Nach zwei Monaten Pause starteten beide Teams mit reichlich Ungewissheit in die neue Saison. Bei Euerdorf/Kützberg lag die schwache Rückrunde mit lediglich drei Siegen in 2019 noch quer. Weitere Abgänge von Leistungsträgern lassen Trainer Oliver Kröner eine schwere Saison erwarten. Bei Lichtenfels lief es in der Rückrunde ebenfalls nicht rund. Zusätzlich bringt der Staffelwechsel weitere Unsicherheit. Somit geht es auch für Lichtenfels vornehmlich um den Klassenerhalt.
Edisan Berisha (SV Euerdorf/Kützberg) sucht eine Anspielstation. Pascal Scholz (1. FC Lichtenfels) attackiert ihn
Christian Eschner
Vom Anpfiff weg hatten die Gäste mehr von der Begegnung. Mit langen Ballstafetten schnürten die Oberfranken das Heimteam in der eigenen Defensive ein. Diese versuchten mit langen Bällen auf die schnellen Außenspieler für etwas Entlastung zu sorgen, doch zunächst vergeblich. Gewonnene Bälle landeten schnell wieder bei den Lichtenfelsern, die aber ihrerseits keinen echten Druck auf den Kasten von Irnes Husic aufbauen konnten. So wurde der Euerbacher Schlussmann in der kompletten ersten Hälfte nicht einmal ernsthaft geprüft. Auch für Christoph Kraus im Tor der Gäste sah es nach einem ruhigen Nachmittag in Euerdorf aus. Die Zahl der Ballkontakte blieb jedenfalls begrenzt. Hinter sich greifen musste er allerdings bereits in der´zehnten Minute. Ein langer Ball erreichte den Innenverteidiger Osama Alawami auf der rechten Außenbahn und der fand in der Mitte zielgenau den ebenso enteilten Nikos Bude. Aus kurzer Distanz ließ dieser Kraus keine Chance und netzte völlig aus dem nichts zum 1:0 ein.
Euerbach/Kützberg zog sich daraufhin noch weiter zurück. Den Lichtenfelsern fiel in der Folge allerdings nichts ein, um die gut sortierten Kröner-Jungs zu gefährden. Diese wiederum spielten ihre wenigen Konterchancen schlampig und so ging es mit dem 1:0 in die Pause.
Nikos Bude (SV Euerdorf/Kützberg) netzt ein zum 1:0. Pascal Scholz (1. FC Lichtenfels) ist zu weit weg.
Christian Eschner
Nach der Pause musste Lichtenfels auf seinen Kapitän Pascal Scholz verzichten. Dieser hatte sich bei einem Zweikampf kurz vor der Halbzeit eine lange Risswunde am Knöchel zugezogen und kam nicht zurück aufs Feld. Der Wechsel änderte jedoch nichts am Spielverlauf. Auch nach der Pause machten die Gäste das Spiel, Euerbach setzte per schnellem Gegenstoß einzelne Nadelstiche. Die Begegnung wurde nun zwar etwas intensiver, trotzdem passierte nicht viel. Einen kleinen Aufreger gab es in der 57. Minute. Vorbereiter Alawami, in der 46. Minute bereits nach einer dummen Aktion verwarnt, versuchte nach einem Fehlpass den Lichtenfelser Pass in die Spitze mit der Hand zu verhindern. Er kam zwar mit dem Arm an den Ball, doch da der Ball trotzdem beim Angreifer ankam, gab Schiedsrichter Stühler den Vorteil und verzichtete auf den möglichen Feldverweis. Da die Situation letztlich verpuffte, waren die Gäste mit dieser Entscheidung des Schiedsrichters nicht ganz einverstanden. In der 78. Minute dann die vermeintliche Vorentscheidung. Ausgerechnet im Gegenzug zur bis dato besten Lichtenfelser Chance. Eben noch rettete der starke Patrick Helfrich in letzter Sekunde gegen den ansonsten frei vor Husic auftauchenden Chirstoph Schaller. Dessen Befreiungsschlag nahm Neuzugang Pascal Stahl auf, zog auf die rechte Außenbahn und brachte den Ball gegen zwei Gegenspieler so genau zum freistehenden Yasir Aldijawi, dass dieser nur noch einschieben musste. Erneut hatte Christoph Kraus keine Abwehrchance.
Mirza Mekic (SV Euerdorf/Kützberg) mit einem der vielen langen Bälle. Dennis Schunke (1. FC Lichtenfels) kann nicht eingreifen.
Christian Eschner
Doch ab der 88. Minute wurde Lichtenfels dann doch noch gefährlich. Ab jetzt schwang sich Husic zum Spieler der Begegnung auf. Riskierte nach Freistößen und Ecken mehrmals Kopf und Kragen und stand letztlich immer richtig. Und als er doch einmal geschlagen war, rettete die Querlatte für den euphorisch jubelnden Schlussmann. In der dritten Minute der Nachspielzeit schwächten sich die Euerbacher dann unnötig, als der in der 70. Minute für Mirza Mekic eingewechselte, und erst kurz zuvor verwarnte Frederik Weiß nach einem Freistoßpfiff noch ein kurzes Dribbling mit dem Ball veranstaltete, um die Lichtenfelser Ausführung zu verzögern und so folgerichtig mit Gelb-Rot vom Platz flog. Nun überschlugen sich die Ereignisse. Den Kopfball nach diesem kurz darauf ausgeführten Freistoß setzte Martin Hellmuth völlig frei noch knapp daneben. Eine weitere Minute später machte es Maximilian Pfadenhauer besser und ließ dem starken Husic keine Chance. Doch die Partie war noch nicht zu Ende. Den Schlusspunkt setzte zwei Minuten später Florian Goller, der sich aus 20 Metern einfach mal ein Herz nahm und abzog. Der satte Rechtsschuss wäre passgenau zum verdienten Unentschieden im Winkel eingeschlagen. Doch Husic hatte etwas dagegen.
Spielbericht eingestellt am 14.07.2019 21:08 Uhr