Erstmals seit der Neugründung des FC Coburg vor acht Jahren, traf heute der heimische FC auf den Lokalrivalen vom VfL Frohnlach. Für beide Teams war das heutige Spiel gleich ein richtungsweisendes, denn man konnte sich mit einem heutigen Sieg von den Abstiegsrängen entfernen. Frohnlachs Vorgabe war heute "den Rückstand von zwei Zählern auf Coburg nicht weiter vergrößern zu wollen". Zudem fand Bastian Renk, dass das heutige Spiel "an Brisanz heute kaum zu überbieten sei". Viele Spieler kennen sich seit dem Jugendbereich, wobei auch die meisten schon einmal für Frohnlach und Coburg spielten. Sein Gegenüber, Lars Scheler, wollte aus einer stabilen Defensive heraus agieren und dann Druck auf den Gegner ausüben. Die personelle Lage des FCC entspannte sich etwas, aber dennoch fehlten mit Tevin McCullough, Gökhan Sener und Sertan Sener drei Stammspieler, die "enorm wichtig für das Mannschaftsgefüge" sind. So war es um 19:00 Uhr in Coburg angerichtet, als der Ball rollte.
Verfolgt vom Coburger Eric Heinze (rot) zieht der Frohnlacher Spielführer Lukas Pflaum (blau) davon.
Alexander Grober
Von Beginn an hielt die Begegnung, was sie im Vorfeld bereits versprach. Tempofußball auf beiden Seiten mit vielen Torraumszenen bekamen die knapp 1000 Schaulustigen bei bestem Fritz-Walter-Wetter zu sehen. Nach zwei Minuten hatte Coburgs Marlon Schad die erste Torannäherung, als sein Schuss aus 25 Metern knapp über die Torlatte strich. Zwingender wurde es nur drei Zeigerumdrehungen später, als sich Marlon Schad durchsetzungskräftig das Leder am Frohnlacher Sechzehner zurückerobern konnte. Er schlug dann eine scharf getretene Flanke auf den zweiten Pfosten, wo Rene Knie den Ball per Direktabnahme über die Latte schoss. Es ging in den ersten Minuten hin und her. Nach einem Stellungsfehler in Spielminute Zehn hätte Daniel Oppel den VfL in Führung bringen können. Er scheiterte nach feinem Steilpass durch Lukas Schneider am herausgelaufenen Coburger Schlussmann Churilov. Nur eine Minute später steckte Hartmann auf den VfL-Youngster Kevin Kleylein, bei dessen Abschluss erneut bei Oleksandr Churilov Endstation war. In der 20. Spielminute fiel dann die Führung für den VfL, welche sich die Minuten zuvor bereits angedeutet hatte. Nach schnellem Umschaltspiel war es Oppel, der von der rechten Seite ins Zentrum stürmte. Er musste nur noch quer spielen zum eingelaufenen Kevin Hartmann, der nur noch einschob. Doch daraufhin hatte dann die Heimelf die besseren Chancen. Yannick Teuchert schoss nach einer missglückten Abwehr nach einem Eckball in der 25. Minute an den Querbalken des Frohnlacher Tores. Nur eine Minute später schrammte ein Abschluss von Marlon Schad knapp am langen Pfosten vorbei. Nach einer guten halben Stunde bekam dann die Mannschaft von Lars Scheler nach einem Handspiel von Ata Simitci einen Elfmeter zugesprochen. Diesen konnte Adrian Guhling mit etwas Glück zum 1:1 verwandeln, was bis dato verdient war und den Spielanteilen entsprach. Kurz vor der Halbzeit sahen die zahlreichen Zuschauer eine Drangphase der Gäste. Lukas Pflaum erzielte in Minute 39 das vermeintliche 1:2, als aber auf Abseits entschieden wurde. Nur 60 Sekunden später hätte aber Daniel Oppel die erneute Führung besorgen müssen, als ihm vor dem leeren Tor aus acht Metern die Nerven versagten. Und in der 42. Minute brachte Kevin Hartmann nach Ablage von Lukas Riedel nach zwei Versuchen den Ball nicht im Tor unter. Viele Chancen, aber nach 45 Minuten stand ein 1:1-Unentschieden.
Verfolgt von Marlon Schad (rot), treibt der VfL-Verteidiger Tim Rebhan das Leder nach vorne.
Alexander Grober
Nach der Halbzeitpause kamen die Gäste besser aus den Kabinen und versuchten von Beginn an, das Spielgeschehen an sich zu reißen. Es dauerte nur acht Minuten, als der beste Mann auf dem Feld heute seinen Treffer erzielen konnte. Erneut war Daniel Oppel beteiligt, der uneigennützig zurücklegte zu Tayfun Özdemir. Der schoss dann aus knapp zehn Metern den Ball zum vielumjubelten 1:2 in die Maschen. Coburg versuchte alles, aber Frohnlach stand sehr diszipliniert im Defensivverbund und ließ folglich kaum mehr zwingende Torraumszenen für die Heimelf zu. Die erste bessere Torannäherung für den FCC ergab sich dann in der 65. Minute durch den eingewechselten Fabian Carl. Dessen Abschluss war insgesamt zu harmlos, um den gut reagierenden VfL-Keeper Jonas Hempfling in Verlegenheit zu bringen. Zwischenzeitlich zollten beide Teams dem Tempo in Halbzeit Eins so etwas Tribut, als man kaum zwingende Aktionen zu Augen bekam. Erst in den letzten Minuten warf die Mannschaft von Lars Scheler nochmal alles nach vorne. In Spielminute 85 war Fabian Carl zu uneigennützig, als er völlig frei vor Keeper Hempfling nochmal quer legte zu Maximilian Weinreich, was die deutlich schlechtere Wahl war. Dieser konnte den Querpass vom eingewechselten Coburger Eigengewächs nicht nutzen, sodass die Chance verpuffte. Die dickste Gelegenheit hatte dann nach einem Eckball von Rene Knie der nach vorne geeilte Coburger Keeper Oleksandr Churilov. Seinen Kopfball parierte Jonas Hempfling mit einem starken Reflex, sodass der Auswärtssieg des VfL Frohnlach mit 1:2 zu Buche stand.
Tim Rebhan (blau) unter Verfolgung vom Coburger Marlon Schad.
Alexander Grober
Insgesamt war der Sieg der Frohnlacher verdient, da man am heutigen Tage sehr diszipliniert über weite Strecken der Begegnung verteidigte. Nach vorne saßen zwei Nadelstiche nach schnellem Umschaltspiel, was heute der Schlüssel zum Erfolg war. Dahingegen muss Coburg vor allem im Aufbauspiel zulegen, wobei man noch viele Unsicherheiten und Fehlpässe erkennen konnte. Nach vorne fehlte heute auch das letzte Quäntchen bei der Scheler-Truppe, um heute einen Punkt zu Hause zu behalten.
Spielbericht eingestellt am 03.08.2019 07:59 Uhr