von infranken.de
Da fehlten selbst dem Trainer die Worte. Hatte Hassan Rmeithi eine Viertelstunde lang noch von außen gewohnt energisch versucht, das Spiel seiner Mannschaft in die richtige Bahn zu lenken, so stand er Mitte der zweiten Halbzeit einen Moment lang sprach- und regungslos an der Seitenlinie und schaute dem Treiben entgeistert zu. Beim 1:1 (1:0) gegen den TSV Kleinrinderfeld musste der FC Geesdorf am Ende zufrieden sein, den einen Punkt behalten zu haben.
Dabei begann es doch ganz anders, als Carmine De Biasi nach fünf Minuten den ersten Schuss auf das gegnerische Tor abgab. „Es war zwar nicht so überzeugend wie in den vorherigen Spielen, aber die erste halbe Stunde war noch ganz angenehm“, stellte auch Rmeithi später fest. Die Seinen erspielten sich über den größeren Ballbesitz leichte Vorteile, doch Daniel Wagners Schuss verfehlte sein Ziel. Ihre Führung entstand allerdings nicht aus dem Spiel heraus, denn zum Tor benötigten die Hausherren einen berechtigten Handelfmeter, nachdem ein Freistoß Fazdel Tahirs gegen den ausgestreckten Arm des beim Abwehrversuch unglücklich agierenden Manuel Jäger gesprungen war. Tahir verwandelte den Strafstoß sicher zum 1:0.
Über den schnellen Karl Ekollo trieben die Hausherren ihr Spiel meist über die linke Seite nach vorne, doch erst in den letzten zehn Minuten entstanden daraus auch Gelegenheiten, die ein zweites Tor ermöglicht hätten. Nach einem folgenden Eckstoß Tahirs wehrte Kleinrinderfelds Torhüter Cosmin Andrei den Ball zu kurz ab, aber Simon Weigleins Schuss rutschte am Pfosten vorbei ins Aus. Er landete im Tor, als Tahir den Ball an der Auslinie Oliver Pfeuffer abgeluchst hatte, doch bei dessen Abspiel war Torschütze Fabio Feidel schon im Abseits gewesen. Eingreifen musste Andrei, als Stefan Weiglein nach einem präzisen Schnittstellenpass Tahirs allein auf ihn zulief, doch stellte sich der Torhüter dem Angreifer vor der Halbzeit erfolgreich in den Weg.
Mit dem Seitenwechsel änderte sich auch das Geschehen auf dem Geesdorfer Gelände grundlegend. Kleinrinderfeld trat entschlossener auf. Trainer Tobias Jäger hatte zur Halbzeit die passenden Worte gefunden: „Wenn wir hier einen oder drei Punkte mitnehmen wollen, müssen wir aggressiver in die Zweikämpfe gehen“, wiederholte er seine Ansprache. „Ansonsten wären wir am Ende wieder mit zwei leeren Händen dagestanden und hätten darüber gesprochen, was wir alles besser machen müssen.“ Aber das forschere Vorgehen Kleinrinderfelds gefiel den Gastgebern überhaupt nicht. Geesdorf verlor jegliche Kontrolle über das Spiel, selbst der Kopfball Philipp Günders gegen die Unterkante der Latte weckte die Hausherren nicht auf.
Rmeithi dazu: „Wir waren in der zweiten Halbzeit wieder einmal total neben der Kappe.“ Sandro Kramoschs Kopfball wehrte Torhüter Dominik Holzmann noch zur Ecke ab, doch die Führung wackelte bedenklich, zumal nach vorne keine Entlastung mehr zustande kam. „Keiner wollte den Ball haben, und wenn er ihn hatte, wollte er ihn schnell wieder loswerden“, bemängelte Geesdorfs Trainer. Das Geschehen spielte sich Mitte der zweiten Halbzeit mehr am eigenen Strafraum ab, viel mehr als den Gastgebern zu diesem Zeitpunkt noch recht sein konnte. Die Konsequenz folgte, als sich Geesdorf einen Fehlpass im Mittelfeld leistete, Kleinrinderfeld über Sandro Kramosch schnell umschaltete und der mitgelaufene Benedikt Engert das 1:1 erzielte.
Dabei blieb es. „Mehr als einen Punkt hatten wir auch nicht verdient“, stellte Rmeithi trocken fest. Zu viel Gutes habe seine Mannschaft vermissen lassen, was vor allem in der zweiten Halbzeit einen Kontrollverlust zur Folge hatte. Nurn och eine Chance erspielten sich die Hausherren nach dem Seitenwechsel, doch der Schuss des eingewechselten Markus Pfeufer wurde abgewehrt. Jäger, dessen Kleinrinderfelder am Ende sogar mehr als ein Unentschieden wollten, haderte mit der schwächeren ersten Halbzeit: „Wir stehen uns momentan selbst im Weg. Gegen einen Gegner, der alles andere als einen guten Tag hatte, ist ein Punkt eigentlich zu wenig.“
Spielbericht eingestellt am 31.10.2018 16:57 Uhr