Als wär´s nicht schon genug gewesen, musste sich Schiedsrichter Joshua Roloff in der letzten Minute zur Ampelkarte für Ercan Öztürk entscheiden. Der Schweinfurter sah kurz zuvor schon Gelb, foulte dann Dominic Leim. Und das auch noch im Strafraum. Die Partie, deren ersten Höhepunkt der Elfmeter von FTS-Torjäger Dominik Popp zum 0:1 war (weil Niklas Saal von Nicolai Schwinn gelegt wurde), endete auch mit einem Strafstoß. Memmelsdorfs Dominik Sperlein trat an - und fand in Turner-Keeper Simon Mai seinen Meister.
Der Memmelsdorfer Dominik Sperlein bückt sich vor dem Schweinfurter Johannes Mock.
Michael Horling
"Er hat zuvor schon zwei Mal megatoll pariert. Es hört sich bei vier Gegentoren verrückt an, aber er hielt uns im Spiel", wusste Gästetrainer Adrian Gahn nach der ein oder anderen guten Aktion seines Schlussmannes. 3:1 hätte es heißen können für Memmelsdorf, später eher 3:2 oder 4:2, dann auch 5:2 oder am Ende eben 5:4. "Da hätte dann die Tartanbahn gebrannt", meinte Gahn - und er meinte damit nicht nur alleine den verschossenen Elfmeter, sondern zuvor in der Tat sogar die Gelegenheit der Schweinfurter auf das eigene 5:4, das genauso irgendwie in der Luft lag in einer ganz verrückten Schlussphase. Als Philipp Hörnes nach einem Konter zehn Minuten vor Schluss auf 4:2 für die Hausherren stellte, da schienen die ersten drei Punkte in der neuen Saison für die Oberfranken eingefahren. Und der Neuling aus Unterfranken hatte sich gerade auf eine Ansprache des Coaches vorbereiten können. Von wegen Lehrgeld bezahlt und so.
Der Schweinfurter Keeper Simon Mai hat wie Teamkollege Johannes Mock (rechts) das Nachsehen bei Dominik Sperleins 1:1 für Memmelsdorf.
Michael Horling
Aber nein: Die Freien Turner glichen noch aus. Weil erst der Ball beim Schuss von Niklas Saal vom Innenpfosten hinter die Linie rutschte und dann der eingewechselte Tyrell Walton, letzte Saison nach Kreuzbandriss fast komplett außer Gefecht, auf Ercan Öztürk flankte. Der traf genauso wie nach einer Stunde der Schweinfurter Neuzugang Maximilian Mosandl sich gegen drei Memmelsdorfer durchsetzend zum 2:2. Damit hatten die Gäste die Partie wieder auf ihre Seite gebracht. Yannik Saal hatte wenig später das 3:2 auf dem Fuß, es fiel aber auf der Gegenseite. Durch Dominic Leims Kopfball.
Der Schweinfurter Maximilian Mosandl trifft gegen zwei Memmelsdorfer zum 2:1.
Michael Horling
Und der traf ja schon zum 2:1 mit dem Haupt. Kurz nach dem 1:1 von Dominik Sperlein, der dazwischen nochmals alleine auf Keeper Simon Mai zulief und scheiterte. Und der zwischen der zwischen der 72. und 78. Minute gefühlt drei Mal eigentlich schon das 4:2 hätte machen müssen. Vielleicht wär´s sinnvoll gewesen, jeman anderem den Elfmeter schießen zu lassen. Aber wer weiß sowas schon vorher? "Er hat letzte Saison 34 Tore gemacht und ist ein sicherer Schütze. Das sollte man ihm zutrauen...", sagt dagegen SVM-Trainer Gerd Schimmer. Acht Tore in Match Eins: Gerne dürfen die Freien Turner (am Mittwoch gegen Coburg) und die Memmelsdorfer (dann auswärts in Geesdorf) zumindest offensiv so weiter machen.
Spielbericht eingestellt am 13.07.2019 20:03 Uhr