von infranken.de, Jürgen Schmitt
Für Slobodan Komljenovic war es in seinem letzten Spiel als Cheftrainer der Haibacher Alemannen ganz sicher ein guter Tag. Erst gab es einen hart umkämpften Punkt gegen den FC Fuchsstadt, später wurde mit Eintracht Frankfurt der frühere Verein des 47-Jährigen doch tatsächlich DFB-Pokalsieger mit einem kaum für möglich gehaltenen Sieg über den FC Bayern. Der 22-malige serbische Nationalspieler wechselt zur neuen Saison zu Rot-Weiß Frankfurt. Einen guten Tag hatte auch Trainerkollege Martin Halbig, der nach Spielende freilich eine Zeitlang brauchte, bis der Stress der vergangenen Wochen abgefallen war. Ja, es hätte schief gehen können für die Füchse, weil die unmittelbare Konkurrenz aus Röllbach (5:2 gegen Euerbach/Kützberg) und Kleinrinderfeld (2:0 gegen Höchberg) die notwendigen Dreier realisierte. Auch der TSV Karlburg führte lange, ehe der DJK Schwebenried/Schwemmelsbach in der Nachspielzeit der Ausgleich gelang - womit die Karlburger neben dem ESV Ansbach-Eyb in die Abstiegsrelegation müssen. "Du darfst dich in so einer Situation wirklich auf niemanden verlassen. Wir hätten einfach ein Tor machen müssen, dann hätten wir etwas mehr Ruhe gehabt", sagte Martin Halbig.
Punkten mussten die Fuchsstädter, um nicht auf die Ergebnisse von anderen Standorten angewiesen zu sein. Und durchaus forsch starteten die Gäste, die im Spiel nach vorne das letzte Risiko scheuten, womit Jogo Feser als einzige Spitze doch arg in der Luft hing. Tatsächlich gab es in Halbzeit eins keine klare Torchance zu notieren, dafür reichlich gelbe Karten auf beiden Seiten - verteilt übrigens von Sebastian Wieber vom SV Ramsthal. Eine Ansetzung, die durchaus für Erstaunen sorgte im schmucken Stadion am Hohen Kreuz.
Abgeschenkt wurde von den Haibachern jedenfalls nicht, die tief standen und auf Konter vor allem über Pasqual Verkamp lauerten. "Aber den hatte Simon Bolz sehr gut im Griff. Da hat sich unser Kapitän wirklich der Mannschaft untergeordnet. Die Rote Karte hat uns dann natürlich sehr genutzt", wusste Martin Halbig. Und sprach den bösen Tritt von hinten an, den sich Furkan Sandikci nach knapp einer Stunde gegen Simon Häcker leistete, der überhaupt viel einstecken musste und einmal mehr angeschlagen ins Spiel gegangen war. "Mit Schmerztabletten ging es gerade so. Aber in so einem wichtigen Spiel muss man da durch. Erst recht, wenn der Gegner auch nicht zurückzieht, für den es ja eigentlich um nichts mehr ging", sagte der Routinier, der noch verriet: "Mein Pass bleibt in Fuchsstadt, weil es mir hier gut gefällt. Aber ich will etwas kürzer treten, da ich zuletzt immer nur mit Schmerzen gespielt habe."
Angetrieben von ihren Fans, wurden die FCler in der Schlussphase mutiger und zielstrebiger, aber im Abschluss fehlte die nötige Konsequenz und Präzision vor den 130 Fans. Die beste Gelegenheit vergab Jogo Feser freistehend per Kopf, diverse Konter wurden nicht sauber zu Ende gespielt. Das Remis hielt die Kohlenberg-Jungs - dank des gewonnenen Dreiervergleichs mit Röllbach und Kleinrinderfeld - letztlich sogar auf dem zehnten Platz der Abschluss-Tabelle, der die Teilnahme an der Qualifikations-Runde im Totopokal bedeutet. "Jetzt können wir im Bus die erhoffte Kaffeefahrt nach Hause machen, halt ohne Kaffee", kündigte augenzwinkernd Martin Halbig an, der übrigens im Gegensatz zu Komljenovic seinen Vertrag verlängert hat.
Spielbericht eingestellt am 02.06.2018 14:55 Uhr