Zum Start in die neue Saison lief es für beide Teams ja halbwegs ordentlich. Die FTS ergatterte sich in Memmelsdorf zumindest einen Punkt, holte dort einen 2:4-Rückstand auf, Keeper Simon Mai parierte beim (End)stand von 4:4 in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter. Die Coburger drehten ein 0:1 gegen den FC Fuchsstadt, um in der knapp 100. (!) Minute doch noch per Strafstoß den Ausgleich zu fangen. Da war an Spieltag Eins schon ganz viel Aufregung drin.
Der Schweinfurter Johannes Mock kann den Coburger Fabian Carl auf seinem Weg zum 0:1 nicht halten.
Michael Horling
Und diesmal? Irgendwie hatte man schon nach der 21. Minute das Gefühl, als würde das schlicht und einfach eine deutliche Sache werden. Ercan Öztürk klärte nicht gut mit dem Kopf, Johannes Mock hechelte folglich Fabian Carl hinterher, der aber nach etwas mehr als einer Viertelstunde genauso souverän vollendete wie vier Minuten später, als die Schweinfurter ihm die Kugel vorlegten und er locker Keeper Simon Mai umspielte. 0:2 hieß es, wobei kurz danach die Nummer "7" der FTS, Carls Gegenstück, erstmals mit einem harmlosen schuss Oleksandr Churilov im Kasten der Coburger prüfte. Als Kapitän Sertan Sener im Anschluss an eine Ecke aus dem Gewühl zehn Minuten nach dem Seitenwechsel zum 0:3 vollendete, da war der Dreier der Gäste eingetütet. Fabian Carl verpasste frei vor Mai noch das 0:4, auf der anderen Seite scheiterte der eingwechselte Julian Herrmann drei Mal an Churilov und prüften auch Yannik Saal und Pascal Rinbergas den Schlussmann. Längst wurde klar: Die Turner hätten wohl auch weitere 90 Minuten spielen können ohne zu treffen.
Fast das 0:3, aber der Schweinfurter Hannes Zeißner kommt seinem Keeper Simon Mai gegen den Coburger Fabian Carl zu Hilfe.
Michael Horling
"Zwei Jahre hat alles geklappt. Aber wir glauben an unsere eigene Stärke. Jetzt müssen wir am Charakter arbeiten, aus dem Tief raus und lernen, auch mal Rückschläge wegzustecken. Das kennen wir nämlich nicht", sagt FTS-Trainer Adrian Gahn nach den zwei Saisons des Durchmarsches durch Kreis- wie Bezirksliga. In der Landesliga schlage seinem Team nun eben jede Woche Qualität entgegen. "Das Problem waren die individuellen Fehler heute. Ich traue es meinen Jungs aber zu, dass sie es können", so Gahn. Auf der anderen Seite wunderte sich Lars Scheler ein wenig über den lockeren Auswärtssieg, "von denen wir letztes Jahr ja nicht so viele hatten. Und das zu Null freut mich tierisch, weil wir um die Offensivwucht der Schweinfurter wussten, wenn man sich alleine deren Physis anschaut", sagt Coburgs Trainer. Schon beim Abklatschen vor dem Anpfiff stellte er fest: "Zwei von uns waren gleich groß, der Rest einen halben Kopf kleiner. Da haben wir auf ein Spiel am Boden gehofft. Aber selbst in der Luft haben wir ordentlich verteidigt. Das war so nicht zu erwarten!" Dafür hörte man in dem Moment der Aussage schon ein "Zicke, zacke" aus der Coburger Kabine und ein "Olé, olé, Vestestadt olé".
Der Coburger Fabian Carl schießt gegen den heran eilenden Schweinfurter Hannes Zeißner.
Michael Horling
Schon am Samstag geht´s weiter für beide Mannschaften. Die Schweinfurter haben die Reise zu Alemannia Haibach vor sich, allgemein als Topfavorit der Liga geltend, am Mittwoch aber vom FC Fuchsstadt auf den Boden der Tatsachen geholt. Die Coburger wollen zumindest den augenblicklichen zweiten Platz verteidigen im Spitzenspiel zuhause gegen den FC Geesdorf, der mit vier Zählern genauso ordentlich startete. Diese beiden Mannschaften duellieren sich erstmals überhaupt um Punkte.
Spielbericht eingestellt am 18.07.2019 10:29 Uhr