von infranken.de
Sie waren bestimmt nicht die schlechtere Mannschaft gewesen, dennoch mussten sich die Fußballer des FC Geesdorf beim Überraschungsspitzenreiter der Landesliga Nordwest, dem TSV Karlburg, mit 0:1 (0:0) geschlagen geben. Denn dem Team von FC-Spielertrainer Hassan Rmeithi stand ein Gegner gegenüber, der dieser Tage einen Lauf hat, es nach dem Spiel gegen Geesdorf auf eine Serie von fünf Siegen in Folge bringt und der daher vor Selbstbewusstsein zu strotzen scheint.
Kopfball an die Latte
Die Gäste machten gerade in der ersten Spielhälfte vieles richtig. Sie attackierten früh, eroberten immer wieder das Spielgerät und ließen den Ball flüssig durchs Mittelfeld laufen. Sie mussten sich aber von Hassan Rmeithi den Vorwurf gefallen lassen, vor dem Tor nicht konsequent genug agiert zu haben. Zwar war Geesdorf bei Markus Pfeufers Lattenkopfball der Führung nahe (15.), sonst kam aber oft der letzte Pass nicht an, wenn sich der Aufsteiger in aussichtsreiche Position kombiniert hatte.
Zu allem Überfluss verhielten sich die FC-Verteidiger im eigenen Strafraum im Zweikampf mitunter ungeschickt. So wie Karl Ekollo in der 14. Minute, als er den Knöchel des heranstürmenden Dominik Lambrecht traf und Referee Christian Tauscher auf Elfmeter entschied. Doch Manuel Römlein scheiterte mit dem Strafstoß an FC-Keeper Dominik Holzmann. „Eigentlich war es typisches Unentschieden-Spiel: Die erste Hälfte waren wir besser, nach der Pause die Karlburger“, fasste Rmeithi zusammen.
Gerade in der Phase nach dem Wechsel waren die Gastgeber dann überlegen, weil sie nun besser in die Zweikämpfe kamen und immer wieder Geesdorfer Ballverluste provozierten. Und plötzlich gerieten die Gäste unter Druck. Zum Siegtreffer der Einheimischen bedurfte es aber eines neuerlichen Elfmeters, bei dem das Abwehrverhalten der Geesdorfer gegen den aufgerückten Verteidiger Maurice Kübert nicht eben glücklich aussah. Referee Tauscher zeigte erneut auf den Punkt, obwohl Rmeithi meinte: „Ich glaube, die Aktion war außerhalb des Strafraums.“
Erneut schnappte sich Manuel Römlein den Ball, trotz des Fehlschusses in der ersten Hälfte. Der TSV-Kapitän visierte wie vor der Pause die von ihm gesehen rechte Ecke an und donnerte den Ball unter die Latte. „Respekt, dass sich Manu das getraut hat“, lobte Karlburgs Trainer Patrick Sträßer das Selbstvertrauen seines Regisseurs. Dass sein Team auch die Geesdorfer Schlussoffensive überstand, wobei TSV-Keeper Fabian Brand einmal spektakulär bei einem Schuss von Uli Konrad rettete (77.), ist für die Karlburger derzeit schon beinahe bezeichnend. Sie kommen gerade mit vielem klar – mit einem starken Gegner und auch mit der Nachricht eines im Sommer anstehenden Trainerwechsels.
Denn nach dem Spiel hatte Karlburgs Trainer Sträßer bestätigt, dass er zum Ende der Saison sein Amt zur Verfügung stellen werde. „Grund ist, dass Leute, mit denen ich zusammenarbeite, andere Vorstellungen haben als ich. Deshalb werde ich hier nicht in ein drittes Jahres gehen“, sagte Sträßer, ohne auszuführen, worin die unterschiedlichen Auffassungen bestanden hätten.
Diskussion mit dem Referee
Die Gäste indes diskutierten nach dem Abpfiff mit Referee Tauscher, von dem sie sich nicht nur beim zweiten Elfmeter, sondern auch wegen einer relativ sparsam bemessenen Nachspielzeit benachteiligt sahen.
Spielbericht eingestellt am 27.12.2018 22:05 Uhr