In der Begegnung der Tabellennachbarn auf den Relegationsplätzen zwischen der TG Höchberg (Platz 15) und dem SV Euerbach/Kützberg (Platz 14) wollten sich beide Mannschaften mit einem Sieg vom Tabellenkeller absetzen. Die Kracken hatten dabei zuletzt drei Remis geholt, während die Gäste vergangene Woche in Rimpar den ersten Sieg unter Neu-Coach Ulli Baumann holten.
Nachdem Höchbergs Trainer Thomas Kaiser urlaubsbedingt bereits letzte Woche gegen Geesdorf (Anm. d. Red.: Ergebniss 3:3) fehlte, wurde er dieses Wochenende erneut von Spieler Tobias Riedner vertreten. Unterstützung erhielt Riedner an der Seitenlinie von Rene Riebe und Torwartrainer Berthold Habermann.
Auf Seiten der Gäste konnte Ulli Baumann in seiner fünften Partie als SV-Trainer verletzungsbedingt nur zwei Feldspieler und einen Ersatzkeeper mit an den Höchberger Waldsportplatz nehmen. Dennoch wollte der Fusionsverein den Rückenwind der Vorwoche nutzen.
Zu zweit attackierten David Bröer und Yanik Unger Euerbach/Kützbergs Livinus Okorie.
Peter Renoth
Die Kracken dominierten die Anfangsphase. Die Höchberger versuchten, die Gäste mit frühem Pressing unter Druck setzen und sie so nicht ins Spiel kommen lassen. Dadurch ergab sich nach einem Pass von Ferdinand Hansel die erste große Chance für die Heimelf, als TG-Stürmer Jeffrey Karl alleine vor Gästekeeper Irnes Husic auftauchte, diesen aber nur anschoss (10.).
Erste wirklich Vorstöße konnte die Elf von Ulli Baumann erst nach der Trinkpause verzeichnen, welche bei den heißen Temperaturen dringensd notwendig war. Die Auswärtsmannschaft konnte sich immer mehr befreien und versuchte über die rechte Offensivseite mit dem starken Edisan Berisha. Zudem schaltete sich auch der agile Patrick Helfrich auf der rechten Außenverteidigerposition immer wieder in den Angriff ein. Wirklich zwingen wurden die Gäste aber nicht. Allerdings hatten sie Pech, als bei einer strittigen Foulszene die Pfeiffe des jungen Schiedsrichters Simon Dimmerling stumm blieb. Edison Berisha war im Höchberger Sechzehnmeterraum zu Fall gekommen (37.).
Von Höchberg kam in dieser Phase Ende der ersten Halbzeit zu wenig und das aggressive, hohe Anlaufen wurde nahezu eingestellt. Auch gute Kombinationen der Baumann-Elf über rechts mit dem laufstarken Patrick Helfrich, Nikos Bude und dem ballsicheren Edisan Berisha verpufften, da die Flanken nicht ankamen.
Zudem spielten beide Teams ihre Konter- oder Umschaltsituationen zu kompliziert oder ungenau aus, so dass beide Defensivreihen nur wenig Mühe hatten.
Patrick Helfrich geht an David Bröer vorbei.
Peter Renoth
Euerbach kam etwas besser aus der Kabine. In der 55. Minute hatte Euerbachs quirliger Stürmer Livinus Okorie die bis dato beste Chance der Gäste, als er nach einem Pfostenabpraller von Edisan Berishas Weitschuss an Höchbergs Torhüter Dominik Daxhammer aus fünf Metern scheiterte. Mit dieser Parade aus kürzester Distanz avancierte der TGH-Torwart letztlich zu einem der Helden der Begegnung.
Denn im Anschluss an diese Szene zog sich das Auswärtsteam weit zurück und versuchte das Remis über die Zeit zu bringen. Dabei hatten sie aber die Rechnung ohne die eingewechselten Lennart Bolg und Rene Riebe gemacht, die das Angriffspiel der Kracken merklich belebten. Allerdings schafften es die Riedner-Schützlinge zunächst zu selten, den entscheidenen Pass zu spielen. Die technisch beste Szene der Partie hatte Ferdinand Hansel, der mit dem Außenriss auf Lennart Bolg durchsteckte, dieser aber in Gäste-Schlussmann Irnes Husic seinen Meister fand (71.).
Mit ständigen Seitenwechseln aus der Mittelfeldzentrale heraus, vornehmlich von Ramon Schmitt, versuchte die Heimelf die defensive Kompaktheit des Gegners aufzulösen. Von Minute zu Minute nahm der Druck der Höchberger zu. Euerbach/Kützberg verteidigte ordentlich und setzte Nadelstiche mit mehreren Weitschüssen und Standartsituationen, um im Spiel zu bleiben. Ein wenig Zeitspiel und mit Unterbrechungen wurden ebenso eingestreut. Dabei kam es zu einer kuriosen Szene, als einer der beiden Betreuer der Gäste während einer Behandlungspause die gelbe Karte bekam.
Wenig später köpfte der aufgerückte Interiemsspielertrainer Tobias Riedner eine Bolg-Ecke nur an den Pfosten (82.). Kurz darauf klärte der aufmerksame Irnes Husic nach einem Missverständnis seiner Vorderleute vor Jeffrey Karl. Beide Schlussmänner hatte ihren Anteil an der bis dato torlosen Partie. In den Schlussminuten warfen die Gastgeber nochmals alles nach vorne und spielten auf Sieg. Als es bereits schwer nach Remis roch, lag das Leder noch in den Maschen des Gästetores. Rene Riebe hatte aus kurzer Distanz einen Pass von Jeffrey Karl verwandelt und sorgte für pure Ekstase auf der Höchberger Bank.
Die Gäste probierten in der Nachspielzeit nochmals alles. Mehr als eine Verwarnung für SV-Trainer Ulli Baumann, der hernach bedient in den Katakomben verschwand, sollte aber nicht mehr passieren.
Lennart Bolg setzt Osama Alawami unter Druck und erzwingt den Ballverlust.
Peter Renoth
In einer durchschnittlichen Partie siegte die Heimelf aufgrund der Schlussphase nicht unverdient, aber dennoch glücklich. Insgesamt hatten die Gastgeber mehr vom Spiel und letztlich entschied die breitere Bank das Spiel zugunsten der Höchberger. Die Kracken verbessern sich mit diesem Dreier auf Rang elf und wollen den Aufwärtstrend in der kommenden Woche in Lichtenfels fortsetzen. Der SV Euerbach/Kützberg hingegen bleibt im Tabellenkeller stecken und empfängt nächste Woche den SV Friesen.
Spielbericht eingestellt am 01.09.2019 01:51 Uhr