von infranken.de, Sebastian Schmitt
"Der Druck ist enorm hoch. Das spüren wir hier alle. Gottseidank haben wir in der Schlussphase unsere vielen Chancen zumindest teilweise ausgenutzt", zeigte sich FC-Trainer Martin Halbig erleichtert nach dem Abpfiff. "Erlenbach kann kicken. Das haben sie uns eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Aber wir waren am Anfang einfach sehr gehemmt. Erst in der zweiten Halbzeit haben wir endlich zu unserem eigenen Spiel gefunden."
Sofort im Vorwärtsgang
Dunkle Wolken über dem Kohlenberg. Aber die Heim-Elf legte gleich den Vorwärtsgang ein. Weil Dominik Halbig ein Flankenball über den Spann rutschte, kam Andy Graup in aussichtsreicher Position nicht mehr an den Ball. Nach acht Minuten prüfte Jogo Feser den Erlenbacher Keeper Max Zelder, der zwar auf dem seifigen Geläuf ausrutschte, aber doch noch die Hände hochreißen konnte, um das Leder wegzufausten. Es ging munter los auf dem regennassen Grün, denn auch die Gäste kombinierten sich ballsicher über das Feld. Allerdings wirkten sie dabei teilweise doch sehr verspielt und ballverliebt, was den Gäste-Coach Sebastian Göbig recht schnell auf die Palme brachte. Als sich Defensivspezialist Tobias Bold verletzte, war FC-Trainer Martin Halbig zu einem frühen Wechsel gezwungen und schickte den jungen Lukas Baldauf ins Rennen, der sofort im Spiel nach vorne neue Impulse setzte.
In Führung gingen allerdings die Gäste, die bei einem kurz ausgeführten Eckball das Leder im Fuchsstädter Strafraum behaupteten, sodass Gabriele Blasi mit einem halbhohen Distanzschuss in die Maschen zielen durfte. Die Spielzüge der Erlenbacher wirkten fortan wesentlich sicherer, vor allem entwickelten die Gäste deutlich mehr Zug zum Tor. Die zunächst etwas zu hoch angesetzten Fernschüsse von Niklas Scherg jedenfalls ließen weiteres Ungemach vermuten. Anfällig waren die Füchse auch bei Kontern. Michael Emmer kratzte das Spielgerät in der 38. Minute gerade noch von der Linie, als Tayrell Kruppa schon geschlagen war. Der konnte sich über mangelnde Arbeit nicht beklagen. Mit dem Pausenpfiff sorgte Lukas Baldauf mit einem satten Gewaltschuss für unverhofften Jubel bei den Platzherren. Das brachiale Geschoss schlug unhaltbar direkt neben dem Innenpfosten ein. Nach der Pause nahm der Druck auf den 18-jährigen Keeper Kruppa zu, der bei den gefährlichen Freistößen und Ecken der Gäste auf der Linie klebte und etliche brenzlige Situation zu überstehen hatte. Als der Erlenbacher Verteidiger Maik Neuendorf den Fuchsstädter Youngster Lukas Baldauf bei einem Alleingang durch die Mitte von hinten als letzter Mann ungestüm aus dem Tritt brachte, zückte Stefan Klerner sofort die Rote Karte. Den fälligen Freistoß setzte Dominik Halbig flach neben das Gehäuse.
Der eingewechselte Lukas Baldauf musste aufgrund einer Zerrung im zweiten Durchgang auch schon wieder das Feld räumen und machte für Lukas Lieb Platz. Je stärker der Wind auf dem Kohlenberg aufkam, desto zerfahrener wurde die Partie. Als es ganz stark nach Remis roch, erlöste der bis dahin eher harmlose Dominik Halbig die Seinen mit einem platzierten Schrägschuss ins lange Eck. Der Trainersohn hätte wenige Sekunden später sogar noch nachlegen können, scheiterte aber freistehend an Keeper Max Zelder. Auch Andy Graup versemmelte in der Schlussphase eine Hundertprozentige aus spitzem Winkel und setzte das Leder knapp am Außenpfosten vorbei. In einer hektischen und emotionalen Schlussphase machte Frederik Döpfert mit seinem Treffer nach tollem Sololauf auf der rechten Außenbahn den Sack zu. Der eingewechselte Youngster hatte den Ball völlig abgezockt flach und platziert in das lange Ecke bugsiert. Eher unrühmlich war die Tätlichkeit von Philipp Traut, die der Unparteiische ohne zu zögern ahndete.
"Ein Wahnsinn"
"Dass sich nun schon wieder zwei Spieler verletzt haben, ist sehr ärgerlich. Lukas Baldauf hat nach seiner Einwechslung ein klasse Spiel gemacht. Dass er aber auch wieder vom Feld musste, war schon ein schwerer Schlag für uns", so Halbig. "Am Ende können wir das Ergebnis sogar noch höher schrauben. So ein Spiel ist schon Wahnsinn. Der Sieg ist auf jeden Fall verdient, weil wir uns nach und nach steigern konnten. Erste Halbzeit Pfui, Schlussphase Hui. So lässt sich diese Partie zusammenfassen."
Spielbericht eingestellt am 31.10.2018 17:08 Uhr