. Ein Zustand, der sich noch des Öfteren ändern sollte, auch wenn Buch in Frohnlach noch vor der Pause in Rückstand geriet. Der Führungstreffer war gleichzeitig der endgültige Weckruf für die Veitsbronner, die fortan im Mittelfeld präsenter auftraten. Die dicke Möglichkeit, das Endspiel vielleicht schon vorzeitig zu entscheiden hatten dennoch die Selbitzer. Daniel Cavelius, nur schwer zu bremsend in der Offensivbewegung, tauchte alleine vor Fabio Gossler auf, scheiterte am gut reagierenden ASV-Keeper (39.). So seine liebe Mühe hatte SV-Keeper Mario Möschwitzer nach einem scharf getretenen 35-Meter-Freistoß von Kusnyarik - er pflückte das Leder dennoch sicher (41.).
Andre Keilwerth lässt sich für seinen Kopfballtreffer feiern.
Andreas Bär
Nach dem Pausentee waren es die Mittelfranken, die wesentlich wacher agierten und den Selbitzern den Schneid abkauften. Es dauerte keine fünf Minuten, da war es auch soweit: Dietmar Kusnyarik - man ist geneigt zu fragen, wer sonst - glich eiskalt aus. Alleine auf Möschwitzer zusteuernd, guckte er den Selbitzer Hüter aus, schob das Leder punktgenau an den langen Pfosten, von wo aus der Ball ins Netz trudelte (52.) - Selbitz wackelte. Und drohte zu fallen, da Thomas Mallik (54.) in aussichtsreicher Position über den Kasten lupfte und sich auf der Gegenseite Mario Möschwitzer einen Monsterpatzer erlaubte. Einen langen Flankenball unterschätzte er komplett, ließ das Leder passieren. Doch anstatt im Aus, landete der Ball bei Christian Eicher, der einschob. Jetzt plötzlich Veitsbronn Zweiter. Und der TSV Buch? Der glich vor der Pause noch gegen Frohnlach 2 aus - aber war halt noch nicht in Führung. Es entwickelten sich packende Minuten auf der Grünen Au. Mit einem Treffer von Daniel Cavelius, der ausglich (66.), begannen dieser. Auf Veitsbronner Seite visierte Joker Ulber drüber (75.), Glück hatten die Hausherren, dass Schiedsrichter Solter nach einer Attacke von Möschwitzer an Schilmeier nicht auf den Punkt zeigte (78.). Veitsbronn war am Drücker und wollte den Sieg sichern. Doch auch Fabian Müller visierte über den Kasten (82.). Es blieb spannend. Cavelius scheiterte mit einem Eckball, den er auf die Latte setzte (85.). In der Schlussminute dann sich überstürzende Ereignisse. Mit dem Remis wäre Selbitz Zweiter gewesen. Doch dann traf Alexander Eberlein in Buch zum 2:1 - die Probanten auf dem Selbitzer Platz waren nicht informiert gewesen. Selbitz war Dritter, Buch hätte Rang Zwei inne gehabt. Doch dann kam Fabian Elbl. Der in den letzten Wochen schon überragende Mittelfeldmann schlug erneut zu. Und sicherte seiner Elf die Teilnahme an der Relegation.
Am Mittwoch dürfen die Hässler-Schützlinge zu Hause antreten. Dann ist die Mannschaft auch wieder komplett. Neun Mann buchten nach der Niederlage in Hollfeld einen Mallorca-Trip. Von morgen bis Dienstag weilen sie auf der für ihren hohen Erholungsfaktor bekannten Insel - um am Mittwoch dann Vollgas zu geben. Zumindest versprechen sie das.
Spielbericht eingestellt am 23.05.2015 20:44 Uhr