Einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt konnte der TSV Lengfeld am Osterwochenende machen. Mit den Auswärtspartien in Heimbuchenthal und Karlburg ging es gegen zwei Kontrahenten die deutlich hinter der Elf von Michael Hochrein standen. Allerdings reichte es bereits beim Aufsteiger nur zu einem Punkt, so dass bei den Spessartern unbedingt ein Sieg hersollte, zumal die Lengfelder auch aus dem Hinspiel noch eine Rechnung offen hatten. Denn das verloren die Rot-Schwarzen im August überraschend mit 0:2. Dabei musste Hochrein kurzfristig aber auf Alexander Grod verzichten, der sich in Heimbuchenthal einen Muskelfaserriss zuzog. Auch der Rest des Stammmittelfelds fehlte. Dominik Heckelmann aufgrund seiner Rotsperre und Kevin Markert verletzt. Zudem standen Dominik Szabo und Tim Schedel (Ermüdungsbruch) nicht zur Verfügung ebensowenig wie die Langzeitverletzten Hammond und Vollmer (beide Kreuzbandriss). So rückte erstmals David Schneck, der sonst in der Reserve spielt, in den Landesligakader. Deutlich besser erging es aus personeller Sicht den Karlburgern, bei denen lediglich der angeschlagene Sebastian Stumpf auf der Bank Platz nahm. Dennoch sollten nach drei Niederlagen im Jahr 2018 endlich die ersten Punkte her – am besten natürlich deren drei.
Karlburgs Maurice Kübert fährt Lengfelds Daniel Plagens rustikal in die Parade.
Alexander Rausch
Besser in die Partie fanden aber zunächst die Gäste. Igor Mikic tauchte bei einer Ecke bereits nach wenigen Sekunden freistehend im Karlburger Fünfmeterraum auf, brachte aber zu wenig Druck hinter den Ball, so dass Fabian Brand das Leder aus der Gefahrenzone fausten konnte. Der Auftakt schien also gemacht. Auch die weiteren Szenen – alle in der Anfangsviertelstunde – ließen auf eine rassige Partie hoffen. Erst jagte David Machau das Leder alleine vor Marvin Nicklaus über den Balken (9.), auf der anderen Seite war es nach einem Einwurf wiederum Mikic, der auf Brand zustürmte, aber zu lässig lupfte, so dass der Keeper mit einer Hand parieren konnte (12.). Lengfeld schaffte es in der Anfangsphase, ihren Toptorjäger mehrmals in Szene zu setzen und spielte mit der einen Ausnahme aus einer sicheren Defensive heraus. Doch die Gastgeber kämpften sich allmählich immer besser in die Begegnung und hatten Mitte der ersten Hälfte leichte Vorteile. Nach Cedric Fenskes geblocktem Freistoß war plötzlich Marvin Schramm im Fünfmeterraum frei, stand aber im Abseits (25.). Karlburg bekam die langen Bälle auf Mikic und die wendigen Artem Magel und Daniel Plagens immer besser in den Griff und gestatteten den Gästen vor der Pause keinen gefährlichen Angriff mehr. Vielmehr hatte die Elf von Patrick Sträßer selbst, die Führung auf dem Fuß. War Steffen Bachmann das Leder nach knapp einer halben Stunde noch über den Schlappen gerutscht, scheiterte wenig später Schramm völlig blank an Nicklaus (39.). Der Lengfelder Schlussmann sah sich kurz darauf auch wiederholt David Machau gegenüber, doch dem Angreifer versprang der Ball (40.). Karlburg fehlte in aussichtsreichen Momenten noch das Fortune, während Lengfeld bis zur Pause überraschend wenig anbot trotz der angespannten Personallage.
Gerade noch spielt Karlburgs Cedric Fenske das Leder weiter, ehe es Lengfelds Johannes Dederich erobern kann.
Alexander Rausch
Zum zweiten Durchgang brachte Gästecoach Michael Hochrein für den bereits gelb verwarnten Sebastian Markert Neuzugang Mika Lindner. Verhindern konnte aber auch der den prompten Rückstand nach Wiederanpfiff nicht. Nach einem unnötigen Ballverlust und dem folgenden Foul brachte Manuel Römlein den Freistoß scharf an den Fünfmeterraum, wo Tobias Wießmann am höchsten stieg. Das Leder klatschte an die Latte und fiel Marcel Mehling vor die Füße, der es nur noch über die Linie drücken musste. „Der Freistoß kommt durch einen groben Fehler auf der Außenbahn zustande. Danach köpft Wießmann freistehend aufs Tor und keiner setzt nach, weil alle denken, der Ball geht ins Aus“, echauffierte sich Hochrein, dessen Team in der Folge etwas aktiver wurde. Artem Magel näherte sich erstmals für Lengfeld dem gegnerischen Tor an, doch sein Schuss ging links vorbei (53.). Deutlich gefährlicher war wenige Minuten später Manuel Römleins Freistoß von der Strafraumkante, den Nicklaus gerade noch zur Ecke klärte (57.). Die Partie war nach dem Führungstreffer der Hausherren offener geworden. Während Daniel Plagens nach einer Dederich-Ecke (59.) und Igor Mikic, der nach einem Dederich-Freistoß ein Luftloch schlug (64.), war es auf der anderen Seite erneut Nicklaus, der die Seinen im Spiel hielt. Wieder hatte Römlein einen ruhenden Ball vors Tor gebracht, wieder Wießmann geköpft, doch der Schlussmann kratzte das Leder gerade noch von der Linie (66.). Und die Lengfelder hätten Nicklaus Glanztaten beinahe belohnt. Aber auch Jeremias Hofmann brachte eine Hänling-Hereingabe aus drei Metern freistehend nicht im Tor unter. „Das ist eine Riesenchance. Das muss der Ausgleich sein“, ärgerte sich Hochrein, der seine Mannschaft in der Folge klar überlegen sah. Wirklich gefährlich wurden die Gäste aber nur noch einmal. Nämlich in der Schlussminute, als Artem Magel eine zu kurz abgewehrte Ecke aufs Tor feuerte, aber gerade noch geblockt wurde. Zuvor hatten die Karlburger die Rot-Schwarzen geschickt vom eigenen Gehäuse weggehalten und es verpasst, bei einigen aussichtsreichen Kontermöglichkeiten, den zweiten Treffer zu erzielen.
In Bedrängnis gerät Karlburgs Daniel Machau gegen Lengfelds Niko Pfaffendorf.
Alexander Rausch
Reichen sollte es am Ende aber dennoch zum verdienten, aber hart erkämpften Heimerfolg der Karlburger. Die Gastgeber hatten über die gesamte Spielzeit mehr investiert und sich die klareren Chancen erspielt. Lengfeld hatte es seinem Schlussmann Marvin Nicklaus zu verdanken, nicht frühzeitig höher zurückzuliegen. Allerdings agierten die Gäste über weite Strecken zu ideenlos in der Offensive und mussten wohl auch der angespannten Personallage Tribut zollen. Sogar David Schneck feierte in der Schlussviertelstunde sein Landesligadebüt. Mit nur einem Punkt aus zwei Partien am Osterwochenende verpassten die Lengfelder den erhofften Schritt zum Klassenerhalt und bleiben aktuell bei 29 Punkten stehen. Karlburg hingegen legt weitere Zähler zwischen sich und dem ersten Relegationsrang, der nun fünf Punkte entfernt ist. Nun wartet am Sonntag in Rimpar das nächste Big-Point-Spiel. Lengfeld erwartet zweitgleich die Kracken aus Höchberg.
Spielbericht eingestellt am 02.04.2018 22:04 Uhr