Der 2:1-Sieg in Feuchtwangen beim Landesliga-Sechsten der letzten Saison war schon echt beeindruckend. Da trat eine Mannschaft auf, die keinesfalls wie ein naiv-nervöser Neuling wirkte. Abgeklärt, fast schon routiniert wirkten die Unterfranken über 90 Minuten und verdienten sich der ersten Dreier zum Start allemal. Auch wenn in der Schlussphase hinter dem fehlerfreien Dominik Holzmann das Leder ein zweites Mal zappelte. Zuvor freilich hatte der Linienrichter auf Abseits entschieden. Sehr zum Ärger der Feuchtwangener, die sich gewiss mehr ausgerechnet hatten gegen einen Aufsteiger zuhause.
Neben dem marschierenden Geesdorfer Uli Konrad bläst der gebückte Feuchtwangener Matthias Kreißelmeier die Backen auf.
Michael Horling
Von Beginn an spielten die Geesdorfer selbstbewusst, ruhig, mit der richtigen Körpersprache. Die Hausherren machten immer wieder leichte Fehler. Stefan Weigleins Volleyschuss (allerdings in die Wolken) nach Ecke von Fazdel Tahir zeigte schon nach fünf Minuten, dass sich die Gäste keinesfalls vcrstecken wollten. Tahir vergab nach einer Viertelstunde freistehend nach Hereingabe von Simon Weiglein das mögliche 0:1, das elf Minuten später fiel. Uli Konrad bediente mit einem Traumpass Stefan Weiglein, der Geesdorfer Kapitän schloss mit einem Linksschuss ab zur Führung. Der FC hatte danach gefühlt die Partie komplett im Griff. Umso ärgerlich das 1:1, das aus heiterem Himmel fiel. Wobei dieser Himmel für Geesdorf nicht gerade heiter war. Uli Konrad ließ Timo Schaller über die Linke Seite laufen, Schaller passte auf Fabian Biegler, der in der Mitte völlig frei stand. Einmal nicht aufgepasst - und schon klingelte es.
Vor dem Geesdorfer Thomas Lordo bückt sich der Feuchtwangener Timo Schaller.
Michael Horling
Doch Trainer Hassan Rmeithi machte seinen Jungs in der Pause klar, dass man hier durchaus alle drei Punkte würde mitnehmen können. Es dauerte auch gar nicht lange, da zog Stefan Weiglein wieder ab. Über rechts kommend und völlig unbedrängt ins lange Eck. Nach diesem 1:2 lag bei dem ein oder anderen gefährlichen Konter sogar das 1:3 in der Luft. Angeschlagen musste dann Mitte der zweiten Halbzeit Thomas Lordo aus der Partie. Die letzten 20 Minuten machte Feuchtwangen zunehmend Druck. Bei Steven Bartels´ Flachschuss in der 73. Minute hatte der prächtig reagierende Dominik Holzmann im Tor seine beste Szene des Nachmittags. Und auch wenn die Hausherren beim vermeindlichen 2:2 am Ende Stein und Bein schwörten, dass es doch kein Abseits gewesen sein könne: Das 2:1 geht in Ordnung! Denn nach Doppelpass mit Fazdel Tahir hatte Stefan Weiglein schon in der 77. Minute sogar das 1:3 auf dem Fuß. Bei seinem Schuss wurde der Ball allerdings so gerade noch zur Ecke abgeblockt.
Der Geesdorfer Uli Konrad sieht weder Ball noch den Feuchtwangener Manuel Reichert.
Michael Horling
Besser hätten die Geesdorfer also gar nicht starten können in das Abenteuer Landesliga. Das setzt sich fort mit Folge Zwei am kommenden Samstag zuhause gegen Lengfeld. Ehe sieben Tage später gegen Karlburg Heimspiel Zwei in Serie ansteht. Und danach werden sicherlich noch mehr Fans die Elf nach Höchberg begleiten. Wobei schon diesmal ein Bus mit Geedorfern für ein halbes Heimspiel im so weit entfernten Feuchtwangen sorgte. Die Euphorie im Lager des Aufsteigers war groß. Und der Erfolg zum Start macht die Freunde auch nicht gerade kleiner. "Das Wunder von Geesdorf" ereignete sich bereits im Mai mit dem Aufstieg. Ein kleines Dorf will die Landesliga rocken. Einstand geglückt! Fortsetzung folgt?
Spielbericht eingestellt am 15.07.2018 11:49 Uhr