von infranken.de
Zehn Spiele in Folge war der FC Geesdorf ungeschlagen geblieben, hat die Landesliga mit erfrischendem Offensivfußball aufgemischt, sich auf Platz zwei festgesetzt. Sogar Tabellenführer Vatan Spor Aschaffenburg hatten die Schwarz-Weißen an den Rand einer Niederlage gebracht. Doch die Truppe Jannik Feidels scheint aus dem Tritt gekommen. Gegen den SV Friesen setzte es bereits die dritte Niederlage in Folge, die zweite nacheinander zu Hause.
Jannik Feidels Blick war leer. Richtig einordnen konnte der junge Übungsleiter das eben Gesehene kurz nach Spielende noch nicht. Man werde die Partie unter der Woche analysieren und dann die nötigen Schlüsse für das Spitzenspiel in Memmelsdorf ziehen, so der 24-Jährige. Dabei hatte er bereits unter der Woche seine Spielvorbereitung verändert, um bereits gegen Friesen eine Trendwende herbeizuführen. Eine ausführliche Video-Analyse der Partie gegen Euerbach/Kützberg und einmal trainingsfrei sollten der Schlüssel zum Erfolg sein. Mit letzterem hoffte der Übungsleiter, die Köpfe wieder freizubekommen.
Gelungen ist das vor allem in der ersten Hälfte ganz gut. Nach anfänglichen Schwierigkeiten – Friesen war in den ersten Minuten präsenter und deckte die Geesdorfer Abwehrlücken mehrmals gefährlich auf – war es einmal mehr Vincent Held, der traf. Mit einer feinen Einzelleistung sorgte der Angreifer für das jüngst verloren gegangene Selbstvertrauen.
Folgenschwerer Fauxpas
Zumindest für einige Minuten, bis Philipp Seufert, der nach guten Trainingseindrücken zu seinem dritten Saisoneinsatz kam, ein folgenschwerer Fehlpass unterlief. Unbedrängt spielte er Nils Firnschild das Leder in die Füße. Der bediente Rico Nassel, der zum verdienten Ausgleich einschoss. „Bitter für Philipp, dass ihm ein solcher Fehler unterläuft. Ansonsten hat er seine Sache ordentlich gemacht“, wollte Feidel den Fauxpas nicht zu hochhängen.
Und auch Seuferts Vorderleute ließen sich davon nicht beirren. Defensiv meist Herr der Lage war es offensiv stets Vincent Held, meist unter gütiger Mithilfe der Friesener Abwehr, der für Gefahr sorgte. Zweimal fand der Torjäger aber aus aussichtsreicher Position seinen Meister in SV-Keeper Tobias Bauerschmidt, der nach einer halben Stunde aber erneut geschlagen war. Auf einen abgewehrten Torschuss Helds brachte Luca Fischer die darauffolgende Ecke punktgenau auf Niclas Staudts Kopf und dieser drückte das Leder zur erneuten Führung über die Linie. Erik Reuß hätte nach Luca Fischers Chipball sogar noch erhöhen können, scheiterte aber doppelt.
Die Hausherren schienen auf Kurs. Friesen wollte im Angriff nur wenig gelingen. Das, was ihnen aber gelang, war jedoch gefährlich und drehte die Partie. Denn kurz nach dem Seitenwechsel setzte sich Kevin Roger gegen drei Gegenspieler durch, flankte auf Rico Nassel, der ohne Gegenwehr einköpfte. „Das Tor darf so nicht passieren. Wir greifen auf dem Flügel nicht an und der Ball ist eine gefühlte Ewigkeit in der Luft“, echauffierte sich Feidel, dem auch der restliche Auftritt seiner Elf nicht gefiel. Die Gäste waren präsenter in den Zweikämpfen und unterbanden die Geesdorfer Angriffe meist frühzeitig. Selten fand ein Pass im letzten Drittel einen Abnehmer. Ihre Geschwindigkeitsvorteile konnten Niclas Staudt und Co. nie wirklich ausspielen.
Eigentor zum Gästesieg
So blieben die Hausherren nach der Pause gänzlich ohne gefährlichen Torschuss und bescherten den Grün-Weißen zu allem Überfluss auch noch den Sieg. Maximilian Graf ließ auf links drei Gegenspieler stehen und Felix Lehrmann bugsierte das Leder beim Klärungsversuch ins eigene Tor. Nico Do Adro und Kevin Roger hätten sogar noch einen draufsetzen können, verfehlten aber knapp. „Die erste Halbzeit war noch okay. Nach der Pause ist nicht mehr viel zusammengelaufen“, resümierte Feidel enttäuscht. Nun gelte es, den Mund abzuputzen, weiterzumachen und sich schnellstmöglich aus dem aktuellen Tief wieder herausziehen.
Spielbericht eingestellt am 06.11.2019 21:01 Uhr