Wiedersehen mit Rüdiger Fuhrmann. Nach fünfwöchiger Viruserkrankung war der Röslauer Übungsleiter zurück und übernahm wieder die Zügel von Aushilfscoach und Vorgänger Rainer Stark. Dabei sollte die 0:2-Niederlage auf dem Saaser Hartplatz vor einer Woche schnell aus den Köpfen verbannt werden. Auf der prall gefüllten Vorwärts-Reservebank fehlte aber Nachwuchshoffnung Loris Bifano, der nicht trainieren konnte und deshalb bei der Zweiten Spielpraxis sammeln wird. Auch die Gäste hatten etwas gutzumachen. Bei der letzten Begegnung kamen sie gegen Nachbar Quelle Fürth nicht über ein 0:0-Unentschieden hinaus.
Augen zu und durch, sagt sich hier Florian Spörl (re.) gegen zwei Kontrahenten.
Hans Wunder
Die Veitbronner waren noch nicht richtig sortiert, das schlug es in ihrem Kasten schon ein. Der agile Sebastian Hermann hatte sich links durchgesetzt, in der Mitte mit dem aufgerückten Florian Sieg einen Abnehmer für seine Flanke gefunden und schon lag Röslau vorne. Doch die Fuhrmann-Schützlinge ließen den Gästen keine Zeit, sich von dem Schock zu erholen. Dass der Zwei-Meter-Mann Lukas Zakrzewski in der Luft eigentlich nicht verteidigt werden kann, bewies der Hüne ein weiteres Mal. Umringt von zwei Leibwächtern köpfte der Defensivmann im Anschluss an einen Freistoß den Ball mit einer Wucht ein, die manchem Kollegen mit dem Fuß wohl zur Ehre gereicht hätte. Veitsbronn machtloser Keeper Markus Stark rief konsterniert über den Platz: "Was ist denn heute los?" Zumindest vor seinem Kasten war danach nicht mehr viel los, denn die Gäste übernahmen zunehmend das Kommando. Die Platzherren zogen sich etwas zurück, gewannen kaum mehr einen Zweikampf im Mittelfeld und schon war das Team um Spielertrainer Dietmar Kusnyarik am Drücker. Doch große Torchancen ergaben sich dabei nicht und auch der Anschlusstreffer war vom Glück begünstigt. Der ASV-Spielertrainerr probierte sich bei einem Freistoß und als die Kugel von der Mauer zurückprallte, legte der Veitsbronner quer zu Fabian Müller, der bei seinem Heber aus sieben Metern dem Vorwärts-Schlussmann keine Abwehrchance ließ. Jetzt wurde Rüdiger Fuhrmann etwas nervös, der monierte: "Nicht so spielen lassen, früher attackieren." Doch sonderlich zittern musste er nicht. Nur als Fabian Müller passte, statt freistehend von der Strafraumgrenze abzuziehen, wurde es gefährlich. Doch auch Vorwärts kreuzte noch einmal gefährlich vor dem Gästetor auf. Als Tobias Benker kurz vor der Pause mit seinem Heber etwas zu ungenau agierte, wäre sicherlich mehr drin gewesen.
Auch Tobias Benker (am Ball) heizte den Gästen zunächst kräftig ein.
Hans Wunder
Mit Patrick Lima für Außenverteidiger Sebastian Knobloch wollten die Gastgeber nach dem Wechsel etwas offensiver agieren, sich nicht mehr ganz so sehr reindrängen lassen. Obwohl der Röslauer Ergänzungsspieler frischen Wind über die rechte Seite brachte, blieben Torchancen weiter Mangelware. Das war besonders für die in Rückstand liegenden Gäste unbefriedigend, die nach dem Pausentee lediglich einen Kopfball von Dietmar Kusnyarik vorzuweisen hatten, der nach einer Ecke sein Ziel knapp verfehlte. Doch auch mit den Konterchancen der Heimelf war erst mal es nicht weit her. Der Schuss von Patrick Lima verfehlte sein Ziel um gut zwei Meter und als Markus Walther abzog, konnte Gästekeeper Markus Stark in aller Ruhe aufnehmen. Also musste die Schlussphase die Entscheidung bringen, wobei die Gäste ihr Auswechselkontingent voll ausschöpften und auf Dreierkette umstellten. Wieder einmal ging aber der Schuss nach hinten los. Bei einem Freistoß kurz vor der Strafraumgrenze bemühte sich Abwehrstratege Lukas Zakrzewski nach vorne und sein Ausflug sollte sich erneut lohnen. Der vom Marktredwitzer verursachte Einschlag rechts oben im Torwarteck verdiente sich durchaus das Prädikat "versuchte Körperverletzung". Damit war die Partie entschieden, doch Vorwärts-Kapitän Markus Walther hatte noch zwei gute Gelegenheiten, sein üppiges Torkonto weiter aufzufüllen. Erst fand er einen aufmerksamen Gästekeeper, der aus dem Kasten geeilt war und den Winkel verkürzte. Beim zweiten Versuch, als sich der Stürmer im erneuten, direkten Duell den Ball etwas zu weit vorgelegt hatte und fiel, wollte er einen Strafstoß - doch der Referee lag wohl auch bei seiner Entscheidung richtig, auf Abstoss zu entscheiden.
Eines vorweg: Veitbronn hat in diesem gutklassigen Landesligaspiel sicher nicht enttäuscht, war aber nach dem schnellen Rückstand nicht in der Lage, seine Spielanteile in Torchancen zu verwandeln. Spätestens am und im Strafraum waren die Mittelfranken regelmäßig mit ihrem Latein am Ende, scheiterten immer wieder an der Betonabwehr der Hausherren. Dieses Spiel aus verstärkter Abwehr dürfte Röslau auch auswärts entgegenkommen, so dass mit der Fuhrmann-Elf sicher weiter zu rechnen sein dürfte. Auch die Veitbronner haben bewiesen, dass sie ein Kandidat für die vorderen Plätze sind. Nach nur einem Treffer in den letzten beiden Begegnungen wissen sie aber sicherlich, wo sie dabei ansetzen müssen, damit es wieder mit Siegen klappt.
Spielbericht eingestellt am 01.11.2014 21:17 Uhr